Wichtiger Meilenstein : Die Stadt Winterberg mit seinen Ortschaften ist auf dem Weg zur „Smart City“

Bewerbung für Modellprojekt der Bundesregierung eingereicht / 2,3 Millionen Euro für fünf Jahreals Förderung möglich /​Digitalisierung im Fokus

win­ter­berg-total­lo­kal : Sechs Kom­mu­nen, ein Ziel : Die eige­ne Stadt smar­ter machen, über digi­ta­le Ange­bo­te bes­ser ver­net­zen und damit lebens­wer­ter gestal­ten ! Win­ter­berg ist eine der sechs Städ­te­aus dem Netz­werk Innen­stadt NRW, die sich zusam­men­ge­schlos­sen haben, um sich gemein­sam bei der drit­ten Staf­fel der Modell­pro­jek­te „Smart Cities“ des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums des Innern, für Bau und Hei­mat (BMI) zu bewer­ben. „61|6|eins –MIT­TEN IN DIE ZUKUNFT In Stadt.Land.Dorf -|inter|kommunale Räu­me neu ver­bin­den und gestal­ten“ –so lau­tet der Titel des gemein­sa­men Pro­jekt­an­trags der Städ­te Beckum, Bil­ler­beck, Dren­stein­furt, Sie­gen, Unna und eben Win­ter­berg. Die­se Bewer­bung ist das Fina­le eines Pro­zes­ses, der in Win­ter­berg seit Ende 2018 vor­be­rei­tet wur­de und in den ver­gan­ge­nen Mona­ten in vier inten­si­ven Arbeits­krei­sen „Smart City Win­ter­berg“ gipfelte,bei denen kon­kre­te Pro­jek­te für die Bewer­bung erar­bei­tet wur­den. Soll­ten die­Be­mü­hun­gen des Stadt­mar­ke­ting­ver­eins Win­ter­berg und sei­ner Ort­schaf­ten sowie der Stadt Win­ter­berg mit den ande­ren Kom­mu­nen sowie mit Ver­tre­tern u.a. aus der hei­mi­schen Wirt­schaft, Ver­wal­tung und Poli­tik erfolg­reich sein, beträgt das För­der­vo­lu­men allein für Win­ter­berg rund 2,3 Mil­lio­nen Euro für fünf Jahre.

Der Bewer­ber-Ver­bund besteht nicht allein aus die­sen sechs Kom­mu­nen, son­dern viel­mehr für 61 über­wie­gend länd­lich und ana­log gepräg­te Unter­zen­tren und Mit­ten in den diver­sen Orts­tei­len. Ziel ist es, ins­be­son­de­re nach Coro­na gemein­sam im Ver­bund ein par­ti­zi­pa­ti­ves, expe­ri­men­tel­les Neu­erfin­den der Städ­te und der Zusam­men­ar­beit zu ent­wi­ckeln. Es geht bei die­sem „Smart City“-Modellprojekt dar­um, Stär­ken zu stär­ken, lebens­wer­te Zukunfts­räu­me zu schaf­fen und digi­ta­le Ver­net­zungs­po­ten­tia­le zu nutzen.

„Ler­nen­des Netz­werk“ eta­blie­ren und von inter­kom­mu­na­ler Zusam­men­ar­beit profitieren

„Wir freu­en uns, Teil der sechs Modell­kom­mu­nen zu sein, die sich gemein­sam bewer­ben. Das Grund­prin­zip sieht vor, dass jede Kom­mu­ne eige­ne Pro­jek­te zu einem bestimm­ten The­ma ein­bringt, bei denen sie jeweils die Feder­füh­rung über­neh­men wird. Eines der Win­ter­ber­ger The­men heißt „Enab­ling“ (Befä­hi­gung), also Men­schen für die Digi­ta­li­sie­rung zu begeis­tern. Die Teil­pro­jek­te aller Kom­mu­nen sol­len sich unter dem Strich so ergän­zen, dass sich dar­aus Gesamt-Pro­jek­te­mit einem gemein­sa­men Lösungs­an­satz ent­wi­ckeln. Dabei pro­fi­tie­ren nicht nur die betei­lig­ten Städ­te von den Pro­jek­ten, es ent­steht durch den inter­kom­mu­na­len Aus­tausch mit vie­len ande­re Kom­mu­nen sowie über die exter­ne Unter­stüt­zung aus Tech­no­lo­gie­wirt­schaft, Ver­bän­den und Wis­sen­schaft ein ler­nen­des Netz­werk mit vie­len Ideen, die dann in den Städ­ten und Ort­schaf­ten umge­setzt wer­den kön­nen“, sagt Julia Aschen­bren­ner vom Stadt­mar­ke­ting­ver­ein. Ein kon­kre­tes Bei­spiel für die­se Zusam­men­ar­beit ist der „Digi­ta­le Dorf­la­den“, der in vie­len Kom­mu­nen geplant ist, aber über die Bewer­ber­ge­mein­schaft nur ein­mal kon­zi­piert und die­ses Kon­zept dann auf die Kom­mu­nen mit ihren spe­zi­fi­schen Her­aus­for­de­run­gen über­tra­gen wer­den muss. Das Win­ter­ber­ger Kon­zept sieht die fol­gen­den Teil­pro­jek­te vor : Stadt­in­fo­sys­tem & Kom­mu­ni­ka­ti­on, Infra­struk­tur, Ver­kehrs-und Besu­cher­len­kung, Wirt­schaft, Mobilität/​Ridesharing, Digital-& Medi­en­kom­pe­tenz sowie „Drit­te Orte ana­log & digital“.

