Peter Liese : Dieser Vorschlag darf und wird so nicht kommen – Berichte über Heizungsverbot in der Europäischen Union

Peter Liese :  Dieser Vorschlag darf und wird so nicht kommen / Emissionshandel mit sozialem Ausgleich der bessere Weg für Deutschland und Europa / In Zukunft mehr Mitsprache für solche Regeln/​ mehr Mitsprache des Europäischen Parlamentes

„Die­ser Vor­schlag darf so nicht ver­ab­schie­det wer­den und ich bin sehr sicher, dass das auch nicht pas­siert. Ich appel­lie­re an die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on, vor allen Din­gen an Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en den Vor­schlag ent­we­der zu stop­pen oder so abzu­än­dern, dass er tech­no­lo­gie­neu­tral ist und ich bin guter Hoff­nung, dass das geschieht,“ mit die­sen Wor­ten reagier­te der süd­west­fä­li­sche CDU-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te und umwelt­po­li­ti­sche Spre­cher der größ­ten Frak­ti­on im Euro­päi­schen Par­la­ment (EVP/​Christdemokraten) Dr. Peter Lie­se auf Berich­te über ein angeb­li­ches Hei­zungs­ver­bot auf euro­päi­scher Ebene.

Inner­halb der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on zir­ku­liert ein Papier, dass im Rah­men einer Durch­füh­rungs­be­stim­mung der soge­nann­ten Öko­de­sign-Richt­li­nie die Anfor­de­run­gen an Hei­zun­gen so gesetzt wer­den, dass ab 2029 prak­tisch nur noch Wär­me­pum­pen neu in Gebäu­den ein­ge­baut wer­den dür­fen. “Kli­ma­schutz ist wich­tig und auch im in den Gebäu­den muss mehr pas­sie­ren als bis­her. Wir haben aller­dings in der Euro­päi­schen Uni­on den Emis­si­ons­han­del, den wir gegen zunächst hef­ti­gen Wider­stand von Sozi­al­de­mo­kra­ten und Grü­nen durch­ge­setzt haben und es gibt nicht nur einen Kli­ma­so­zi­al­fonds, son­dern auch die Ver­pflich­tung für die Mit­glied­staa­ten gera­de unter­durch­schnitt­li­chen Ein­kom­mens Unter­stüt­zung bei die­ser Auf­ga­be zukom­men zu lassen.

Markt­wirt­schaft, sozia­ler Aus­gleich und Tech­no­lo­gie­neu­tra­li­tät sind die Lösung, nicht ein Ver­bot bestimm­ter Heizungen. 

Ich bin davon über­zeugt, dass 2029 die Wär­me­pum­pe einen viel grö­ße­ren Markt­an­teil haben wird, aber auch dann mag es Gebäu­de geben, in denen sie nicht sinn­vol­ler­wei­se ein­ge­baut wer­den kann und wir wis­sen nicht, wie die tech­ni­sche Ent­wick­lung fort­schrei­tet. Die Öko­de­sign-Richt­li­nie ist ein gutes Instru­ment. In den letz­ten Jah­ren haben die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher zum Bei­spiel durch Ver­bes­se­run­gen der Effi­zi­enz im Stand-by-Bereich und bei Elek­tro­mo­to­ren viel Geld gespart und wir haben so viel Ener­gie ein­ge­spart wie Ita­li­en und Schwe­den jähr­lich pro­du­zie­ren“, so der Europaabgeordnete.

„Wir dür­fen das jetzt aber wie bei vie­len ande­ren Berei­chen nicht über­trei­ben. Wich­tig ist, dass das Par­la­ment bei den kon­kre­ten Details mehr Mit­spra­che bekommt. Im Moment wer­den die prak­ti­schen Maß­nah­men durch soge­nann­te Durch­füh­rungs­maß­nah­men (Imple­men­ting Mea­su­res) fest­ge­legt. Das heißt, die Kom­mis­si­on und Exper­ten der Mit­glied­staa­ten ent­schei­den. Das Par­la­ment hat zwar ein Wider­spruch­recht, die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on kann sich aber theo­re­tisch dar­über hin­weg­setz­ten. Die Richt­li­nie wird aller­dings gera­de über­ar­bei­tet und sogar die Mit­glieds­staa­ten spre­chen sich für mehr Mit­spra­che des Euro­päi­schen Par­la­men­tes aus. In Zukunft wird es soge­nann­te dele­gier­te Rechts­ak­te geben, das heißt, das Par­la­ment kann jede ein­zel­ne Maß­nah­me blo­ckie­ren“, so Lie­se abschlie­ßend1

1Das The­ma war bereits am 28. April Gegen­stand einer Bericht­erstat­tung im Fokus. War­um die Bild­zei­tung jetzt von einem exklu­si­ven Papier berich­tet, mag jeder selbst beurteilen

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Quel­le : Die­ter Ber­ger, Euro­pa­bü­ro für Süd­west­fa­len und das Hoch­stift, Le-Puy-Str. 17, 59872 Meschede
Foto­credit : Dr. Peter Lie­se MdEP / Brisystem

 

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