Der Arbeitsmarkt im Juni 2022

Übernahme der Betreuung ukrainischer Geflüchteter lässt Arbeitslosigkeit steigen

win­ter­berg-total­lo­kal : Hoch­sauer­land­kreis : Die Ent­wick­lung auf dem regio­na­len Arbeits­markt : Im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Mesche­de-Soest steigt die Arbeits­lo­sig­keit im Berichts­mo­nat um 1.520 Per­so­nen oder 11,5 Pro­zent. Aktu­ell sind 14.718 Män­ner und Frau­en als arbeits­los registriert.

Im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Mesche­de-Soest beträgt die Arbeits­lo­sen­quo­te bezo­gen auf alle zivi­len Erwerbs­per­so­nen 4,6 Pro­zent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,9 Prozent.

Im Ver­si­che­rungs­be­reich (Rechts­kreis Sozi­al­ge­setz­buch Drit­tes Buch, SGB III – Arbeits­lo­sen­geld I) wer­den aktu­ell 5.091 arbeits­lo­se Men­schen betreut, das ist eine Per­son mehr als im Vor­mo­nat und 1.224 Frau­en und Män­ner oder 19,4 Pro­zent weni­ger als im Vorjahresmonat.

Im Bereich der Grund­si­che­rung für Arbeit­su­chen­de (Rechts­kreis Sozi­al­ge­setz­buch Zwei­tes Buch, SGB II – Arbeits­lo­sen­geld II) sind 9.627 Per­so­nen bei den Job­cen­tern regis­triert ; 1.519 Män­ner und Frau­en oder 18,7 Pro­zent mehr als im Vor­mo­nat und 350 Per­so­nen oder 3,8 Pro­zent mehr als im glei­chen Monat des Vorjahres.

“Seit 1. Juni haben die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in den Job­cen­tern die Betreu­ung ukrai­ni­scher Geflüch­te­ter über­nom­men. Die mög­lichst schnel­le und rei­bungs­lo­se Über­nah­me lässt sich bereits in den gestie­ge­nen Zah­len erken­nen“, sagt Oli­ver Schma­le, Chef der ört­li­chen Agen­tur für Arbeit Mesche­de-Soest. „In kur­zer Zeit sind zahl­rei­che Men­schen auf uns zuge­kom­men. Durch die enge Zusam­men­ar­beit mit den Kom­mu­nen und Aus­län­der­be­hör­den sind die Job­cen­ter in unse­ren bei­den Krei­sen gut vor­be­rei­tet und meis­tern die neue Her­aus­for­de­rung. Sobald die ers­ten grund­sätz­li­chen Din­ge des all­täg­li­chen Lebens, wie Kos­ten­über­nah­me für Unter­kunft, Hei­zung, Bil­dung und Teil­ha­be, aber auch Sprach­er­werb geklärt sind, neh­men wir das The­ma Arbeits­auf­nah­me in den Blick. Die Men­schen aus der Ukrai­ne sind in der Regel gut qua­li­fi­ziert. Ich bin über­zeugt, dass unse­re Regi­on davon pro­fi­tie­ren kann. Vie­le Men­schen haben sich bereits gemel­det, vie­le wer­den das in den kom­men­den Wochen noch tun.” Die Zahl der ins­ge­samt arbeits­los gemel­de­ten Per­so­nen sei zwar gestie­gen, liegt aber fast 20 Pro­zent unter den Wer­ten des Vorjahres.

Der Arbeitsmarkt im Hochsauerlandkreis (HSK)

Arbeits­lo­sig­keit

Die Zahl der Arbeits­lo­sen ist im Hoch­sauer­land­kreis im Juni 2022 gestie­gen. Ins­ge­samt waren 5.972 Per­so­nen arbeits­los gemel­det. Ver­gli­chen mit den Zah­len des Vor­mo­na­tes sind dies 829 Per­so­nen oder 16,1 Pro­zent mehr. Im Ver­gleich zum Juni des Vor­jah­res sinkt die Zahl der Arbeits­lo­sen um 312 Per­so­nen bzw. 5 Pro­zent. Die Arbeits­lo­sen­quo­te auf Basis aller zivi­len Erwerbs­per­so­nen beträgt im Juni 4 Pro­zent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,2 Pro­zent (-0,2 Prozentpunkte).

