Was Sie schon immer wissen wollten: Alles über „Schokolade“ – Wie aus den gerösteten Bohnen am Ende eine Tafel Schokolade wird.

Weltreise des Kakaos steht im Zeichen der Hoffnung: Neue Ausstellung im Kölner Schokoladenmuseum zum 30jährigen Jubiläum

„Into­wa­da“ – so lau­tet die Auf­schrift auf einem anti­ken west­afri­ka­ni­schen Ein­baum-Boot. Es ist das ers­te Aus­stel­lungs­stück, das den Besu­chern ins Auge fällt, wenn Sie im Köl­ner Scho­ko­la­den­mu­se­um ihre „Welt­rei­se des Kakaos“ antre­ten. Auf über 600 Qua­drat­me­tern dreht sich hier alles um den Anbau, den Trans­port, die Pro­duk­ti­on und den Kon­sum von Kakao und Scho­ko­la­de. Dabei fällt sofort auf: Kri­ti­sche Aspek­te die­ser lan­gen Her­stel­lungs- und Lie­fer­ket­ten wer­den hier nicht ver­schwie­gen. „Nach­hal­tig­keit“ist der rote Faden, der sich durch die gesam­te Aus­stel­lung zieht. Und „Into­wa­da“ ist ihr Mot­to. Denn: Das west­afri­ka­ni­sche Wort bedeu­tet soviel wie „Die Hoff­nung nicht auf­ge­ben.“ Und genau das soll nach Über­zeu­gung der Muse­ums­chefin Annet­te Imhoff auch die Bot­schaft der Aus­stel­lung an die Besu­che­rin­nen und Besu­cher sein:

„Kli­ma­wan­del, Res­sour­cen­ver­brauch, CO2-Aus­stoß, aber auch Fra­gen der fai­ren Arbeits­be­din­gun­gen, der Kin­der­ar­beit, der Bil­dung oder man­geln­der Infra­struk­tur in den Anbau­län­dern – das alles sind gro­ße Her­aus­for­de­run­gen, denen sich die moder­ne Kakao- und Scho­ko­la­den­pro­duk­ti­on stel­len muss. Und auch stellt.“

Vie­les, sagt Imhoff, sei schon auf einem guten Weg. Und auch den beleuch­tet die neue Aus­stel­lung: Wer das Scho­ko­la­den­mu­se­um besucht, der erfährt, dass in den Kakao­an­bau­län­dern in West­afri­ka die Sterb­lich­keit von Müt­tern und Kin­dern in den Anbau­län­dern auf einem his­to­ri­schen Tiefst­stand ist;dass immer mehr Kin­der eine Schul­bil­dung genie­ßen und die Lebens­er­war­tung ste­tig steigt. Oder dass gro­ße Scho­ko­la­den­her­stel­ler wie der Koope­ra­ti­ons­part­ner des Scho­ko­la­den­mu­se­ums, der Tra­di­ti­ons­her­stel­ler Lindt, mitt­ler­wei­le eige­ne, stren­ge Nach­hal­tig­keits­kon­zep­te umset­zen. Auch die Nach­hal­tig­keits­zie­le der Ver­ein­ten Natio­nen begeg­nen den Besu­che­rin­nen und Besu­chern auf Schritt und Tritt.

Auf­fal­lend ist dabei: Die „Welt­rei­se des Kakaos“ führt über zahl­rei­che digi­ta­le und inter­ak­ti­ve Sta­tio­nen. Dia­log-Optio­nen und moder­ne Tech­no­lo­gie-High­lights wie ein inter­ak­ti­ver Mul­ti­touch-Tisch oder einen rie­si­ger LED-Glo­bus infor­mie­ren eben­so anschau­lich wie unter­halt­sam über die viel­fäl­ti­gen The­men – von der Ern­te der Kakao­boh­nen über die glo­ba­len Lie­fer­ket­ten und die Pro­duk­ti­on bis hin zum hei­mi­schen Super­markt­re­gal und den Genuss des süßen Goldes.

