HSK : Deutlich mehr Frauen als Männer von Arthrose betroffen – Bewegung hilft gegen den Schmerz

Hochsauerlandkreis : Immer mehr Menschen sind von der Gelenkerkrankung Arthrose betroffen

HSK : Aktu­el­le Aus­wer­tun­gen des Robert-Koch-Insti­tu­tes (RKI) zei­gen, dass bun­des­weit bei rund 22 Pro­zent der Frau­en und etwa 14 Pro­zent der Män­ner eine Arthro­se vor­liegt. In den aller­meis­ten Fäl­len beginnt die Krank­heit schlei­chend. Beschwer­den stel­len sich manch­mal erst nach Jah­ren ein. Dann aber kön­nen star­ke Gelenk­schmer­zen die Fol­ge sein.

War­um sich der Gelenk­knor­pel bei man­chen Men­schen schnel­ler abbaut als bei ande­ren, ist noch nicht zwei­fels­frei geklärt. 

Hor­mo­nel­le Ein­flüs­se und erb­li­che Kon­di­tio­nie­run­gen spie­len aller Wahr­schein­lich­keit eine gro­ße Rol­le. Heil­bar ist Arthro­se nicht, die Sym­pto­me las­sen sich aber lin­dern. „Neben der medi­ka­men­tö­sen The­ra­pie stel­len Bewe­gung und Gewichts­re­duk­ti­on eine effek­ti­ve The­ra­pie gegen Arthro­se dar und kann die Schmer­zen lin­dern“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Mit zuneh­men­dem Alter steigt das Risi­ko, an einer Arthro­se zu erkran­ken, erheb­lich an. 

Mehr als jede fünf­te Frau (23,2 Pro­zent) und mehr als jeder sechs­te Mann (16,6 Pro­zent) im Alter von 45 bis 64 Jah­ren hat bereits Arthro­se. In der Grup­pe der ab 65-Jäh­ri­gen sind knapp die Hälf­te der Frau­en (48,1 Pro­zent) und mehr als ein Drit­tel der Män­ner (31,2 Pro­zent) betroffen.

Zu den cha­rak­te­ris­ti­schen Sym­pto­men von Arthro­se zäh­len Gelenk­schmer­zen bei Bewe­gungs­be­ginn. Medi­zi­ner spre­chen auch von einem Anlauf­schmerz. Vie­le Men­schen ken­nen Anlauf­schmer­zen, die vor allem in das Knie‑, Schul­ter oder Hüft­ge­lenk oder in die Fin­ger aus­strah­len. Zuwei­len ist auch die Wir­bel­säu­le in Mit­lei­den­schaft gezo­gen. Häu­fig ver­stär­ken sich arthro­se­be­ding­te Anlauf­schmer­zen frü­her oder spä­ter, wenn die betrof­fe­nen Gelen­ke belas­tet werden.

Medi­zi­ner spre­chen dann von Belastungsschmerzen. 

Geht der Belas­tungs­schmerz in einen belas­tungs­un­ab­hän­gi­gen Schmerz über, so ist das ein ein­deu­ti­ger Hin­weis dar­auf, dass die Arthro­se fort­schrei­tet und sich der Gelenk­knor­pel abbaut. Durch die Ver­än­de­run­gen in den Gelen­ken und durch schmerz­ver­mei­den­de Schon- oder Fehl­hal­tun­gen kommt es zudem nicht sel­ten zu Mus­kel­ver­span­nun­gen und Seh­nen­rei­zun­gen, die wei­te­re Schmer­zen ver­ur­sa­chen. Im wei­te­ren Ver­lauf der Erkran­kung sind Ent­zün­dungs­schü­be mög­lich, die die Beweg­lich­keit der Gelen­ke ein­schrän­ken und Span­nungs­ge­füh­le ver­ur­sa­chen. Mit­un­ter ver­stei­fen und ver­for­men sich die Gelen­ke und begin­nen zu knir­schen. Für jedes Gelenk und jedes Sta­di­um sind das Aus­maß und die Aus­prä­gung die­ser Sym­pto­me der Arthro­se aber sehr verschieden.

„Für vie­le Men­schen mit Arthro­se und Gelenk­schmer­zen klingt es zunächst paradox“: 

Bewe­gung ist eine effek­ti­ve The­ra­pie gegen Arthro­se“, so Schnei­der. Auf den zwei­ten Blick leuch­tet das ein : Regel­mä­ßi­ge Bewe­gung beugt einer wei­te­ren Ver­stei­fung und Fehl­be­las­tung vor. Geziel­tes Trai­ning baut Mus­keln auf, die die Gelen­ke ent­las­ten kön­nen. Phy­sio­the­ra­peu­ten kön­nen dabei hel­fen, Fehl- oder Über­las­tun­gen der Gelen­ke zu ver­mei­den. „Um die Belas­tung der Gelen­ke zu ver­rin­gern, soll­te Über­ge­wicht abge­baut wer­den. Die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen unter­stüt­zen Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis mit zer­ti­fi­zier­ten Kurs­an­ge­bo­ten sowie Ernäh­rungs- und Bewe­gungs­be­ra­tung dabei, über­flüs­si­ge Pfun­de zu ver­lie­ren und durch Bewe­gung den Kalo­rien­ver­brauch zu erhö­hen“, sagt Schnei­der. Alle Infor­ma­tio­nen hier­zu im Inter­net unter www​.aok​.de Stich­wor­te ‚Gesund­heits­kur­se‘ oder ‚Ernäh­rung und Bewegung‘.

Bild : Mit dem Alter kommt der Ver­schleiß an den Gelen­ken. Ab dem 60. Lebens- jahr haben vie­le Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis Arthro­se. Foto : AOK/​hfr.

Quel­le : Bir­te Jan­sen, Spe­zia­lis­tin Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West, Die Gesundheitskasse.

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