Hin­ter die­sen Über­schrif­ten ver­ber­gen sich eine Rei­he von kon­kre­ten Maß­nah­men, die umge­setzt wer­den sol­len. Bei­spie­le sind im Bereich Stadt­in­fo­sys­tem & Kom­mu­ni­ka­ti­on die Ver­bes­se­rung der Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Ver­wal­tung und Bürger/​innen, aber auch inter­es­sens-oder orts­ba­siert inner­halb der Bür­ger­schaft. Bei­spie­le wären die Instal­la­ti­on von Info­s­te­len in den­Dör­fern, die Ein­bin­dung von pri­va­ten Fern­seh­ge­rä­ten in das Infor­ma­ti­ons­sys­tem, um auch nicht Smart­phone-affi­ne Men­schen zu errei­cheno­der ein digi­ta­les schwar­zes Brett, den soge­nann­ten Dorffunk,für die Dör­fer mit Ver­an­stal­tungs­hin­wei­sen, Tausch­ge­schäf­ten und ähn­li­chen klei­nen Anfragen.

Mobi­li­täts-Lösun­gen, Gesund­heit 4.0 und vie­les mehr

Bei der Infra­struk­tur steht u.a. die Opti­mie­rung des öffent­li­chen WLANs im öffent­li­chen Raum und in öffent­li­chen Gebäu­den auf der Agen­da, bei der Ver­kehrs-und Besu­cher­len­kung die Opti­mie­rung des Park­leit­sys­tems, der Innen­stadt sowie der tou­ris­ti­schen Hot­spots. Die Erhö­hung der digi­ta­len Sicht­bar­keit der Ein­kaufs­welt, die För­de­rung von Start Up-Unter­neh­men und das Pro­jekt Gesund­heit 4.0 sind unter dem Punkt „Wirt­schaft“ ange­sie­delt. Das The­ma der indi­vi­du­el­len Mobi­li­tät ohne eige­nes Fahr­zeug, aber fle­xi­bler als der ÖPNV ist eben­so eine Zukunfts­vi­si­on, die eine Stra­te­gie­ent­wick­lung benö­tigt. Eine Lösung der Mobi­li­täts­fra­ge könn­te die Ein­füh­rung einer indi­vi­du­el­len und nach­fra­ge ori­en­tier­ten Mobilitätsform–ähnlich dem Bür­ger­bus –sein. Glei­che oder ähn­li­che Wege von Bürger*innen und Gäs­ten klug mit­ein­an­der zu ver­bin­den ist das Stich­wort (Ridesha­ring). Bei der „Besu­cher­len­kung Gas­tro­no­mie“ ist zum Bei­spiel ange­dacht, über eine Buchungs-App eine gleich­mä­ßi­ge Aus­las­tung der Betrie­be in Hoch­sai­son-Zei­ten zu schaf­fen, was wie­der­um die ent­spre­chen­de Mobi­li­tät in die Dör­fer mit ihren gas­tro­no­mi­schen Ange­bo­ten benötigt.

Der Bereich Digital-& Medi­en­kom­pe­tenz spricht für sich, geplant sind unter die­sem Schlag­wort neben einer bes­se­ren digi­ta­len Aus­stat­tung vie­ler Berei­che auch die Schu­lung und Ver­mitt­lung von Kom­pe­ten­zen für hei­mi­sche Unter­neh­men, für die älte­re Gene­ra­ti­on, aber auch für Amts­trä­ger wie Orts­vor­ste­her und die Ver­wal­tung selbst. Zu den Pro­jekt­ideen „Drit­te Orte ana­log & digi­tal“ zäh­len u.a. das res­sour­cen­ef­fi­zi­en­te Manage­ment öffent­li­cher Gebäu­de, um eine mul­ti­funk­tio­na­le Nut­zung die­ser öffent­li­chen Räu­me in allen Dör­fern unter dem Stich­wort „Haus des Gas­tes 2.0“ zu ent­wi­ckeln sowie die Erar­bei­tung mobi­ler Nah­ver­sor­gungs­an­ge­bo­te in den Orten ohne eige­ne Ver­sor­gungs­struk­tur. Jedes Pro­jekt hat also immer auch eine ana­lo­ge kom­pe­ten­te –Digi­ta­li­sie­rung soll dann zum Zuge kom­men, wenn sie wirk­lich sinn­voll ist und hilft. Ziel ist es, den Lebens­all­tag zu erleich­tern, kon­kre­te all­täg­li­che Her­aus­for­de­run­gen zu bearbeiten.

