Thema Fachkräftemangel : Unternehmen schildern immer wieder ihre Nöte, es ändert sich aber wenig bis nichts

Zeitschleife : Kommentar von Ralf Heidenreich zum Fachkräftemangel

Und täg­lich grüßt das Mur­mel­tier. Beim The­ma Fach­kräf­te­man­gel fühlt man sich wie in einer Zeit­schlei­fe. Die Unter­neh­men schil­dern immer wie­der ihre Nöte, es ändert sich aber wenig bis nichts. Eigent­lich trifft es der Begriff Fach­kräf­te nicht ganz, ver­harm­lost die Lage sogar etwas. Denn es feh­len im Land nicht nur Hoch­qua­li­fi­zier­te an allen Ecken und Enden, son­dern Arbeits­kräf­te gene­rell. Es wer­den nicht nur IT-Pro­fis, Inge­nieu­re oder Leh­rer hän­de­rin­gend gesucht, son­dern auch Per­so­nal für Hand­werks­be­trie­be, Gast­stät­ten oder Geschäf­te. Es mag abge­dro­schen klin­gen, aber der immense Per­so­nal­man­gel ist für unse­ren Wohl­stand eine ernst­haf­te Bedro­hung. Alles auf den demo­gra­fi­schen Wan­del zu schie­ben, wäre zu einfach. 

Denn ein Teil der Mise­re ist hausgemacht. 

So wird bereits über eine Erhö­hung des Ren­ten­ein­tritts­al­ters über 67 Jah­re hin­aus dis­ku­tiert, wäh­rend die Arbeit­neh­mer im Land im Durch­schnitt mit 63 Jah­ren in den Ruhe­stand tre­ten und damit wich­ti­ge Arbeits­kräf­te ver­lo­ren gehen. Nahe­zu eine Mil­li­on Men­schen ste­cken in der Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit fest, von denen sich sicher­lich vie­le wün­schen wür­den, end­lich wie­der einem guten Job nach­ge­hen zu können. 

Nach wie vor arbei­tet jede zwei­te Frau nur in Teil­zeit, düm­peln die Bewer­ber­zah­len für eine klas­si­sche Aus­bil­dung vor sich hin. Obwohl alles für sie spricht, errei­chen die Kam­pa­gnen für die dua­le Aus­bil­dung offen­sicht­lich weder Schul­ab­gän­ger noch Eltern. Jeden­falls nicht so, wie es nötig wäre. Zuwan­de­rung und Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz allein kön­nen es nicht rich­ten. Zumal hier die büro­kra­ti­schen Hür­den häu­fig noch zu hoch sind. Es ist höchs­te Zeit, dass end­lich damit begon­nen wird, die Feh­ler zu korrigieren.

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Quel­le : All­ge­mei­ne Zei­tung Mainz, Zen­tra­ler Newsdesk
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Foto­credit : Ado­be­Stock 487125448

 

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