Heckenschnitt – was ist verboten, was ist zulässig ?

Das Amt für Umwelt, Natur und Kli­ma­schutz informiert

Das momen­tan som­mer­li­che Wet­ter nut­zen viel Gar­ten­be­sit­zer für Grün­pfle­ge­maß­nah­men auf ihrem Grund­stück. So wird in vie­len Fäl­len auch die Hecke wie­der in Form gebracht. Dabei sind jedoch bestimm­te gesetz­li­che Vor­ga­ben zu beach­ten, über die das Amt für Umwelt, Natur und Kli­ma­schutz informiert :

In der Zeit vom 1. März bis zum 30. Sep­tem­ber ist es ver­bo­ten, Hecken, leben­de Zäu­ne, Gebü­sche und ande­re Gehöl­ze abzu­schnei­den, auf den Stock zu set­zen oder zu besei­ti­gen. Brut­vö­gel sol­len wäh­rend des Brut­ge­schäfts und der Jun­gen­auf­zucht nicht gestört wer­den.  Zuläs­sig sind aller­dings scho­nen­de Form- und Pfle­ge­schnit­te der seit Beginn die­ses Früh­jahrs gewach­se­nen Triebe.

Wei­ter­hin sind Maß­nah­men erlaubt, die der Ver­kehrs­si­che­rung die­nen und zuvor mit der Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de abge­stimmt wur­den. Vor dem Hecken­schnitt soll­te das Gehölz auf jeden Fall nach Nes­tern, brü­ten­den Vögeln und ande­ren wild­le­ben­den Tie­ren abge­sucht wer­den. Eini­ge Brut­vö­gel, wie Amsel, Grün­fink, Rot­kehl­chen oder Zaun­kö­nig, begin­nen in den Som­mer­mo­na­ten mit der zwei­ten oder drit­ten Brut­pha­se. Ist die Hecke bewohnt, ist der Schnitt zeit­lich nach hin­ten zu ver­schie­ben, bis die Tie­re aus­ge­flo­gen sind.

Bei der Hecken­pfle­ge soll­te etwa ein Drit­tel des Neu­aus­triebs ste­hen blei­ben, tie­fer­ge­hen­de Schnit­te sind aus recht­li­chen Grün­den unzu­läs­sig. Auch aus fach­li­cher Sicht ist von einem tie­fen Schnitt ins mehr­jäh­ri­ge Holz abzu­ra­ten, da hier­durch der Aus­trieb geschwächt wird, ins­be­son­de­re bei Nadelhölzern. 

Schnitt­tech­nisch emp­feh­lens­wert ist der soge­nann­te Tra­pez­schnitt : Dabei wird die Kro­ne etwas schma­ler als die Basis geschnit­ten, sodass die Hecke nach oben hin schmal zuläuft. Auf die­se Wei­se gelangt genü­gend Son­nen­licht an die unte­ren Blät­ter und unschö­ne kah­le Stel­len wer­den ver­mie­den. Zunächst wer­den dabei die seit­li­chen Flä­chen von unten nach oben geschnit­ten, danach die Kro­ne. Hier hilft eine gespann­te Schnur für eine gera­de Schnittkante.

Zu wel­chem Zeit­punkt und wie oft eine Hecke in Form geschnit­ten wer­den soll, hängt von der jewei­li­gen Baum­art ab.

Buche und Ahorn sind am bes­ten rund um den Johan­nis­tag, 24. Juni, zu schnei­den, da zu die­sem Zeit­punkt der 2. Blatt­aus­trieb beginnt. Die Hecke treibt infol­ge­des­sen nicht mehr so stark aus, wodurch die Form bestehen bleibt. Hain­bu­chen wer­den in der Regel Ende Juli / Anfang August geschnit­ten, wohin­ge­gen früh blü­hen­de Gehöl­ze wie For­sy­thi­en am bes­ten direkt nach der Blü­te geschnit­ten wer­den. Immer­grü­ne Gehöl­ze wie Thu­ja und Schein­zy­pres­se reagie­ren emp­find­lich, wenn der Schnitt an sehr war­men, son­ni­gen Tagen erfolgt.

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Quel­le : Corin­na Kop­tik, Pres­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit, Paderborn
Fotocredit:©AdobeStock 534349268 / Brisystem

 

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