Apotheken-Protesttag setzt starkes Zeichen gegen die Untätigkeit der Gesundheitspolitik

Apotheken-Protesttag setzt starkes Zeichen gegen die Untätigkeit der Gesundheitspolitik

Mit tau­sen­den geschlos­se­nen Apo­the­ken und zahl­rei­chen gro­ßen Demons­tra­tio­nen hat die Apo­the­ker­schaft beim gest­ri­gen bun­des­wei­ten Pro­test­tag ein kraft­vol­les Zei­chen gegen die Gesund­heits­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung gesetzt. Immer mehr Lie­fer­eng­päs­se, Büro­kra­tie­auf­la­gen, Kos­ten­stei­ge­run­gen sowie der zehn­jäh­ri­ge Still­stand beim Apo­the­ken­ho­no­rar – aus die­sen Grün­den hat­te die ABDA – Bun­des­ver­ei­ni­gung Deut­scher Apo­the­ker­ver­bän­de den 14. Juni zum Pro­test­tag erklärt. Die Apo­the­ken ste­hen mitt­ler­wei­le unter einer enor­men betriebs­wirt­schaft­li­chen Belas­tung. Die aus­blei­ben­de Wert­schät­zung der Bun­des­re­gie­rung ist ins­be­son­de­re mit Blick auf den auf­op­fe­rungs­vol­len Ein­satz der Apo­the­ken in der Pan­de­mie und der Lie­fer­eng­pass-Kri­se ein mora­li­scher Schlag ins Gesicht der Apo­the­ken­teams, die für eine zukunfts­fä­hi­ge Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung eintreten.

86 Pro­zent der Apo­the­ken hat­ten am gest­ri­gen Mitt­woch ganz­tags geschlos­sen. Das ergab eine bun­des­wei­te Umfra­ge der ABDA, an der sich 4.030 Apo­the­ken­lei­te­rin­nen und ‑lei­ter betei­ligt haben. Wei­te­re 8 Pro­zent der Apo­the­ken betei­lig­ten sich ander­wei­tig an den Pro­tes­ten, zum Bei­spiel durch Ver­sor­gung über Not­dienst­klap­pen. 5 Pro­zent der Apo­the­ken leis­te­ten Not­diens­te und waren des­halb nicht geschlos­sen. Nur 1 Pro­zent der Befrag­ten gab an, sich gar nicht an den Pro­tes­ten betei­ligt zu haben. Hin­zu kamen zahl­rei­che zen­tra­le Pro­test­ver­an­stal­tun­gen, unter ande­rem in Ber­lin, Düs­sel­dorf, Wies­ba­den, Her­ford, Mün­chen und Müns­ter. Allei­ne auf den bei­den größ­ten Demons­tra­tio­nen in Ber­lin und Düs­sel­dorf ver­sam­mel­ten sich zusam­men mehr als 12.000 Menschen.

„Der gest­ri­ge Pro­test­tag war für uns ein ganz beson­de­rer Tag, denn wir haben gemein­sam ein star­kes Zei­chen in Rich­tung Poli­tik gesetzt“, sagt ABDA-Prä­si­den­tin Gabrie­le Regi­na Over­wi­ening in einem Video-State­ment in Rich­tung Apo­the­ken­teams. „Wir haben gezeigt, wie wich­tig uns die qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Ver­sor­gung unse­rer Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in den Apo­the­ken vor Ort ist – und dass wir bereit sind, ent­schlos­sen und geschlos­sen dafür zu kämp­fen. Dass unse­re Bot­schaf­ten gehört wur­den, beweist das brei­te Medi­en­echo über unse­re Forderungen.

Vie­le Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten haben Ver­ständ­nis gezeigt. Das hat gut­ge­tan, das hat Mut gemacht.“ Over­wi­ening wei­ter : „Die Poli­tik ist nun am Zug. Noch eine Woche lang haben die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Zeit, das Lie­fer­eng­pass­ge­setz so zu ändern, dass die Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung in den nächs­ten zehn bis 20 Jah­ren siche­rer wird. Wenn wir höhe­re Hono­ra­re, weni­ger Büro­kra­tie und das Ende der Null­re­ta­xa­tio­nen for­dern, machen wir das vor allem für unse­ren phar­ma­zeu­ti­schen Nach­wuchs, damit die­ser eine Zukunft hat. Und wir wis­sen den Nach­wuchs hin­ter uns.“

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Quel­le : Ben­ja­min Rohrer, Pres­se­spre­cher, Chris­ti­an Splett, Stv. Pressesprecher
Ori­gi­nal-Con­tent von : ABDA Bun­desvgg. Dt. Apo­the­ker­ver­bän­de, über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift : Apo­the­ken-Pro­test­tag am 14. Juni 2023 : Demons­tra­ti­on in Berlin

Bildrechte:©ABDA / BAV
Fotograf:©ABDA / BAV
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