Zuzahlungsbefreiung nur bei jedem fünften Rabattarzneimittel

Nur jedes fünfte Rabattarzneimittel ist für gesetzlich krankenversicherte Patientinnen und Patienten von der gesetzlichen Zuzahlung in der Apotheke befreit – und das trotz milliardenschwerer jährlicher Einsparungen der Krankenkassen mithilfe von Rabattverträgen.

Aktu­el­le Berech­nun­gen des Deut­schen Apo­the­ker­ver­ban­des (DAV) zum Jah­res­be­ginn 2023 zei­gen, dass nur 5.848 von ins­ge­samt 26.451 Rabatt­arz­nei­mit­teln (22,1 Pro­zent) von der gesetz­li­chen Zuzah­lung kom­plett oder hälf­tig befreit sind. Allein im Jahr 2021 haben die Kran­ken­kas­sen jedoch 5,1 Mrd. Euro durch Rabatt­ver­trä­ge mit phar­ma­zeu­ti­schen Her­stel­lern ein­ge­spart sowie 2,3 Mrd. Euro durch die Zuzah­lun­gen der Versicherten.

„Die Kran­ken­kas­sen spa­ren Jahr für Jahr immer mehr Geld ein – durch Rabat­te von den Her­stel­lern, durch Zuzah­lun­gen von den Ver­si­cher­ten und dem­nächst auch noch durch höhe­re Abschlä­ge vom Apo­the­ken­ho­no­rar“, sagt Ber­end Groen­eveld, Pati­en­ten­be­auf­trag­ter des Deut­schen Apo­the­ker­ver­ban­des (DAV): „Ange­sichts der viel­fa­chen Lie­fer­eng­päs­se der ver­gan­ge­nen Mona­te soll­ten die Kran­ken­kas­sen ihre Rabatt­ver­trä­ge immer mit meh­re­ren Her­stel­lern mit unter­schied­li­chen Wirk­stoff­pro­du­zen­ten abschlie­ßen – und die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten von unan­ge­brach­ten gesetz­li­chen Zuzah­lun­gen befrei­en. Wenn Lie­fer­eng­päs­se nicht gänz­lich ver­mie­den wer­den kön­nen, so muss wenigs­tens das Manage­ment der Lie­fer­eng­päs­se in den Apo­the­ken ver­ein­facht und erleich­tert werden.“

Jede ein­zel­ne Kran­ken­kas­se hat das Recht, auf die gesetz­li­che Zuzah­lung zwi­schen fünf und zehn Euro zur Hälf­te oder in Gän­ze zu ver­zich­ten, wenn sie einen ent­spre­chen­den Rabatt­ver­trag mit einem phar­ma­zeu­ti­schen Her­stel­ler abge­schlos­sen hat. Die Apo­the­ke ist grund­sätz­lich ver­pflich­tet, das ärzt­lich ver­ord­ne­te Arz­nei­mit­tel gegen das Rabatt­arz­nei­mit­tel der Kas­se des Ver­si­cher­ten aus­zu­tau­schen – und von den Ver­si­cher­ten die jewei­li­ge Zuzah­lung ein­zu­zie­hen und an die Kran­ken­kas­se wei­ter­zu­lei­ten. Nur noch bis April 2023 gel­ten Pan­de­mie­be­ding­te Aus­nah­me­re­geln, die den Aus­tausch von nicht lie­fer­ba­ren Rabatt­arz­nei­mit­teln gegen tat­säch­lich lie­fer­ba­re Ersatz­me­di­ka­men­te mit dem­sel­ben Wirk­stoff erleich­tern. Groen­eveld: „Wir brau­chen eine Ver­ste­ti­gung der Pan­de­mie­be­ding­ten Aus­tausch­re­geln durch den Gesetz­ge­ber, um auch nach April die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten unkom­pli­ziert und unbü­ro­kra­tisch adäquat ver­sor­gen zu können.“

 

Quel­le: Chris­ti­an Splett, Stv. Pres­se­spre­cher, Dr. Ursu­la Sel­ler­berg, Stv. Pres­se­spre­che­rin / ABDA Bun­desvgg. Dt. Apothekerverbände
Ori­gi­nal-Con­tent von: ABDA Bun­desvgg. Dt. Apo­the­ker­ver­bän­de, über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift: Jede ein­zel­ne Kran­ken­kas­se hat das Recht, auf die gesetz­li­che Zuzah­lung zwi­schen fünf und zehn Euro zur Hälf­te oder in Gän­ze zu ver­zich­ten, wenn sie einen ent­spre­chen­den Rabatt­ver­trag mit einem phar­ma­zeu­ti­schen Her­stel­ler abge­schlos­sen hat. Die Apo­the­ke ist grund­sätz­lich ver­pflich­tet, das ärzt­lich ver­ord­ne­te Arz­nei­mit­tel gegen das Rabatt­arz­nei­mit­tel der Kas­se des Ver­si­cher­ten aus­zu­tau­schen – und von den Ver­si­cher­ten die jewei­li­ge Zuzah­lung ein­zu­zie­hen und an die Kran­ken­kas­se weiterzuleiten.

Bild­rech­te: ABDA Bun­desvgg. Dt. Apothekerverbände
Foto­graf: ABDA