Zu den Auswirkungen des russisch-ukrainischen Cyberkrieges auf die (Un)sicherheitslage im Cyberspace

San Carlos, Kalifornien  (ots) – Von Lothar Geuenich, Regional Director Central Europe/​DACH bei Check Point Software Technologies GmbH

 

Ein wei­te­res Jahr in Fol­ge ist mit einer star­ken Zunah­me der Cyber-Angrif­fe zu rech­nen. Unser Check Point Cyber Attack Trends : 2022 Mid-Year Report doku­men­tiert bereits in der ers­ten Jah­res­hälf­te einen Anstieg der wöchent­lich ver­üb­ten Atta­cken um sat­te 42 Prozent.

Einen guten Anteil an die­ser Ent­wick­lung hat der seit nun­mehr rund fünf Mona­ten toben­de rus­sisch-ukrai­ni­sche Cyber­krieg. Bestand­teil der Kriegs­stra­te­gien bei­der Kon­flikt­par­tei­en sind Cyber­an­grif­fe auf staat­li­che Ein­rich­tun­gen und Infra­struk­tu­ren des jewei­li­gen Geg­ners und sei­ner Ver­bün­de­ten. Das Ende des Kon­flikts wird jedoch mit hoher Wahr­schein­lich­keit nicht zu einer all­ge­mei­nen Ent­span­nung der Sicher­heits­la­ge füh­ren. Denn der Cyber­krieg ist ein Unsi­cher­heits­ka­ta­ly­sa­tor, des­sen zer­stö­re­ri­sche Wir­kung erst mit eini­gen Jah­ren Ver­zö­ge­rung voll zum Tra­gen kom­men wird. Der Grund : neben rein staat­li­chen Akteu­ren ist eine brei­te Zahl frei­wil­li­ger, pri­va­ter Akteu­re in den Kampf ein­ge­bun­den worden.

Gut­ar­ti­ge White-Hat-Hacker arbei­ten mit Cyber-Kri­mi­nel­len und bös­ar­ti­gen Black-Hat-Hackern zusam­men. Dabei opti­mie­ren sie ihre Fähig­kei­ten und Tool­sets kon­ti­nu­ier­lich. Und dies sind – erst­mals in einem sol­chen Kon­flikt – nicht weni­ge. Der hohe Anteil an Cyber­kri­mi­nel­len in die­sem Krieg stellt ein Novum dar – und birgt in Punk­to IT-Sicher­heit ein erheb­li­ches Bedro­hungs­po­ten­ti­al. Denn wenn der Krieg ein­mal vor­über ist, wird eine erheb­li­che Anzahl ehe­ma­li­ger ‚Cyber­krie­ger‘ – aus­ge­stat­tet mit einem noch nie dage­we­se­nen Grad der Ver­net­zung – über mehr Wis­sen, mehr Erfah­rung und mehr Tools ver­fü­gen als jemals zuvor. Die kri­mi­nel­len Kräf­te, die der­zeit im rus­sisch-ukrai­ni­schen Cyber­krieg gebun­den sind, sie wer­den sich dann wie­der loh­nen­de­re Zie­le suchen. Mit einer signi­fi­kan­ten Ver­schär­fung der Unsi­cher­heits­la­ge, mit einem wei­te­ren dras­ti­schen Anstieg der cyber­kri­mi­nel­len Akti­vi­tä­ten nach dem Ende des Kon­flikts, soll­te des­halb in jedem Fall gerech­net werden.

 

Quel­le : Kaf­ka Kom­mu­ni­ka­ti­on GmbH & Co. KG, 82031 Grünwald
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Foto­credits : Ado­be­Stock 325418335 – Brilon-Totallokal

 

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