Kei­ne Per­so­nen­grup­pe ist so deut­lich ange­stie­gen wie die der Ausländer

Die Zahl der arbeits­lo­sen Aus­län­der ist seit Beginn des Jah­res rela­tiv kon­stant geblie­ben. Für Juni sind jetzt erst­ma­lig erhöh­te Zah­len erkenn­bar. Der deut­li­che Zuwachs (34 Pro­zent) ist nur im SGBII zu erken­nen und lässt sich auf die Über­nah­me der Betreu­ung der ukrai­ni­schen Geflüch­te­ten zurückführen.

Ent­wick­lung in der Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung – SGB III

Im Bereich der Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung sind in die­sem Monat 2.062 Per­so­nen gemel­det. Die Zahl hat sich im Ver­gleich zum Vor­mo­nat um 34 Per­so­nen bzw. 1,6 Pro­zent ver­rin­gert. Im Vor­jah­res­ver­gleich bedeu­tet dies eine Ver­rin­ge­rung um 618 Per­so­nen oder 23,1 Prozent.

Ent­wick­lung in der Grund­si­che­rung – SGB II

In der Grund­si­che­rung sind 863 Arbeits­lo­se mehr als im Vor­mo­nat und 306 mehr als im Vor­jahr zu ver­zeich­nen. Im Ver­hält­nis zum Vor­mo­nat ent­spricht dies 28,3 Pro­zent mehr bzw. 8,5 Pro­zent mehr zum Vor­jahr. Ins­ge­samt sind es 3.910 Per­so­nen und damit 65,5 Pro­zent aller Arbeits­lo­sen, die zur Grund­si­che­rung gemäß SGB II zählen.

Jugend­ar­beits­lo­sig­keit

524 Arbeits­lo­se sind im Berichts­mo­nat im Hoch­sauer­land­kreis unter 25 Jah­re alt. Im Ver­gleich zum Vor­mo­nat sind dies 101 jun­ge Arbeits­lo­se mehr und im Vor­jah­res­ver­gleich 61 arbeits­lo­se jun­ge Men­schen weni­ger. Die pro­zen­tua­le Ver­än­de­rung beläuft sich somit auf plus 23,9 Pro­zent zum Vor­mo­nat bzw. minus 10,4 Pro­zent im Ver­gleich zum Vorjahr.

Älte­re Arbeitslose

Die Anzahl arbeits­lo­ser Per­so­nen ab 50 Jah­re ist im Ver­gleich zum Vor­mo­nat um 163 Per­so­nen oder 7,9 Pro­zent gestie­gen. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind es 151 Arbeits­lo­se weni­ger (-6,4 Pro­zent). Ins­ge­samt sind 2.226 Men­schen ab 50 Jah­re im Hoch­sauer­land­kreis betroffen.

Lang­zeit­ar­beits­lo­se

Die Zahl der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen ist im Hoch­sauer­land­kreis im Berichts­mo­nat gesun­ken. 2.235 Per­so­nen waren län­ger als ein Jahr nicht sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig beschäf­tigt, dar­un­ter zäh­len 83,4 Pro­zent (1.863 Per­so­nen) zur Grund­si­che­rung. Ver­gli­chen mit den Gesamt­zah­len des Vor­mo­na­tes sind dies 13 Lang­zeit­ar­beits­lo­se weni­ger. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sinkt die Zahl die­ser Arbeits­lo­sen um 513 Personen.

Stel­len­an­ge­bot

Unter­neh­men aus der Regi­on haben in die­sem Monat 474 Stel­len gemel­det (-18 zum Vor­mo­nat). Im Bestand befin­den sich ins­ge­samt 3.629 offe­ne Stel­len, 134 weni­ger als im Vor­mo­nat und 832 mehr als im Vorjahresmonat.

 

Quel­le : Agen­tur für Arbeit Meschede-Soest

 

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