Milliardenschaden durch Cybertrading – Exklusive Einblicke in Betrugsnetzwerk

Milliardenschaden durch Cybertrading – Exklusive Einblicke in Betrugsnetzwerk

Der Betrug mit gefälsch­ten Finanz­por­ta­len im Inter­net ver­ur­sacht in Deutsch­land einen Mil­li­ar­den­scha­den.Nach Recher­chen des Saar­län­di­schen Rund­funks (SR) haben Anle­ger in den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren durch soge­nann­ten Cyber­tra­ding-Betrug mehr als eine Mil­li­ar­de Euro ver­lo­ren. Hin­ter den Por­ta­len ste­cken hoch­or­ga­ni­sier­te Ban­den – in einer ARD-Doku­men­ta­ti­on gibt ein ehe­ma­li­ges Mit­glied exklu­si­ve Einblicke.

Es geht um Platt­for­men mit Namen wie Tradeinvest90, Zoom­trader oder Option888. Sie wer­den vor­nehm­lich im Inter­net bewor­ben. Anle­ger kön­nen sich bei den Platt­for­men anmel­den, im Glau­ben, über die Por­ta­le Finanz­wet­ten zu plat­zie­ren. Tat­säch­lich agie­ren die Platt­for­men aber rein betrü­ge­risch, das Geld wird nicht investiert.

Dabei spie­len Call­cen­ter in Ost­eu­ro­pa eine wesent­li­che Rol­le, Ermitt­ler spre­chen vom „Maschi­nen­raum des Betrugs“. Von dort aus geben sich die Tele­fon-Agen­ten als Finanz­markt­ex­per­ten aus. Sie ver­spre­chen den Anle­gern gute Gewin­ne, indem sie auf fal­len­de oder stei­gen­de Bör­sen­kur­se wet­ten – so genann­tes „Cyber­tra­ding“. Außer­dem erschlei­chen sich die Call­cen­ter-Agen­ten das Ver­trau­en der Opfer, so dass die­se mög­lichst viel Geld einzahlen.

Für die ARD-Fern­seh­do­ku­men­ta­ti­on „I want more – Mil­li­ar­den­raub im Netz“ ist es dem SR-Recher­che­team gelun­gen, exklu­siv mit einem ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­ter eines kri­mi­nel­len Call­cen­ters im Koso­vo zu spre­chen. Er bestä­tigt, dass das Geld der arg­lo­sen Anle­ger direkt in die Taschen der Betrü­ger floss und die­se sich so ein Luxus­le­ben leis­ten konn­ten. Fotos und Vide­os der Täter, die dem SR zuge­spielt wur­den, zei­gen unter ande­rem Sport­wa­gen, teu­re Uhren und Designerkleidung.

Auf der ande­ren Sei­te verlie­ren man­che Opfer ihre kom­plet­te Exis­tenz. Eini­ge Betro­ge­ne haben Lebens­ver­si­che­run­gen auf­ge­löst oder Kre­di­te auf­ge­nom­men. Ein Betrof­fe­ner, der auf die­se Wei­se 300.000 Euro ver­lor, hat Sui­zid begangen.

 

Das saar­län­di­sche Lan­des­kri­mi­nal­amt hat im Rah­men von inter­na­tio­na­len Ermitt­lun­gen zwar einer Betrü­ger­ban­de das Hand­werk gelegt und fünf Platt­for­men abge­schal­tet. Die Betrugs­ma­sche läuft jedoch auf ande­ren Platt­for­men unver­min­dert weiter.

„I want more – Mil­li­ar­den­raub im Netz“: am 24.5.2023, 22:50 Uhr im Ersten

Auch in der ARD-Media­thek https://​ots​.de/​l​5​C​MRX

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Quel­le : Saar­län­di­scher Rund­funk, SR-Recher­che­team, Vol­ker Roth (Lei­ter SR-Recher­che­team) , Niklas Resch (SR-Recher­che­team)
Caro­li­ne Uhl (SR-Recher­team)

Ori­gi­nal-Con­tent von : SR Saar­län­di­scher Rund­funk, über­mit­telt durch news aktuell

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Foto­credit : Ado­be­Stock 588806859

 

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