Brandrauch – der stille Killer

DEKRA gibt Tipps zum Verhalten bei Feuer in der Wohnung
  • Rich­ti­ge Vor­be­rei­tung und beson­ne­ne Reak­ti­on ret­ten Leben 
  • Nie­mals durch ein ver­rauch­tes Trep­pen­haus flüchten 
  • Erhöh­te Brand­ge­fahr in der Adventszeit

win­ter­berg-total­lo­kal : Jedes Jahr kom­men in Deutsch­land rund 350 Men­schen bei Brän­den ums Leben. Vie­le von ihnen könn­ten geret­tet wer­den, wenn sich die Betrof­fe­nen im Brand­fall rich­tig ver­hal­ten wür­den, erin­nern die Brand­schutz­ex­per­ten von DEKRA. Ent­schei­dend sind die beson­ne­ne Reak­ti­on sowie die Wahl des rich­ti­gen Fluchtwegs.

Was wür­de ich in mei­ner Wohn­si­tua­ti­on als ers­tes machen, wenn es brennt ? Wie könn­te ich auf eine Gefahr sinn­voll reagie­ren ? „Vie­le Men­schen über­se­hen, dass sie im Brand­fall nur dann rich­tig reagie­ren kön­nen, wenn sie sich vor­her die­se Fra­ge gestellt haben“, sagt Lars Inder­thal, Brand­schutz­ex­per­te bei DEKRA. Soll­te es in den eige­nen vier Wän­den bren­nen, müs­sen die ers­ten Schrit­te geklärt sein : Mit­be­woh­ner war­nen, über die 112 die Feu­er­wehr alar­mie­ren, den bes­ten Ret­tungs­weg wählen.

Der Ret­tungs­weg unter­schei­det sich je nach Wohn­si­tua­ti­on, etwa in einer Eta­gen­woh­nung oder einem Ein­fa­mi­li­en­haus. Eben­falls lebens­wich­tig ist die Fra­ge, ob es hilfs­be­dürf­ti­ge Per­so­nen – bei­spiels­wei­se Kin­der oder Senio­ren – gibt, die im Not­fall geret­tet wer­den müs­sen. Zudem muss der Stand­ort des Feu­er­lö­schers bekannt sein. „Wer vor­be­rei­tet ist, kann im Brand­fall Ruhe bewah­ren und ohne Panik die not­wen­di­gen Schrit­te ein­lei­ten“, betont der DEKRA Sach­ver­stän­di­ge Inderthal.

95 Pro­zent der Brand­op­fer ster­ben durch Rauch

Was vie­len nicht bewusst ist : Die größ­te Gefahr bei einem Brand geht nicht vom Feu­er, son­dern vom frei­ge­setz­ten Rauch­gas aus. „95 Pro­zent der Brand­op­fer ster­ben nicht durch Feu­er, son­dern durch Rauch“, warnt der DEKRA Brand­schutz­ex­per­te. Ent­steht ein Woh­nungs­brand, haben die Bewoh­ner höchs­tens 120 Sekun­den Zeit, danach wird es gefähr­lich. Der Sau­er­stoff in der Luft wird knapp und das gefähr­li­che Koh­len­mon­oxid brei­tet sich aus. Wenn Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de mit hohem Kunst­stoff­an­teil bren­nen, ist das Zeit­fens­ter sogar noch kleiner.

Lässt sich der Brand nicht umge­hend löschen, heißt die wich­tigs­te Regel : vom gif­ti­gen Brand­rauch fern­hal­ten, unbe­dingt zum Brand­herd die Türen schlie­ßen, damit sich der Rauch nicht aus­brei­tet, vor allem nicht auf den Ret­tungs­we­gen wie dem Trep­pen­haus. Damit gewin­nen Bewoh­ner Zeit, um sich und ande­re in Sicher­heit zu bringen.

Nie durch ein ver­rauch­tes Trep­pen­haus flüchten

„Es ist lebens­wich­tig, nie durch ein ver­rauch­tes Trep­pen­haus zu flüch­ten. Wer das tut, rennt in sein Unglück“, warnt DEKRA Exper­te Inder­thal. „Es ist ein Irr­tum anzu­neh­men, man kön­ne vom ers­ten oder zwei­ten Stock durch ein ver­rauch­tes Trep­pen­haus ins Erd­ge­schoss flüch­ten und dabei die Luft anhal­ten.“ Schon weni­ge Atem­zü­ge kön­nen genü­gen, um einen Men­schen hand­lungs­un­fä­hig zu machen.

Bei ver­rauch­ten Ret­tungs­we­gen wird emp­foh­len, die Türen zum Rauch­gas hin abzu­dich­ten und sich an einem Fens­ter oder auf dem Bal­kon den Ret­tungs­kräf­ten bemerk­bar zu machen, die in der Regel inner­halb von zehn Minu­ten vor Ort sind. So lan­ge hält die Woh­nungs­tür das Feu­er und den Rauch eines Bran­des außer­halb der eige­nen Woh­nung fern.

Rauch­warn­mel­der über­prü­fen : Die Gefahr lau­ert nachts

Inder­thal erin­nert dar­an, den Schutz durch die Rauch­mel­der zu über­prü­fen, die seit eini­gen Jah­ren min­des­tens in Schlaf­räu­men, Kin­der­zim­mern und Flu­ren vor­ge­schrie­ben sind. Ohne die Warn­mel­der haben Schla­fen­de im Brand­fall häu­fig kei­ne Chan­ce, der Gefahr zu ent­kom­men. Da der Geruchs­sinn im Schlaf nicht reagiert, wer­den Schla­fen­de durch Brand­rauch nicht wach. Nicht zuletzt aus die­sem Grund ster­ben 70 Pro­zent der Brand­op­fer in den Nachtstunden.

Advents- und Weih­nachts­zeit : Auch bei klei­nen Brän­den 112 rufen 

In der Advents- und Weih­nachts­zeit kommt es häu­fi­ger zu Brän­den, weil etwa ein Weih­nachts­baum oder ein Gesteck in Flam­men auf­geht. Inder­thal emp­fiehlt, auch bei klei­ne­ren Brän­den die 112 zu wäh­len – selbst wenn der Brand schon gelöscht ist. Die Leit­stel­le ent­schei­det dar­auf­hin, was getan wer­den muss. Nach Rauch­ent­wick­lung kann eine Mes­sung im Hin­blick auf gefähr­li­che Rück­stän­de sinn­voll sein. Und eine häu­fi­ge Befürch­tung kann Exper­te Inder­thal zer­streu­en : „Wer eine poten­zi­ell gefähr­li­che Situa­ti­on mel­det, muss kei­ne Angst haben, den Feu­er­wehr­ein­satz bezah­len zu müssen.“

Über DEKRA 
Seit fast 100 Jahren arbeitet DEKRA für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die DEKRA SE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative Geschäft des Konzerns. Im Jahr 2021 hat DEKRA einen Umsatz von voraussichtlich fast 3,5 Milliarden Euro erzielt. Rund 46.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen arbeiten sie für die Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause. Das Portfolio reicht von Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit. Die Vision bis zum 100. Geburtstag im Jahr 2025 lautet: DEKRA wird der globale Partner für eine sichere und nachhaltige Welt. DEKRA gehört schon heute mit dem Platinum-Rating von EcoVadis zu den Top-1-Prozent der nachhaltigen Unternehmen im Ranking. 

Quel­le : DEKRA e. V. Stuttgart

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