Solange Putin Russland regiert, kann sich kein Nachbarstaat sicher fühlen

Kom­men­tar : Mit­tel­deut­sche Zei­tung zu rus­si­schen Atom­waf­fen in Bellarus

Putin meint, er mache ja nur, was die USA schon län­ger täten. Er zielt damit auf die „nuklea­re Teil­ha­be“ in der Nato. Dazu gehört die Sta­tio­nie­rung von US-Atom­waf­fen in West­deutsch­land. Die erlaubt Deutsch­land eine nuklea­re Abschre­ckung, ohne selbst Atom­macht zu sein. Das war seit dem Ende des Kal­ten Krie­ges hoch­um­strit­ten. 1994 hat­te indes die Ukrai­ne auf ihre Atom­waf­fen ver­zich­tet und wur­de damit ver­wund­bar – im Gegen­zug hat­te Russ­land aber zuge­sagt, die ukrai­ni­sche Sou­ve­rä­ni­tät zu ach­ten. Seit dem 24. Febru­ar 2022 weiß man, was die­se Zusa­ge wert war. Solan­ge Putin Russ­land regiert, kann sich kein Nach­bar­staat sicher füh­len. Durch die­se Bedro­hungs­la­ge ergibt die „nuklea­re Teil­ha­be“ plötz­lich wie­der Sinn – und dürf­te für wei­te­re Staa­ten inter­es­sant wer­den. Putin befeu­ert mit sei­nen Sta­tio­nie­rungs­plä­nen ein neu­es Wett­rüs­ten, das am Ende Russ­land wie einst die Sowjet­uni­on rui­nie­ren wird.

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Quel­le : Marc Rath, Mit­tel­deut­sche Zeitung
Ori­gi­nal-Con­tent von : Mit­tel­deut­sche Zei­tung, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 502975060 / Symbolbild

 

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