Nach posi­ti­vem Votum fol­gen Stra­te­gie-und Umset­zungs­pha­se bis 2026

„Die Stadt Win­ter­berg als Antrag­stel­le­rin hat die Bewer­bung gemein­sam frist­ge­recht über das Netz­werk Innen­stadt ein­ge­reicht. Eine Jury wird sie in den kom­men­den acht Wochen prü­fen und bewer­ten. Mein Dank gilt allen Betei­lig­ten für ihr Enga­ge­ment für das wich­ti­ge Pro­jekt, das sich auch wun­der­bar in die Lang­frist­stra­te­gie für unse­re gewerb­li­che Wirt­schaft ein­passt, die gera­de erar­bei­tet wird. Wich­tig war auch der ein­stim­mi­ge Beschluss des Rates der Stadt Win­ter­berg, der dem Digi­ta­li­sie­rungs­ge­dan­ken in unse­rer Stadt ordent­lich Rücken­wind gibt“, so Bür­ger­meis­ter Micha­el Beck­mann. Bei einem posi­ti­ven Votum dür­fen die sechs Modell­kom­mu­nen vor­aus­sicht­lich im Som­mer 2021 ihre jewei­li­gen Teil­pro­jek­te bean­tra­gen. Mit dem För­der­be­scheid wür­de dann ver­mut­lich im Spät­som­mer die so genann­te Stra­te­gie-Pha­se über ein Jahr Dau­er begin­nen. „In der Stra­te­gie­pha­se wer­den die eingereichten

The­men kon­kre­ti­siert und kon­zep­tio­niert und pas­sen­de Lösun­gen für die im Arbeits­kreis iden­ti­fi­zier­ten Her­aus­for­de­run­gen ent­wi­ckelt. Die­ses wür­de auch eine im Rah­men des För­der­pro­jekts finan­zier­te Per­so­nal­stel­le in den nächs­ten Jah­ren umset­zen. Die Umset­zungs­pha­se schließt­sich naht­los an, sodass von Som­mer 2022 bis 2026 die ein­ge­reich­ten Pro­jek­te rea­li­siert­wer­den könn­ten“, erklärt Julia Aschenbrenner.Weitere Infos ste­hen auch auf einer eigens ein­ge­rich­te­ten Pro­jekt­sei­te unter www​.win​ter​berg​.de/​s​m​a​r​t​c​ity.

Das BMI hat­für das Modell­pro­jekt als Teil des Kon­junk­tur-und Zukunfts­pa­kets För­der­mit­tel in Höhe von 300 Mil­lio­nen Euro vor­ge­se­hen, um gemein­sam mit der KfW einen stra­te­gi­schen Umgang mit den Mög­lich­kei­ten und Her­aus­for­de­run­gen für die Stadt­ent­wick­lung durch Digi­ta­li­sie­rung zu unterstützen.

Info-Box :

  • Das Netz­werk Innen­stadt NRW exis­tiert seit 2009 und ist als frei­wil­li­ger Zusam­men­schluss von nord­rhein­west­fä­li­schen Kom­mu­nen in Koope­ra­ti­on mit dem HKBG NRW orga­ni­siert. Es ver­steht sich als wach­sen­de Arbeits­ge­mein­schaft, der neben aktu­ell 128 Städ­ten auch­der Han­dels­ver­band NRW, NRW Urban und die Indus­trie-und Han­dels­kam­mern in Nord­rhein-West­fa­len angehören.
  • Feder­füh­ren­de Kom­mu­ne ist die Stadt Müns­ter. Kom­mu­na­le Hand­lungs­trä­ger fin­den im Netz­werk Innen­stadt eine Platt­form zum fach­li­chen und kol­le­gia­len Aus­tausch. Die in Müns­ter ansäs­si­ge Geschäfts­stel­le des Netz­werks steu­ert die Kom­mu­ni­ka­ti­on und Orga­ni­sa­ti­on. Den Mit­glie­dern ste­hen umfang­rei­che Beratungs‑, Ver­an­stal­tungs-und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­ge­bo­te zur Verfügung.
  • Mehr Infor­ma­tio­nen unter : www​.innen​stadt​-nrw​.de sowie www​.win​ter​berg​.de/​s​m​a​r​t​c​ity.

Bild : Die Digi­ta­li­sie­rung hat auch in Win­ter­berg mit sei­nen Ort­schaf­ten einen gro­ßen Stel­len­wert. Ein wich­ti­ger Mei­len­stein auf dem Weg zu mehr digi­ta­len Ange­bo­ten ist das Pro­jekt “Smart City”.

Foto­credits : Stadt­mar­ke­ting­ver­ein Winterberg

Quel­le : Stadt­mar­ke­ting­ver­ein Winterberg

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