Hochsauerlandkreis lässt sich’s schmecken : Rund 2.400 Tonnen Schokolade – pro Jahr

Tag der Schokolade am 7. Juli | NGG : „Beim Kauf auf Nachhaltigkeit achten“

win­ter­berg-total­lo­kal : NGG : Appe­tit auf Süßes : Im Hoch­sauer­land­kreis wer­den pro Jahr rund 2.400 Ton­nen Scho­ko­la­de geges­sen – das ent­spricht fast 100 Tafeln pro Kopf. Dar­auf hat die Gewerk­schaft Nah­rung­Ge­nuss-Gast­stät­ten (NGG) zum Inter­na­tio­na­len Tag der Scho­ko­la­de an die­sem Don­ners­tag [f. d. Red.: 7. Juli] hingewiesen.

Bei ihrer „Scho­ko-Bilanz“ für den Hoch­sauer­land­kreis greift die NGG auf den bun­des­wei­ten Pro-Kopf-Ver­brauch zurück, den der Bun­des­ver­band der Deut­schen Süß­wa­ren­in­dus­trie (BDSI) berech­net hat. Er lag zuletzt bei 9,4 Kilo­gramm im Jahr. „Scho­ko­la­de liegt bei den Süßig­kei­ten mit Abstand auf Platz eins. Umso wich­ti­ger ist es, dass auch die Bedin­gun­gen stim­men, unter denen sie her­ge­stellt wird“, sagt Isa­bell Mura.

Die Geschäfts­füh­re­rin der NGG-Regi­on Süd­west­fa­len appel­liert an die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher in der Regi­on, beim Kauf auf Nach­hal­tig­keit zu ach­ten : „Wer zur Tafel mit dem Fair­Trade-Sie­gel greift, kann sicher sein, dass die Kakao­bau­ern in den Her­kunfts­län­dern zu ver­nünf­ti­gen Kon­di­tio­nen arbei­ten. Aber auch bei vie­len ande­ren Scho­ko-Pro­duk­ten – vom Kakao-Drink über den Scho­ko­la­den­pud­ding bis zur Pra­li­ne – hat sich in den letz­ten Jah­ren enorm viel getan.“

Mura ver­weist auf das „Forum Nach­hal­ti­ger Kakao“, in dem sich die Gewerk­schaft NGG mit 80 Her­stel­lern, Ver­bän­den und Orga­ni­sa­tio­nen zusam­men­ge­schlos­sen hat. Die Initia­ti­ve setzt sich seit zehn Jah­ren für die Abschaf­fung der Kin­der­ar­beit, exis­tenz­si­chern­de Ein­kom­men und einen Stopp der Ent­wal­dung in den Pro­duk­ti­ons­län­dern ein. Der Anteil des Kakaos in Deutsch­land, der nach­hal­tig zer­ti­fi­ziert ist, stieg laut BDSI auf 79 Pro­zent im ver­gan­ge­nen Jahr an. Fünf Jah­re zuvor waren es noch 45 Prozent.

„Scho­ko­la­de gehört mitt­ler­wei­le zu den Lebens­mit­teln, bei denen sich eine sozi­al- und umwelt­ver­träg­li­che Her­kunft am bes­ten nach­voll­zie­hen lässt“, so Mura. Dies sei auch mit Blick auf das Lie­fer­ket­ten­ge­setz wich­tig, das ab kom­men­dem Jahr gilt. Es zwingt grö­ße­re Unter­neh­men dazu, Arbeits‑, Men­schen­rechts- und Umwelt­stan­dards ein­zu­hal­ten – vom Roh­stoff bis zur Verpackung.

„Trotz­dem bleibt viel zu tun. In eini­gen Län­dern ver­die­nen die Kakao­bau­ern noch immer viel zu wenig. Oder die Behör­den kon­trol­lie­ren zu sel­ten, ob für den Anbau nicht doch ille­gal Wald gero­det wird“, mahnt Gewerk­schaf­te­rin Mura. Hier sei­en Unter­neh­men und Poli­tik in der Pflicht. Nach­hal­tig­keit dür­fe kein blo­ßes Lip­pen­be­kennt­nis sein. Immer­hin sehe das Lie­fer­ket­ten­ge­setz bei Ver­stö­ßen emp­find­li­che Straf­zah­lun­gen vor – die bis zu zwei Pro­zent des Jah­res­um­sat­zes aus­ma­chen kön­nen, min­des­tens aber 100.000 Euro.

Die Gewerk­schaft NGG ver­weist zudem auf den „Wirt­schafts­fak­tor Scho­ko­la­de“ in der Regi­on. „In Nord­rhein-West­fa­len gibt es vie­le Süß­wa­ren­her­stel­ler, die sich an Tarif­ver­trä­ge hal­ten und gut bezahl­te, siche­re Jobs bie­ten. Auch das steht für Fair­ness und Nach­hal­tig­keit“, so Mura. Zu den Fir­men, die in NRW beim „Forum Nach­hal­ti­ger Kakao“ mit­ma­chen, zäh­len unter ande­rem Storck, Lindt, Hari­bo und Lambertz.

Wei­te­re Infos unter : www​.kakao​fo​rum​.de

Bild : Süßig­keit Nr. 1 : Die Gewerk­schaft NGG ver­weist auf den gro­ßen „Scho­ko-Hun­ger“ in der Regi­on – und mahnt fai­re Arbeits­be­din­gun­gen in den Her­kunfts­län­dern von Kakao an.

 

Foto­credits : NGG | Ali­re­za Khalili

Quel­le : Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG) Regi­on Südwestfalen

 

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