Moped-Führerschein der Klasse AM jetzt bundesweit ab 15 Jahren

Gesamtdeutsche Erfolgsgeschichte für Mobilität und Verkehrssicherheit
  • In der DDR galt die Rege­lung bis zur Wiedervereinigung
  • Modell­pro­jekt 2014 bis 2020 mit posi­ti­ven Ergebnissen
  • Elf Bun­des­län­der hat­ten die Mög­lich­keit schon bis­her genutzt

win­ter­berg-totall­kal : Der Moped-Füh­rer­schein der Klas­se AM kann jetzt in ganz Deutsch­land schon mit 15 Jah­ren erwor­ben wer­den. Die Bun­des­re­gie­rung hat die Fahr­erlaub­nis­ver­ord­nung (FeV) ent­spre­chend geän­dert. Bis­her hat­ten die ein­zel­nen Bun­des­län­der die Mög­lich­keit, das Min­dest­al­ter für die Klas­se AM frei­wil­lig von 16 auf 15 Jah­re her­ab­zu­set­zen. Die jetzt neu ein­ge­führ­te bun­des­wei­te Rege­lung ist für die ost­deut­schen Bun­des­län­der eine Rück­kehr zur Rechts­la­ge vor der Wie­der­ver­ei­ni­gung. „Das Modell­pro­jekt AM15 ist letzt­lich eine gesamt­deut­sche Erfolgs­ge­schich­te für Mobi­li­tät und Ver­kehrs­si­cher­heit“, bilan­ziert Dr. Andre­as Schmidt, Lei­ter Fahr­erlaub­nis­we­sen bei der DEKRA Auto­mo­bil GmbH.

In der dama­li­gen DDR konn­ten 15-Jäh­ri­ge seit jeher den Moped­füh­rer­schein erwer­ben. Mit der Wie­der­ver­ei­ni­gung war das zunächst Geschich­te, das Min­dest­al­ter für Klein­kraft­rä­der bis 50 cm³ Hub­raum bzw. bis 45 km/​h Höchst­ge­schwin­dig­keit betrug ab 1990 in Deutsch­land 16 Jahre.

„Schon früh war für uns eines ganz klar : Es ist für die Ver­kehrs­si­cher­heit bes­ser, wenn jun­ge Men­schen nach einer pro­fes­sio­nel­len theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Aus­bil­dung sowie theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Prü­fung die Fahr­erlaub­nis der Klas­se AM erwer­ben, als nur mit theo­re­ti­scher Prü­fung mit dem Mofa am Stra­ßen­ver­kehr teil­zu­neh­men“, so Dr. Schmidt.

Die Idee eines Modell­pro­jekts für AM15 – anfangs sehr umstrit­ten – wur­de ab 01.05.2013 in den Bun­des­län­dern Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen in die Tat umge­setzt ; bis 2017 stie­ßen Bran­den­burg und Meck­len­burg-Vor­pom­mern dazu. In einem, wie sich spä­ter zeig­te, feh­ler­haf­ten Eva­lua­ti­ons­be­richt wur­de das Modell­pro­jekt als geschei­tert dar­ge­stellt. „Damals konn­ten wir als DEKRA das Eva­lua­ti­ons­er­geb­nis wider­le­gen und zei­gen, dass AM15 viel­mehr ein Erfolg war“, erin­nert sich der Experte.

Die Behör­den der am Modell­pro­jekt betei­lig­ten Bun­des­län­der bestan­den auf­grund der Erkennt­nis­se von DEKRA dar­auf, AM15 wei­ter­zu­füh­ren. Das Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um änder­te im Jahr 2020 das Stra­ßen­ver­kehrs­ge­setz und die Fahr­erlaub­nis­ver­ord­nung und ermäch­tig­te die Län­der, AM15 frei­wil­lig ein­zu­füh­ren. Neben den Flä­chen­län­dern in Ost­deutsch­land taten das auch sechs „alte“ Bun­des­län­der. Mit der jetzt ver­kün­de­ten Ände­rung der FeV gilt die Rege­lung bun­des­weit einheitlich.

„Gera­de im länd­li­chen Raum ist indi­vi­du­el­le Mobi­li­tät für Jugend­li­che ein hohes Gut. Mit AM15 erhal­ten sie die Mög­lich­keit, die­se zu erle­ben – und zwar gut aus­ge­bil­det und geprüft“, so Dr. Andre­as Schmidt. „Das ist eine gute Nach­richt für die Ver­kehrs­si­cher­heit in Deutschland.“

Über DEKRA 
Seit fast 100 Jahren arbeitet DEKRA für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die DEKRA SE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative Geschäft des Konzerns. Im Jahr 2020 hat DEKRA einen Umsatz von nahezu 3,2 Milliarden Euro erzielt. Rund 44.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen arbeiten sie für die Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause. Das Portfolio reicht von Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit. Die Vision bis zum 100. Geburtstag im Jahr 2025 lautet: DEKRA wird der globale Partner für eine sichere und nachhaltige Welt. DEKRA gehört schon heute mit dem Platinum-Rating von EcoVadis zu den Top-1-Prozent der nachhaltigen Unternehmen im Ranking.

Quel­le : DEKRA e.V. Stuttgart

 

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