Entlastung bei der Grunderwerbsteuer überfällig !

BdSt fordert grundlegende Kursänderung in der Finanzpolitik des Landes

win­ter­berg-total­lo­kal : Hochsauerlandkreis/​Düsseldorf : Anläss­lich der Ver­ab­schie­dung des Haus­halts 2022 im Land­tag begrüßt der Bund der Steu­er­zah­ler Nord­rhein-West­fa­len (BdSt NRW) die von den Regie­rungs­frak­tio­nen ange­kün­dig­te Ent­las­tung bei der Grund­er­werb­steu­er. Rik Stein­heu­er, Vor­sit­zen­der des BdSt NRW : „Sie ist über­fäl­lig. Nord­rhein-West­fa­len belegt mit dem Steu­er­satz von 6,5 Pro­zent den unrühm­li­chen bun­des­wei­ten Spit­zen­platz. Des­halb for­dern wir seit Jah­ren eine Absen­kung, zumal die Ein­nah­men aus der Grund­er­werb­steu­er in den letz­ten Jah­ren enorm gestie­gen sind.“ Im Lan­des­haus­halt 2022 sind 4,2 Mil­li­ar­den Euro Ein­nah­men aus der Grund­er­werb­steu­er ein­ge­plant. Die Land­tags­frak­tio­nen von CDU und FDP wol­len nun ins­be­son­de­re Fami­li­en indi­rekt ent­las­ten, indem par­al­lel ein 400-Mil­lio­nen-Euro-För­der­pro­gramm zum Erwerb von Wohn­ei­gen­tum auf­ge­legt wird.

“Die Ein­füh­rung die­ses För­der­pro­gramms kann aber wirk­lich nur ein vor­über­ge­hen­der Zwi­schen­schritt sein, da sie unnö­ti­ge Büro­kra­tie mit sich bringt“, so Stein­heu­er, „erst zieht man dem Steu­er­zah­ler das Geld aus der einen Tasche, um es ihm über den Umweg des För­der­pro­gramms wie­der teil­wei­se in die ande­re Tasche zurück­zu­ge­ben. Des­halb muss das För­der­pro­gramm schnellst­mög­lich durch nied­ri­ge­re Steu­er­sät­ze und Frei­be­trä­ge bei der Grund­er­werb­steu­er abge­löst wer­den. So kann der Erwerb von Wohn­ei­gen­tum auf direk­tem Wege ohne den Umweg einer För­der­bü­ro­kra­tie erleich­tert werden.“

So begrü­ßens­wert die ange­kün­dig­te Ent­las­tung beim Grund­er­werb auch ist, not­wen­dig sind zusätz­lich grund­le­gen­de Kurs­än­de­run­gen in der Finanz­po­li­tik des Lan­des. Nach wie vor wer­den Schul­den über das kre­dit­fi­nan­zier­te Coro­na-Son­der­ver­mö­gen gemacht, sodass die Schul­den­brem­se leer zu lau­fen droht, wenn dar­über wei­ter­hin auch Auf­ga­ben ohne Coro­na-Bezug finan­ziert wer­den soll­ten. Die vor­han­de­nen Rück­la­gen blei­ben wie eine Spar­do­se ein­fach ste­hen und par­al­lel wer­den Coro­na-Kre­di­te auf­ge­nom­men. Da sich Zins­er­hö­hun­gen abzeich­nen, dro­hen zukünf­tig mas­si­ve Etat­schief­la­gen. Der BdSt for­dert daher, Coro­na-Schul­den erst als letz­tes Mit­tel auf­zu­neh­men und dann auch nur für Maß­nah­men, die tat­säch­lich der Bekämp­fung der Pan­de­mie und ihrer unmit­tel­ba­ren Aus­wir­kun­gen die­nen. Der BdSt NRW kri­ti­siert auch, dass über 1.000 neue Stel­len in der Lan­des­bü­ro­kra­tie geschaf­fen wer­den. Rik Stein­heu­er abschlie­ßend : „Des­halb müs­sen aus Steu­er­zah­ler­sicht die Prio­ri­tä­ten in künf­ti­gen Lan­des­haus­hal­ten neu gesetzt wer­den : Finanz­po­li­tisch gebo­ten sind weni­ger kon­sum­ti­ve Aus­ga­ben, statt­des­sen dau­er­haft mehr Inves­ti­tio­nen und Ent­las­tun­gen der Bür­ge­rin­nen und Bürger“.

Bild : Rik Stein­heu­er, Vor­sit­zen­der des BdSt NRW

Foto­credits : BdSt NRW

Quel­le : Bund der Steu­er­zah­ler NRW

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