Betriebsauslass im Kraghammer Sattel ist fit für die nächsten Jahrzehnte

Ablassleitungen, Klappen und Ringkolbenventile erhielten neuen Korrosionsschutz

win­ter­berg-total­lo­kal : Der Ruhr­ver­band hat die Kom­plett­über­ho­lung des zwei­ten der bei­den Rohr­strän­ge, die zusam­men den Betriebs­aus­lass der Big­ge­tal­sper­re im Krag­ham­mer Sat­tel bil­den, mit dem Wie­der­ein­bau des 30 Ton­nen schwe­ren Ring­kol­ben­ven­tils erfolg­reich abge­schlos­sen. Bereits im Som­mer ver­gan­ge­nen Jah­res war der ers­te Rohr­strang in glei­cher Wei­se über­holt wor­den, sodass nun bei­de Ablass­lei­tun­gen in neu­em Glanz erstrahlen.

 

Der Betriebs­aus­lass im Krag­ham­mer Sat­tel dient als red­un­dan­tes Sys­tem zu der durch das Big­ge­kraft­werk füh­ren­de Lei­tung, über die die Was­ser­ab­ga­be aus der Big­ge­tal­sper­re im Nor­mal­be­trieb gesteu­ert wird. Dies stellt sicher, dass die Tal­sper­re auch bei Stö­run­gen oder Revi­sio­nen an der Kraft­werks­lei­tung unein­ge­schränkt betriebs­be­reit bleibt. Der Betriebs­aus­lass besteht aus zwei Rohr­strän­gen von jeweils 1,80 Metern Durch­mes­ser, durch die bis zu 40 Kubik­me­ter Was­ser in der Sekun­de in die Ihne abge­ge­ben wer­den kön­nen. Der Durch­fluss lässt sich an jedem Strang durch ein Ring­kol­ben­ven­til stu­fen­los regeln bzw. mit­hil­fe eines Ein­lauf­schie­bers kom­plett abrie­geln. Außer­dem sind in bei­den Rohr­strän­gen Klap­pen als Rohr­bruch­si­che­run­gen ver­baut, die die jewei­li­ge Lei­tung bei einer Stö­rung inner­halb kür­zes­ter Zeit ohne elek­tri­sche Ener­gie ver­schlie­ßen können.

 

Weil die stän­di­ge extre­me Luft­feuch­tig­keit in der Bedien­ka­ver­ne des Betriebs­aus­las­ses für das kom­plett aus Stahl bestehen­de Sys­tem eine gro­ße Belas­tung dar­stellt, kommt dem Kor­ro­si­ons­schutz eine hohe Bedeu­tung zu. Des­halb muss­te der Schutz­an­strich, der zuneh­men­de Schä­den auf­wies, neu auf­ge­tra­gen wer­den. Da dies wegen der kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen „unter Tage“ nicht mög­lich war, wur­den bei­de Strän­ge inklu­si­ve der beweg­li­chen Tei­le nach­ein­an­der demon­tiert, per Schwer­trans­port zur Her­stel­ler­fir­ma nach Hei­den­heim gebracht, dort über­holt und anschlie­ßend wie­der an Ort und Stel­le eingebaut.

 

Für die neue Schutz­schicht in glän­zen­dem Blau wird eine Halt­bar­keit von min­des­tens 25 Jah­ren ange­nom­men. Damit die Betriebs­si­cher­heit des tech­ni­schen Bau­werks auch wei­ter­hin gewähr­leis­tet ist, wird der Kor­ro­si­ons­schutz bis dahin im Zuge der tur­nus­mä­ßi­gen Über­prü­fun­gen in Augen­schein genommen.

 

Bild : Jede Men­ge Stahl ist im Unter­grund des Krag­ham­mer Sat­tels ver­baut. Allein das Ring­kol­ben­ven­til, das eben­so wie alle ande­ren Tei­le einen neu­en Kor­ro­si­ons­schutz erhal­ten hat, wiegt 30 Tonnen.

 

Foto­credits : Ruhrverband

Quel­le : Ruhrverband

 

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