Geflüchtete aus der Ukraine : Solidarität aus dem Lebensmittel- und Gastgewerbe

Gewerkschaft NGG fordert nachhaltige Job-Perspektiven im Hochsauerlandkreis – Branchen multikulturell aufgestellt  „Keine Anfeindung gegen Russischstämmige“

bri­lon-total­lo­kal : Soli­da­ri­tät mit Schutz­su­chen­den : Wer im Zuge des Kriegs in der Ukrai­ne geflo­hen und im Hoch­sauer­land­kreis ange­kom­men ist, soll sich auf den Bei­stand von Beschäf­tig­ten und Betrie­ben ver­las­sen kön­nen. Das for­dert die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG). „Von der Hil­fe bei der Woh­nungs­su­che über pri­va­te Spen­den bis hin zu Job-Ange­bo­ten – für die Unter­stüt­zung der Geflüch­te­ten kommt es nicht nur auf den Staat an, son­dern auch auf die Zivil­ge­sell­schaft und die Wirt­schaft. In Restau­rants, Lebens­mit­tel­fa­bri­ken und Bäcke­rei­en arbei­ten im Hoch­sauer­land­kreis seit jeher Men­schen ver­schie­dens­ter Kul­tu­ren zusam­men. Das ist eine Stär­ke bei der Inte­gra­ti­on derer, die in wach­sen­der Zahl zu uns kom­men“, sagt Isa­bell Mura, Geschäfts­füh­re­rin der NGG-Regi­on Südwestfalen.

Die Gewerk­schaft ver­ur­teilt Putins Angriffs­krieg aufs Schärfs­te. „Aller­dings darf das Vor­ge­hen des Macht­ha­bers nicht zu Anfein­dun­gen gegen rus­sisch­stäm­mi­ge Men­schen füh­ren. Am Arbeits­platz kommt es dar­auf an, jetzt zusam­men­zu­ste­hen“, so Mura. An die Betrie­be im Lebens­mit­tel- und Gast­ge­wer­be appel­liert sie, Geflüch­te­ten, die bereits nach einer Beschäf­ti­gung suchen, eine nach­hal­ti­ge Per­spek­ti­ve zu geben. Statt pre­kä­rer Stel­len wie Mini­jobs soll­ten sie tarif­lich bezahl­te Arbeits­plät­ze mit Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten bie­ten. „Vie­le Ukrai­ner haben einen hohen Bil­dungs­ab­schluss und arbei­te­ten in ihrer Hei­mat als Fach­kräf­te. Sie sind auf gute Jobs ange­wie­sen, gera­de auch, um ihre Fami­li­en in die­ser Not­la­ge zu ernäh­ren“, betont Mura.

Zudem sei­en Land und Kom­mu­nen gefor­dert. Bei der Bereit­stel­lung bezahl­ba­ren Wohn­raums, zusätz­li­chen Schul- und Kita-Plät­zen und der Aner­ken­nung ukrai­ni­scher Berufs­qua­li­fi­ka­tio­nen kom­me es ent­schei­dend auf den Staat an. „Wich­tig sind auch schnel­le und erleich­ter­te Zugän­ge zu Sprach­kur­sen, damit den Men­schen der Neu­start in der Frem­de gelingt. Nie­mand weiß, wie lan­ge der Krieg noch dau­ert. Aber wenn die Geflüch­te­ten in ihr Land zurück­keh­ren kön­nen, soll­ten sie sich an die Hil­fe hier erin­nern. An freund­li­che und hilfs­be­rei­te Kol­le­gen, Chefs und Ämter“, so die Gewerkschafterin.

Quel­le : Isa­bell Mura, Geschäfts­füh­re­rin Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG), Regi­on Südwestfalen

Bild:AdobeStock 489375497

 

 

 

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