Über 600 Begleitungen mit Herz und Hand – die Familienpflege. Mutter oder Vater krank! Was dann?
Altkreis Brilon. Es gibt Zeiten, da braucht es eine helfende Hand im Leben. Etwa wenn Vater oder Mutter ausfällt. Krankheit, Kur, Geburt oder auch der Tod sind Sollbruchstellen im Familienleben, an denen der Alltag aus dem Takt gerät. „Dann werden wir gerufen“, sagt Rita Kowalski. Sie gehört zum Team der Familienpflegerinnen des Caritasverbandes Brilon, einem Dienst, den es bereits seit 1954 gibt und von dem allein seit 2002 über 600 Familien betreut wurden. Ein halbes Jahrhundert seit Gründung haben sich jedoch die Familienbande geändert.
„Früher kannten viele die Familienpflege nicht, weil die mehrere Generationen umfassende Großfamilie Ausnahmesituationen aufgefangen hat“, sagt die Familienpflegerin: „Heute ist das anders. Heute gehen die Omas selbst arbeiten.“ Oder die Generationen wohnen weit voneinander entfernt. Wenn die Versorgung der Kinder nicht alleine durch die Familie sichergestellt werden kann, springt die Familienpflege für die Zeit der Krisensituation ein.
Rita Kowalski nennt ein konkretes Beispiel: „Wenn die Mutter krank ist und der Mann beispielsweise im Schichtdienst arbeitet, dann kollidiert das schnell mit den Schul- und Kindergartenzeiten.“ Damit der Tagesablauf für die Kinder dennoch bewahrt wird, sind die Mitarbeiterinnen der Familienpflege extrem flexibel. Frühmorgens wecken sie die Kinder, richten das Frühstück, schauen, dass es pünktlich zur Schule oder in den Kindergarten geht. Mit Blick auf die Ganztagsschule sind die Familienpflegerinnen auch spätnachmittags bis zum Abend in den Familien.
Info: Familienpflege
Die Familienpflege kommt zum Einsatz, wenn
- in Familien mit Kindern unter 12 Jahren der versorgende Elternteil ausfällt.
- die Betreuung & Versorgung der Kinder gesichert werden muss.
- Gründe sind:
– Risikoschwangerschaften
– Entbindungspflege
– Kranke Mütter, die zuhause versorgt werden
– Allgemeine stationäre Krankenhausaufenthalte von Müttern
– Familien mit Müttern in stationärer psychiatrischer Behandlung oder in psychiatrischer Tagesklinik
– Familien, mit Müttern in Mütterkuren oder Mutter-Kind-Kuren
– Einsatze während Rehabilitationsmaßnahmen der Mütter
– Familien, in denen die Mütter lebensbedrohlich erkrankt sind, z. B. an Krebs
– Versorgung von Geschwisterkindern, wenn der versorgende Elternteil ein Kind in eine Klinik begleitet.
- Die Kosten werden in der Regel nach Vorlage einer ärztlichen Verordnung von den Krankenkassen übernommen. Die Familienpflege kann aber auch als Selbstzahler in Anspruch genommen werden.
Weitere Informationen zur Familienpflege auf caritas-brilon.de oder bei Patrick Schweizer 0176⁄12340134 oder 02961⁄97190
Quelle:Sandra Wamers, Interne | Externe Kommunikation, Marketing, Caritasverband Brilon e.V.
Fotocredit: AdobeStock 420841618