„Vollbild“ vom SWR : Wie der Ukrainekrieg über TikTok in deutsche Kinderzimmer kommt

„Vollbild“-Recherchen zeigen, wie der Ukrainekrieg über TikTok in deutsche Kinderzimmer gelangt

 

Insi­der : „Ich wür­de mei­nem Kind Tik­Tok nicht erlau­ben.“ / „Voll­bild“ vom SWR am 23. August 2022 ab 17 Uhr auf www​.you​tube​.com/​v​o​l​l​b​ild und in der ARD Mediathek

Mainz/​Berlin. – Der Ukrai­ne­krieg erreicht mit sei­nen grau­sa­men Bil­dern von Rake­ten­an­grif­fen und Lei­chen sowie mit Pro­pa­gan­da und Des­in­for­ma­ti­on auch deut­sche Kin­der­zim­mer. Ein Selbst­ver­such des inves­ti­ga­ti­ven For­mats „Voll­bild“ vom SWR zeigt, wie schnell Tik­Tok-Nut­zer in einen Tun­nel an Kriegs­con­tent gera­ten kön­nen. Die Ukrai­ne und Russ­land haben Tik­Tok als Kanal ent­deckt, über den sie ihre Sicht­wei­sen und Pro­pa­gan­da­in­hal­te tei­len kön­nen. Es herrscht regel­recht ein „Tik­Tok-Krieg“ (23. August 2022, 17 Uhr online unter www​.you​tube​.com/​v​o​l​l​b​ild und in der ARD Media­thek). Soge­nann­te „War­fluen­cer“ erstel­len und laden Con­tent auf die Platt­form hoch, manch­mal han­delt es sich dabei um ver­gleichs­wei­se harm­lo­se Bil­der, die die Kriegs­land­schaft zei­gen. Ande­re Vide­os zei­gen Kampf­hand­lun­gen, Kriegs­ge­fan­ge­ne und Lei­chen. Dabei ste­hen die Gewalt- und Pro­pa­gan­da­in­hal­te für sich allein und wer­den oft­mals nicht eingeordnet.

Ille­ga­le Inhal­te müs­sen gelöscht werden

Tik­Tok gehört zum chi­ne­si­schen Unter­neh­men Byte­Dance und hat nach eige­nen Anga­ben mehr als eine Mil­li­ar­de Nut­zer. Die App ist ab 13 Jah­ren und beson­ders unter jun­gen Nut­ze­rin­nen und Nut­zern beliebt. Bekannt ist Tik­Tok vor allem für lus­ti­ge Tanz­vi­de­os, süße Kat­zen­vi­de­os und skur­ri­le Pan­nen­vi­de­os. In Deutsch­land ver­pflich­tet das Netz­werk­durch­set­zungs­ge­setz sozia­le Medi­en, Hass­posts und straf­ba­re Hand­lun­gen inner­halb von 24 Stun­den zu löschen, kom­pli­zier­te­re Sach­ver­hal­te müs­sen inner­halb einer Woche geprüft wer­den. Jose­phi­ne Bal­lon, Rechts­exper­tin bei Hate­Aid, einem Ver­ein, der Opfer digi­ta­ler Gewalt unter­stützt, sagt, bei ille­ga­len Inhal­ten gel­te, es „muss gelöscht wer­den, wenn es gemel­det wird“. „Vollbild“-Recherchen zei­gen, dass das nicht immer geschieht.

Insi­der : „Ich wür­de mei­nem Kind Tik­Tok nicht erlauben.“

In der 25-minü­ti­gen Repor­ta­ge gibt „Voll­bild“ einen Ein­blick in den „Tik­Tok-Krieg“. Dabei spricht und kon­fron­tiert „Voll­bild“ einen ukrai­ni­schen War­fluen­cer und einen rus­si­schen Pro­pa­gan­dis­ten. Ein Tik­Tok-Insi­der erklärt, wor­an die Über­prü­fung der gemel­de­ten Inhal­te auf Tik­Tok schei­tern wür­de. Zugleich schlägt er Alarm, sein Fazit : „Ich wür­de mei­nem Kind Tik­Tok nicht erlau­ben.“ Tik­Tok ver­weist dar­auf, dass die Platt­form kei­ne Inhal­te erlau­be, „die grund­los scho­ckie­rend, oder grau­sam sind oder die extre­me Gewalt oder Leid för­dern, nor­ma­li­sier­ten oder ver­herr­li­chen.“ Außer­dem habe das Unter­neh­men auf den Krieg in der Ukrai­ne mit erhöh­ten „Schutz- und Sicher­heits­res­sour­cen“ reagiert, „um neue Bedro­hun­gen zu erken­nen und schäd­li­che Fehl­in­for­ma­tio­nen zu entfernen“.

„Voll­bild“ ist das neue inves­ti­ga­ti­ve Recher­che-For­mat des SWR aus der Werk­statt von „Report Mainz“ und LABO M. Alle zwei Wochen diens­tags erscheint ein neu­es Video auf You­Tube und in der ARD Mediathek.

Wei­te­re Infos auch auf www​.you​tube​.com/​v​o​l​l​b​ild und in der ARD Mediathek

 

Quel­le : „Voll­bild“- SWR – Südwestrundfunk

Ori­gi­nal-Con­tent von : SWR – Süd­west­rund­funk, über­mit­telt durch news aktuell

 

Bild­un­ter­schrift : Der Ukrai­ne-Krieg fin­det auch auf Tik­Tok statt. Pro­pa­gan­da und Des­in­for­ma­ti­on flu­ten den News­feed der App, die eigent­lich für lus­ti­ge Tanz- oder Kat­zen­vi­de­os bekannt ist.

Bild­rech­te : © SWR Presse/​Bildkommunikation, Baden-Baden, Foto­graf : SWR

 

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