Eben­so sinn­lich und zugleich hand­fest geht es nach der „Welt­rei­se“ in der seit 2020 eben­falls erneu­er­ten „Glä­ser­nen Scho­ko­la­den­fa­brik“ des Muse­ums zu. Sie gehört seit jeher zu den High­lights des Hau­ses, war­tet aber jetzt mit noch mehr Infor­ma­ti­on und vor allem ver­bes­ser­ter Ori­en­tie­rung auf: „Die Fer­ti­gung funk­tio­niert jetzt wie eine begeh­ba­re Info-Gra­fik“, erklärt Chris­ti­an Unter­berg-Imhoff, der die Geschäf­te des Muse­ums gemein­sam mit sei­ner Ehe­frau Annet­te führt. „Unse­re Gäs­te erfah­ren wirk­lich Schritt für Schritt durch zusätz­li­che Medi­en­sta­tio­nen und Farb­si­gna­le, wie aus den gerös­te­ten Boh­nen am Ende eine Tafel Scho­ko­la­de wird.“

Dazu haben die Aus­stel­lungs­ma­cher unge­wöhn­li­che Ein­bli­cke in den gesam­ten Her­stel­lungs­pro­zess ermög­licht. Eben­falls neu ist der inter­ak­ti­ve Robo­ter­arm am Ende der Fer­ti­gungs­stra­ße. Auf Knopf­druck nimmt er ein Stück Scho­ko­la­de vom Fließ­band und über­reicht es an die klei­nen und gro­ßen Gäs­te auf der ande­ren Sei­te der Glasscheibe.

Als Krö­nung die­ser Erfah­rung war­tet am Ende der „glä­ser­nen Pro­duk­ti­on“ vor der gro­ßen Fens­ter­front des Muse­ums der tra­di­tio­nel­le drei Meter hohe Scho­ko­la­den­brun­nen. Als eines der belieb­tes­ten Köl­ner Foto­mo­ti­ve thront er nun auf einer neu­en, eigens für ihn ange­fer­tig­ten, gol­de­nen Büh­ne vor dem Köl­ner Stadt­pan­ora­ma. 200 Kilo­gramm fri­sche Lindt- Scho­ko­la­de spru­deln in der Brun­nen­scha­le und wer­den zum Naschen angeboten.

Wie attrak­tiv die­ses erneu­er­te Aus­stel­lungs- und Erleb­nis­an­ge­bot ist, beweist die Ent­wick­lung der Besu­cher­zah­len: Bis Ende 2022 waren schon wie­der deut­lich über 500.000 Men­schen aus aller Welt zu Gast, womit das Scho­ko­la­den­mu­se­um nach wie vor eines der am bes­ten besuch­ten Muse­en in ganz Deutsch­land ist.

Auch die Pan­de­mie hat dar­an nichts ändern kön­nen. Im Gegen­teil: Vie­le der Neue­run­gen, die jetzt zu besich­ti­gen sind, wie etwa die ver­än­der­te „Glä­ser­ne Fabrik“ waren ent­we­der kurz vor­her fer­tig oder wur­den sogar wäh­rend der Lock­downs in Angriff genom­men. Ins­ge­samt schrumpf­ten die Besu­cher­zah­len auf fast ein Drit­tel des nor­ma­len Betriebs zusam­men. „Im März 2020 war dann die gro­ße Fra­ge: Wie geht es wei­ter?“, erin­nern sich Annet­te Imhoff und ihr Mann. Nach kur­zer Pau­se haben sie sich dann für „Wei­ter­ma­chen“ entschieden.

Mit ande­ren Wor­ten: Für das Prin­zip „Into­wa­da“. Trotz Pan­de­mie hat im Scho­ko­la­den­mu­se­ums nie­mand die Hoff­nung auf­ge­ge­ben. Und wer die erneu­er­te Aus­stel­lung jetzt besucht, wird sagen müs­sen: Zum Glück. Sie macht das kom­ple­xe The­ma Kakao und Scho­ko­la­de nicht nur zu einem sinn­li­chen Genuss­erleb­nis. Sie kommt auch genau recht­zei­tig zum 30jährigen Jubi­lä­um des mar­kan­ten Muse­ums am Köl­ner Rheinufer.

Geöff­net ist sie täg­lich von 10 bis 18 Uhr. Aktu­el­le Infor­ma­tio­nen, u.a. zu Ein­tritts­prei­sen, zur Anfahrt sowie zu spe­zi­el­len Ange­bo­ten u.a. für Kin­der und Fami­li­en fin­den sich unter www​.scho​ko​la​den​mu​se​um​.de.

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Quel­le-. Klaus H. Scho­pen, Museumssprecher
Ori­gi­nal-Con­tent von: Scho­ko­la­den­mu­se­um Köln GmbH, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit: Ado­be­Stock 577868752 – Brisystem