„Cannabis nur in Fachgeschäften verkaufen“ Alkoholwerbung stark einschränken, aber gleichzeitig Cannabis legalisieren ? Kein Widerspruch, sagt der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD)

Alko­hol ist die gefähr­lichs­te Dro­ge, warnt Burk­hard Bli­e­nert (SPD), der Sucht­be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung. Er spricht sich für kla­re Gren­zen bei Spon­so­ring und Mar­ke­ting von Alko­hol­an­bie­tern aus. Aber was ist mit Can­na­bis, das eben­falls Schä­den für die Gesund­heit ver­ur­sa­chen kann ? War­um die Bun­des­re­gie­rung die Dro­ge lega­li­sie­ren möch­te und dies für ihn kein Wider­spruch zu Wer­be­be­schrän­kun­gen bei Alko­hol ist, erläu­tert Bli­e­nert im Gespräch mit dem Gesund­heits­ma­ga­zin „Apo­the­ken Umschau“.

Ziel ist die Regu­lie­rung des Schwarzmarktes

Das Ver­bot von Can­na­bis füh­re nicht dazu, dass weni­ger kon­su­miert wird, so Bli­e­nert. „Wir sehen eher gesund­heit­li­che Schä­den durch Ver­un­rei­ni­gun­gen syn­the­ti­scher Can­na­bi­no­ide, die Men­schen auf dem Schwarz­markt kau­fen. Dar­um set­ze ich auf drei Din­ge : Gesund­heits­schutz, Jugend­schutz und Regu­lie­rung des Schwarzmarkts.“

Burk­hard Bli­e­nert ver­deut­licht die Dimen­si­on : Zur­zeit wer­den mit Can­na­bis auf dem Schwarz­marktbis zu acht Mil­li­ar­den Euro im Jahr umge­setzt. „Das möch­te ich bekämp­fen. Der Gesund­heits­schutz wäre gewähr­leis­tet, indem Can­na­bis nur in Fach­ge­schäf­ten ver­kauft wird.“ Dort wer­de man vor dem Kauf dar­über auf­ge­klärt, was in den psy­cho­ak­ti­ven Sub­stan­zen drin ist und was sie bewir­ken, so der Bun­des­dro­gen­be­auf­trag­te. Außer­dem wol­le man bei Can­na­bis kei­ne Wer­bung und kein Spon­so­ring zulassen.

Frei ab 18, obwohl sich das Hirn noch entwickelt

Obwohl Stu­di­en bele­gen, dass die Ent­wick­lung des Fron­tal­hirns erst ab Mit­te 20 abge­schlos­sen ist und bis dahin das Gehirn sehr emp­find­lich auf Dro­gen reagiert, soll Can­na­bis nach den Plä­nen der Bun­des­re­gie­rung schon ab 18 Jah­ren erlaubt sein. „Das stimmt“, räumt Bli­e­nert ein. Dar­um müs­se es Pro­duk­te mit einem nied­ri­ge­ren Gehalt der psy­cho­ak­ti­ven Sub­stanz Tetra­hy­dro­can­na­bi­nol (THC)geben. „Syn­the­ti­sche Can­na­bi­no­ide, die es häu­fig auf dem Schwarz­markt gibt, haben viel höhe­re Wer­te“, erklärt Burk­hard Bli­e­nert. „Ich fin­de, 18 ist eine Grö­ßen­ord­nung, die man akzep­tie­ren kann. Auch vie­les ande­re ist ja ab 18 Jah­ren erlaubt.“

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Quel­le : Julie von Wan­gen­heim, Lei­tung Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on, Katha­ri­na Neff-Neu­dert, PR-Manager
„Apo­the­ken Umschau“ – „Wort & Bild Verlagsgruppe“

Ori­gi­nal-Con­tent von : Wort & Bild Ver­lags­grup­pe – Gesund­heits­mel­dun­gen, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 585370836

 

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