Brustkrebs früh erkennen

Frauen sollten Vorsorge-Angebote im Hochsauerlandkreis konsequent nutzen

win­ter­berg-total­lo­kal : Brust­krebs ist mit Abstand die häu­figs­te Krebs­er­kran­kung bei Frau­en. Dar­auf weist die AOK Nord­West anläss­lich des Brust­krebs­mo­nats Okto­ber hin. Jedes Jahr erkran­ken etwa 70.000 Frau­en in Deutsch­land dar­an. Zuneh­mend sind auch Jün­ge­re betrof­fen. Mit fort­schrei­ten­dem Alter steigt das Risi­ko, an Brust­krebs zu erkran­ken. Doch die Hei­lungs­chan­cen sind sehr gut, wenn die Dia­gno­se früh­zei­tig gestellt wird und sich eine opti­ma­le The­ra­pie anschließt. „Des­halb ist es wich­tig, unbe­dingt die Früh­erken­nungs­maß­nah­men regel­mä­ßig zu nut­zen. Denn die kön­nen hel­fen, Brust­krebs früh­zei­tig zu erken­nen“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Frau­en haben ab dem Alter von 20 Jah­ren ein­mal jähr­lich Anspruch auf Krebs-Früh­erken­nung. Dazu gehö­ren Unter­su­chun­gen der Geschlechts­or­ga­ne und ein Abstrich vom Mut­ter­mund sowie aus dem Gebär­mut­ter­hals. Ab dem 30. Geburts­tag ist zusätz­lich ein Abtas­ten der Brust und der Ach­sel­höh­len vorgesehen.

Da Brust­krebs vor allem im höhe­ren Alter auf­tritt, wer­den Frau­en im Alter zwi­schen 50 und 70 Jah­ren alle zwei Jah­re auto­ma­tisch zum Mam­mo­gra­phie-Scree­ning schrift­lich ein­ge­la­den – auch wenn kein kon­kre­ter Ver­dacht besteht. Ziel die­ser spe­zi­el­len Rönt­gen­un­ter­su­chung ist es, den Brust­krebs mög­lichst früh­zei­tig zu ent­de­cken. Die Mam­mo­gra­phie erkennt auch sehr klei­ne, nicht tast­ba­re Kno­ten in der Brust und kann die­se sicht­bar machen. In solch einem frü­hen Sta­di­um kann der Tumor scho­nen­der behan­delt wer­den als bei einer spä­ten Entdeckung.

Von jeder Brust wer­den zwei Rönt­gen­auf­nah­men gemacht. Eine Auf­nah­me erfolgt von oben, die zwei­te schräg von der Sei­te. Zur Ver­bes­se­rung der Bild­schär­fe und zur Min­de­rung der Strah­len­be­las­tung wird die Brust zwi­schen zwei Ple­xi­glas­schei­ben zusam­men­ge­drückt. Anschlie­ßend beur­tei­len zwei beson­ders geschul­te und erfah­re­ne Ärz­te die Auf­nah­men unab­hän­gig von­ein­an­der. Auf­fäl­li­ge Befun­de wer­den mit einem wei­te­ren Exper­ten bera­ten. Das Ergeb­nis der Unter­su­chung wird inner­halb von etwa sie­ben Werk­ta­gen mit­ge­teilt. Wur­den kei­ne Auf­fäl­lig­kei­ten ent­deckt, wird nach zwei Jah­ren die Ein­la­dung zur nächs­ten Mam­mo­gra­phie versandt.

Brustkrebs früh erkennen
Im Rah­men der jähr­li­chen Krebs-Vor­sor­ge­un­ter­su­chung ist ab dem 30. Geburts­tag ein Abtas­ten der Brust und der Ach­sel­höh­len vor­ge­se­hen. AOK/​hfr

Bei einem ver­däch­ti­gen oder unkla­ren Befund sind wei­te­re Unter­su­chun­gen not­wen­dig. Dafür erhal­ten Betrof­fe­ne kurz­fris­tig einen wei­te­ren Ter­min. Die Kos­ten für das Mam­mo­gra­phie-Scree­ning über­neh­men die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen für ihre Ver­si­cher­ten, eben­so die Kos­ten für mög­li­che Folgeuntersuchungen.

Für die Früh­erken­nung spielt auch die Selbst­un­ter­su­chung der Brust eine wich­ti­ge Rol­le. Etwa drei Vier­tel aller Tumo­ren wer­den von den Frau­en selbst ertas­tet. Daher soll­te das Abtas­ten der eige­nen Brust zum regel­mä­ßi­gen Ritu­al gehö­ren und bei Ver­än­de­run­gen der Brust umge­hend ein Arzt auf­ge­sucht wer­den. Da auch Män­ner erkran­ken kön­nen, soll­ten auch sie ihre Brust regel­mä­ßig abtas­ten. Die Selbst­un­ter­su­chung soll­te ein­mal im Monat durch­ge­führt wer­den, bei Frau­en am bes­ten nach der Peri­ode, weil dann die Brust beson­ders weich ist.

Auch der Lebens­stil kann dazu bei­tra­gen, gesund zu blei­ben. „Dazu gehö­ren eine abwechs­lungs­rei­che, vit­amin­rei­che Ernäh­rung, ein nor­ma­les Kör­per­ge­wicht, aus­rei­chend Bewe­gung und kein Niko­tin“ so Schnei­der. Der Ein­fluss von Bewe­gung auf das Krebs­ri­si­ko ist eng mit dem der Ernäh­rung ver­knüpft. Stu­di­en bele­gen, dass Über­ge­wicht ein Risi­ko­fak­tor gera­de bei häu­fi­gen Krebs­ar­ten wie bei­spiels­wei­se auch Brust­krebs nach den Wech­sel­jah­ren ist. Sport und eine gesun­de Ernäh­rung spie­len daher eine wich­ti­ge Rol­le bei der Vor­beu­gung von Krebs. Soll­te eine Frau den­noch an Brust­krebs erkran­ken, bie­ten die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen spe­zi­el­le Behand­lungs­pro­gram­me an. „In unse­rem Pro­gramm ‚AOK-Cura­plan Brust­krebs‘ sor­gen alle Betei­lig­ten dafür, dass die Pati­en­tin eine auf ihre indi­vi­du­el­le Situa­ti­on abge­stimm­te Behand­lung erhält“, erläu­tert Schneider.

Wei­te­re Infos zur Vor­sor­ge sind online unter www​.aok​.de unter ‚Leis­tun­gen und Ser­vice‘ ein­seh­bar. Unter www​.aok​.de ‚Cura­plan Brust­krebs‘ sind Infor­ma­tio­nen für das AOK-Behand­lungs­pro­gramm für Erkrank­te zu finden.

Bild : Frau­en im Alter zwi­schen 50 und 70 Jah­ren wer­den auch im Hoch­sauer­land­kreis alle zwei Jah­re auto­ma­tisch zum Mam­mo­gra­phie-Scree­ning schrift­lich eingeladen.

Foto­credits : AOK/​hfr

Quel­le : AOK NordWest

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