Umfrage zum Black Friday 2022 : Zuschlagen, bevor es noch teurer wird

69 Prozent der Deutschen wollen in der „Black Week“ auf Einkaufstour gehen – trotz oder gerade wegen der aktuellen Preissteigerungen / Das Budget liegt bei durchschnittlich 289 Euro / Drei Viertel wollen vor allem online shoppen / 4 von 10 wollen die Hälfte oder mehr ihrer Weihnachtsgeschenke einkaufen

Das „Fest der Schnäpp­chen­jä­ger“ fin­det in die­sem Jahr genau einen Monat vor Weih­nach­ten statt : Ab Frei­tag, den 25. Novem­ber 2022, lockt der Han­del wie­der mit Ange­bo­ten zum Black Fri­day und Cyber Mon­day. Die deut­schen Konsument:innen sind durch­aus in Shop­pinglau­ne : Wie im Vor­jahr pla­nen 69 Pro­zent, am Wochen­en­de nach dem US-ame­ri­ka­ni­schen Thanks­gi­ving-Fest auf Schnäpp­chen­jagd zu gehen – und das obwohl oder gera­de, weil sie die aktu­el­len Preis­stei­ge­run­gen stark zu spü­ren bekommen.

Zu die­sen Ergeb­nis­sen kommt eine reprä­sen­ta­ti­ve Befra­gung von mehr als 2.000 Bundesbürger:innen ab 18 Jah­ren im Auf­trag der Wirt­schafts­prü­fungs- und Bera­tungs­ge­sell­schaft PwC Deutschland.

Die Infla­ti­on beein­flusst die Shop­ping­plä­ne der Verbraucher:innen

„Das Inter­es­se der deut­schen Verbraucher:innen am Black Fri­day und Cyber Mon­day bleibt hoch. Aller­dings beein­flusst die hohe Infla­ti­on das Ein­kaufs­ver­hal­ten der Men­schen“, kom­men­tiert Dr. Chris­ti­an Wulff, Lei­ter des Bereichs Han­del und Kon­sum­gü­ter bei PwC Deutsch­land und EMEA. Aus sei­ner Sicht las­sen sich zwei Ten­den­zen aus­ma­chen : „Einer­seits sind vie­le Men­schen der­zeit eher vor­sich­tig mit ihren Aus­ga­ben, weil ihnen weni­ger Geld zur Ver­fü­gung steht und der Blick in die Zukunft von gro­ßer Unsi­cher­heit geprägt ist. Ande­rer­seits wol­len sie die Son­der­an­ge­bo­te rund um den Black Fri­day 2022 bewusst nut­zen, weil sie davon aus­ge­hen, dass sich die Preis­spi­ra­le wei­ter dre­hen wird.“

Im Durch­schnitt wol­len die Befrag­ten 289 Euro in Black-Fri­day-Schnäpp­chen inves­tie­ren – das ist etwas mehr, als sie im ver­gan­ge­nen Jahr aus­ga­ben (271 Euro). Vier von fünf Schnäpp­chen­jä­gern (78 Pro­zent) geben dabei an, dass sich die aktu­el­le Situa­ti­on mit stei­gen­den Prei­sen auch auf ihre Ein­käu­fe am Black Fri­day und Cyber Mon­day aus­wirkt. So pla­nen 38 Pro­zent der Befrag­ten, nur das zu kau­fen, was sie benö­ti­gen und vor­ab geplant haben. Rund jede:r Fünf­te will güns­ti­ge Ein­zel­händ­ler und Online­shops auf­su­chen ; eben­so vie­le schau­en gezielt nach preis­wer­ten Pro­duk­ten wie bei­spiels­wei­se Eigen­mar­ken oder Second-Hand-Artikeln.

Konsument:innen sind vor­sich­ti­ger mit ihren Ausgaben

Rund jede:r Fünf­te (18 Pro­zent) gibt an, in der dies­jäh­ri­gen „Black Week“ auf­grund der Umstän­de weni­ger aus­ge­ben zu wol­len. Wer das Bud­get zurück­schrau­ben möch­te, tut dies mehr­heit­lich (59 Pro­zent), weil er oder sie der­zeit grund­sätz­lich zurück­hal­tend ist mit den Aus­ga­ben (Vor­jahr : 38 Pro­zent). 43 Pro­zent begrün­den ihre Spar­maß­nah­men damit, dass sie aktu­ell weni­ger Geld zur Ver­fü­gung haben (2021 : 30 Pro­zent). Die­je­ni­gen, die in die­sem Jahr mehr für Black-Fri­day-Ange­bo­te aus­ge­ben möch­ten als im Vor­jahr, begrün­den dies eben­falls mit dem aktu­el­len Preis­an­stieg : So gehen 37 Pro­zent davon aus, dass die Prei­se wei­ter stei­gen wer­den. Des­halb wol­len sie die Chan­ce auf Ange­bo­te jetzt nutzen.

