Bilanz des Hochwasserereignisses im Ruhreinzugsgebiet – Talsperren des Ruhrverbands haben seit vergangenen Donnerstag 32 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten

Bilanz des Hochwasserereignisses im Ruhreinzugsgebiet – Allein von Donnerstag früh bis Montagmorgen wurden durchschnittlich 61 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registriert … in einigen Regionen waren es sogar mehr als 100 Liter pro Quadratmeter

Seit Monats­an­fang sind im Ein­zugs­ge­biet der Ruhr durch­schnitt­lich bereits 127 Liter Regen pro Qua­drat­me­ter gefal­len, das sind 24 Pro­zent mehr Nie­der­schlag als üblicherweise im gesam­ten Monat Janu­ar. Allein von Don­ners­tag früh bis heu­te früh wur­den durch­schnitt­lich 61 Liter Nie­der­schlag pro Qua­drat­me­ter regis­triert, in eini­gen Regio­nen waren es sogar mehr als 100 Liter pro Qua­drat­me­ter. Die­se ergie­bi­gen Regenfälle haben im Ein­zugs­ge­biet der Ruhr zu einer für die­se Jah­res­zeit typi­schen Hoch­was­ser­si­tua­ti­on geführt. Dabei wur­de am Frei­tag, 13. Janu­ar um 14:11 Uhr am Pegel Hat­tin­gen mit 523 Kubik­me­ter pro Sekun­de bei einem Was­ser­stand von 567 Zen­ti­me­tern der höchste Abfluss registriert.

Die Tal­sper­ren des Ruhr­ver­bands haben bei die­sem Hoch­was­ser­er­eig­nis durch Rückhalt des Groß­teils der ihnen zuflie­ßen­den Was­ser­men­gen die Wasserstände in den unter­halb gele­ge­nen Gewässerabschnitten deut­lich redu­ziert. So betrug der Schei­tel­wert des Gesamt­zu­flus­ses in die Tal­sper­ren am 13. Janu­ar um 04:00 Uhr 225 Kubik­me­ter pro Sekun­de, die Gesamt­ab­ga­be aus den Tal­sper­ren hin­ge­gen zum sel­ben Zeit­punkt nur 22 Kubik­me­ter pro Sekun­de, dies ergibt einen maxi­ma­len Rückhalt von 203 Kubik­me­ter pro Sekun­de bzw. 90 Pro­zent. Ins­ge­samt wur­den in den Tal­sper­ren des Ruhr­ver­bands von Don­ners­tag früh bis heu­te früh 32,6 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Was­ser zurückgehalten, dies ent­spricht nahe­zu genau dem Fassungsvermögen der Hennetalsperre.

In den kom­men­den Tagen bleibt die Abga­be aus der Big­ge­tal­sper­re bzw. aus dem Stau­see Ahau­sen auf dem der­zeit erhöhten Niveau, um bei zurückgehenden Zuflüssen das in den ver­gan­ge­nen Tagen in der Big­ge­tal­sper­re auf­ge­stau­te Was­ser abzu­ge­ben und somit den in Anspruch
genom­me­nen Hoch­was­ser­schutz­raum wie­der freizuräumen. Damit wird der für die­se Jah­res­zeit vor­ge­schrie­be­ne Hoch­was­ser­schutz­raum im Anschluss wie­der für mögliche Hoch­was­ser­er­eig­nis­se in den Fol­ge­wo­chen zur Verfügung stehen.

Die Hoch­was­ser­mel­de­gren­zen sind am gest­ri­gen Mon­tag­vor­mit­tag (16. Janu­ar) nur noch an der unte­ren Vol­me, der Len­ne und unte­ren Ruhr überschritten. Am Pegel Wetter/​Ruhr des Ruhr­ver­bands wur­den heu­te Mor­gen 443 Zen­ti­me­ter gemes­sen; die Hoch­was­ser­mel­de­gren­ze ist damit noch um 33 Zen­ti­me­ter überschritten. Der aktu­el­le Abfluss am Pegel Wet­ter beträgt rund 350 Kubik­me­ter pro Sekunde.

In Ruhr, Len­ne und Vol­me sind die Abflüsse inzwi­schen rückläufig. Die­ser Trend wird sich in den kom­men­den Tagen wei­ter fort­set­zen. Aller­dings kann das für heu­te angekündigte Nie­der­schlags­ge­biet den Rückgang des Abflus­ses an den Gewässern im Ruhr­ein­zugs­ge­biet vorübergehend
unter­bre­chen oder verzögern.

17.01. moehnesee staumauer 1

Stau­mau­er Möh­ne­see (Bild: Ruhr­ver­band, Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on, Essen)

Aktu­el­le Infor­ma­tio­nen zur Wet­ter­la­ge, zu Was­ser­stands- und Durch­fluss­gang­li­ni­en an Gewässerpegel, Talsperrenfüllständen und zur Hoch­was­ser­si­tua­ti­on sind jeder­zeit in den ent­spre­chen­den Online­an­ge­bo­ten des Ruhr­ver­bands abrufbar:
www​.ruhr​ver​band​.de/​f​l​u​e​s​s​e​-​s​e​e​n​/​t​a​l​s​p​e​r​r​e​n​s​t​e​u​e​r​u​ng/

Quel­le: Mar­kus Rüdel, Dipl.-Ing., Abtei­lungs­lei­te, Ruhr­ver­band / Abtei­lung Unternehmenskommunikation
Bild/​Titel: Ruhr­ver­band, Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on, Essen