Reimann : Macht Schluss mit Werbung für ungesunde Kinderlebensmittel !

Die Ankün­di­gung des Dis­coun­ters Lidl, sein Kin­der­mar­ke­ting für unge­sun­de Lebens­mit­tel zu been­den, kom­men­tiert Dr. Caro­la Rei­mann, Vor­stands­vor­sit­zen­de des AOK-Bun­des­ver­ban­des, wie folgt :

„Das ist ein wich­ti­ges Signal und ein Schritt, dem ande­re fol­gen soll­ten. Wer­bung beein­flusst nach­weis­lich das Ess­ver­hal­ten von Kin­dern und Jugend­li­chen und muss des­halb beschränkt wer­den. Aktu­ell sind bereits etwa 15 Pro­zent der Kin­der und Jugend­li­chen von Über­ge­wicht und sechs Pro­zent sogar von Adi­po­si­tas betrof­fen. Ihnen dro­hen im spä­te­ren Leben Krank­hei­ten wie Typ2-Dia­be­tes, Gelenk­pro­ble­me, Blut­hoch­druck und Herz­er­kran­kun­gen. Jeder sieb­te Todes­fall in Deutsch­land ist laut Daten der OECD auf unge­sun­de Ernäh­rung zurückzuführen.

Die Men­schen brau­chen mehr Unter­stüt­zung, damit sie sich gesün­der ernäh­ren können. 

Das machen die Ergeb­nis­se unse­rer AOK-Fami­li­en­stu­die deut­lich, die wir Ende ver­gan­ge­nen Jah­res vor­ge­stellt haben. Dem­nach füh­len sich vie­le Eltern mit einer gesun­den und umwelt­freund­li­chen Ernäh­rung über­for­dert und wis­sen auch nicht, wie sie an ent­spre­chen­de Infor­ma­tio­nen gelan­gen kön­nen. Etwa 83 Pro­zent der befrag­ten Eltern sagen, dass es ihnen hel­fen wür­de, wenn auf jeder Lebens­mit­tel­pa­ckung ein­fach und schnell erkenn­bar wäre, ob ein Lebens­mit­tel gesund sowie kli­ma- und umwelt­freund­lich ist. 80 Pro­zent wün­schen sich kla­re Vor­ga­ben der Bun­des­re­gie­rung an die Lebensmittelindustrie.

Wer­be­be­schrän­kun­gen für unge­sun­de Kin­der-Lebens­mit­tel in TV, Radio und Strea­ming-Diens­ten müs­sen ver­pflich­tend werden. 

Ein Wer­be­ver­bot soll­te jedoch mit der Ver­rin­ge­rung des Zucker­ge­hal­tes in Fer­tig­pro­duk­ten ein­her­ge­hen. Wir haben bereits 2020 in einer Stu­die nach­ge­wie­sen, dass Kin­der­ce­rea­li­en Zucker­bom­ben sind. 99 Pro­zent der ver­kauf­ten Pro­duk­te haben einen höhe­ren Zucker­ge­halt als die von der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) emp­foh­le­ne Men­ge von 15 Gramm je 100 Gramm.

Der dra­ma­ti­schen Ent­wick­lung von Über­ge­wicht und Adi­po­si­tas in Deutsch­land müs­sen end­lich wirk­sa­me und effek­ti­ve Maß­nah­men ent­ge­gen­ge­stellt werden. 

Des­halb muss die Bun­des­re­gie­rung im Rah­men der Ernäh­rungs­stra­te­gie ver­bind­li­che Zie­le fest­le­gen, um den Zucker­ge­halt in Fer­tig­pro­duk­ten zu reduzieren.“

 

Quel­le : Dr. Kai Beh­rens, Pressestelle
Ori­gi­nal-Con­tent von : AOK-Bun­des­ver­band, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 257625898

 

 

Print Friendly, PDF & Email