Die Angst vor schlech­ten Deals wächst

Dabei rech­nen die Schnäpp­chen­jä­ger damit, dass sich die aktu­el­le Situa­ti­on mit hoher Infla­ti­on und schwä­cheln­der Wirt­schaft auch im Ange­bot der Händ­ler wider­spie­geln wird : Rund 40 Pro­zent befürch­ten, dass Ein­zel­händ­ler die­ses Jahr weni­ger oder schlech­te­re Deals bereit­stel­len wer­den. Eben­so vie­le rech­nen damit, dass bestimm­te Pro­duk­te auf­grund von Lie­fer­pro­ble­men nicht ver­füg­bar sein wer­den. Knapp ein Drit­tel geht davon aus, dass weni­ger Ein­zel­händ­ler und Mar­ken am Black Fri­day teil­neh­men wer­den, da die­se eben­falls mit stei­gen­den Kos­ten zu kämp­fen haben. Chris­ti­an Wulff macht den Shop­pern Mut : „Wir gehen davon aus, dass in die­sem Jahr vie­le Son­der­ak­tio­nen und hohe Rabat­te gebo­ten wer­den, beson­ders bei Mode. Der Ein­zel­han­del hat sich in der Erwar­tung einer Kon­sum­er­ho­lung nach Coro­na ein­ge­deckt, hin­zu kommt der bis­her mil­de Herbst – die Lager sind ent­spre­chend voll.“

Elek­tro­nik und Weih­nachts­ge­schen­ke im Fokus

Die Suche nach den bes­ten Schnäpp­chen fin­det dabei vor allem via Online­shop­ping statt : Knapp drei Vier­tel (73 Pro­zent) pla­nen, haupt­säch­lich im Online­han­del auf Ein­kaufs­tour zu gehen. Nur 23 Pro­zent bevor­zu­gen den sta­tio­nä­ren Einzelhandel.

Die belieb­tes­ten Pro­duk­te für Ein­käu­fe am Black Fri­day und Cyber Mon­day sind wie im Vor­jahr elek­tro­ni­sche Gerä­te (43 Pro­zent), gefolgt von Klei­dung für Erwach­se­ne (35 Pro­zent). Der Black Fri­day stellt für vie­le Verbraucher:innen aber auch eine gute Gele­gen­heit dar, um sich nach Weih­nachts­ge­schen­ken umzu­se­hen : 43 Pro­zent wol­len den Anlass nut­zen, die Hälf­te oder mehr ihrer Prä­sen­te einzukaufen.

Für die gro­ße Mehr­heit der Konsument:innen (87 Pro­zent) wirkt sich nicht nur die Infla­ti­on, son­dern auch das The­ma Nach­hal­tig­keit auf das Ein­kaufs­ver­hal­ten am Black Fri­day aus. So wol­len 41 Pro­zent der Konsument:innen nur das kau­fen, was sie geplant haben, 35 Pro­zent möch­ten Retou­ren ver­mei­den und 31 Pro­zent auf Impuls­käu­fe am Black Fri­day ver­zich­ten. „Trotz der ange­spann­ten wirt­schaft­li­chen Lage geben noch mehr Men­schen als im Vor­jahr an, auf nach­hal­ti­ge Käu­fe am Black Fri­day zu ach­ten“, sagt Chris­ti­an Wulff.

Was die Verbraucher:innen am Black Fri­day stört

Die Umfra­ge zeigt auch deut­lich auf, was bei den Käufer:innen wäh­rend der Black Week nicht gut ankommt : Rund ein Vier­tel zeigt sich unsi­cher, ob sie beim Black Fri­day 2021 einen guten Deal gemacht hat­ten. Eben­so vie­le monier­ten, dass im Vor­jahr zu wenig Arti­kel auf Lager und die Ange­bo­te zu schnell ver­grif­fen waren. 15 Pro­zent hat­ten das Gefühl, dass sie durch spe­zi­el­le Ange­bo­te dazu ani­miert wur­den, zu viel Geld aus­zu­ge­ben oder unnö­ti­ge Din­ge zu kau­fen. Jeweils 14 Pro­zent beklag­ten sich dar­über, dass die Läden zu voll waren, sich lan­ge Schlan­gen bil­de­ten und die Lie­fer­zei­ten län­ger als üblich ausfielen.

„Um die Erwar­tun­gen der Verbraucher:innen zu erfül­len und die aktu­ell für vie­le Men­schen wirt­schaft­lich schwie­ri­ge Situa­ti­on zu berück­sich­ti­gen, soll­ten Händ­ler ihre Ange­bo­te sehr bewusst aus­wäh­len : Sinn­voll ist es, nur wirk­lich attrak­ti­ve Ange­bo­te zu unter­brei­ten, die nicht schon nach weni­gen Stun­den ver­grif­fen sind. Eben­so wich­tig ist es, die Logis­tik und Abläu­fe gut auf den Ansturm vor­zu­be­rei­ten – denn die­ser wird auch im Jahr 2022 kom­men“, so das Fazit von Chris­ti­an Wulff.

Über PwC :

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Quel­le : Mar­tin Krau­se, PwC Communications
Ori­gi­nal-Con­tent von : PwC Deutsch­land, über­mit­telt durch news aktuell
Bild­un­ter­schrift : So wol­len die Deut­schen am Black Fri­day 2022 shoppen.

 

 

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