75 Jahre Caritasverband Brilon

Not sehen und handeln • Dem Menschen dienen

win­ter­berg-total­lo­kal : Alt­kreis Bri­lon / Wal­deck : Seit einem drei­vier­tel Jahr­hun­dert setzt sich der Cari­tas­ver­band Bri­lon e.V. für die Men­schen ein. Sowohl im Grün­dungs­jahr 1946 als auch im 75. Jubi­lä­ums­jahr war die Hil­fe eine beson­de­re. Damals wur­de den Flücht­lin­gen des Zwei­ten Welt­krie­ges durch Armen­spei­sun­gen und Obdach gehol­fen. Jetzt bli­cken wir auf ein Jahr Leben und Arbei­ten mit Coro­na zurück : Auch in Zei­ten der Pan­de­mie steht die Cari­tas Bri­lon an der Sei­te der Men­schen. „So möch­ten wir das Jubi­lä­um zum Anlass neh­men, um uns vor allem bei unse­ren ehren- und haupt­amt­li­chen Mit­ar­bei­ten­den zu bedan­ken“, sagt Vor­stand Heinz-Georg Eirund. Durch das tag­täg­li­che Enga­ge­ment wird Cari­tas, also die geleb­te Nächs­ten­lie­be, für die Men­schen mit Leben gefüllt und erfahr­bar gemacht. Und das bereits seit 75 Jahren.

Am 20. Febru­ar 1946 wur­de auf Initia­ti­ve und Mit­hil­fe des Ober­kreis­di­rek­tors Brüm­mer und des Diö­ze­san Cari­tas­di­rek­tors Dr. Diet­rich das Cari­tas­se­kre­ta­ri­at in Bri­lon gegrün­det. Geschäfts­füh­re­rin war Hele­na Lan­ger und Vor­sit­zen­der war Dechant Hein­rich Ernst. Im Zen­trum der Initi­al­zün­dung für den Cari­tas Orts­ver­band Bri­lon stand, die Ver­sor­gung der Flücht­lin­ge im ers­ten Nach­kriegs­jahr zu koor­di­nie­ren und sicher­zu­stel­len. „Zeit­los und zugleich aktu­ell, das zeich­net Cari­tas­ar­beit aus “, sagt Lud­wig Alb­racht, Vor­sit­zen­der Cari­tas­rat, mit Blick auf die 75-jäh­ri­ge Ver­eins­ge­schich­te sowie auf das der­zei­ti­ge Enga­ge­ment der Cari­tas Bri­lon. Lud­wig Alb­racht betont : Frü­her wie heu­te gilt das Grün­dungs-Cre­do : „Jede Zeit ist Got­tes Zeit…und Gott braucht uns. Jetzt!“

Seit dem Jahr 2002 wird die­ses Cre­do durch das Leit­bild „Dem Men­schen die­nen“ ergänzt. Für die Cari­tas bedeu­tet das immer auch am Puls der Zeit zu sein und sich, wenn nötig, auch bewusst gegen den Strom zu bewe­gen, um soli­da­risch zu den Men­schen zu ste­hen, die weni­ger Gehör und Lob­by in der Gesell­schaft haben. Das bedeu­tet auch, auf Grund­la­ge gesell­schaft­li­cher, poli­ti­scher und finan­zi­el­ler Rah­men­be­din­gun­gen die Balan­ce zwi­schen Wohl­fahrt und Wirt­schaft­lich­keit zu meis­tern und sich auch auf poli­ti­schem Par­kett für mehr Teil­ha­be­chan­cen und damit für gerech­te­re Rah­men­be­din­gun­gen für alle Men­schen ein­zu­set­zen. Denn der Mensch ist immer Richt­schnur und Anker­punkt, an sei­nen Bedürf­nis­sen rich­ten sich die Ange­bo­te und Hil­fen der Cari­tas Bri­lon aus.

Inzwi­schen ist der Cari­tas­ver­band Bri­lon breit und pro­fes­sio­nell auf­ge­stellt. Heu­te enga­gie­ren sich über 1.150 haupt­amt­li­che Mit­ar­bei­ten­de in 58 Diens­ten und Ein­rich­tun­gen sowie 1.100 Ehren­amt­li­che gemäß dem Cari­tas-Leit­satz »Not sehen und han­deln«. Das Ver­bands­ge­biet zieht sich über zwei Krei­se und zwei Bun­des­län­der. Es umfasst die Deka­na­te HSK-Ost und Wal­deck. Die Cari­tas Bri­lon enga­giert sich in den Berei­chen der Senio­ren- und Kran­ken­hil­fe, der Behin­der­ten­hil­fe, der Sucht­kran­ken­hil­fe, der Kinder‑, Jugend- und Fami­li­en­hil­fe sowie des Kur- und Erho­lungs­we­sens mit zwei Kli­ni­ken in Bad Wil­dun­gen und Win­ter­berg. Hin­zu­kom­men Bera­tungs­stel­len sowie sechs Werk­stät­ten für Men­schen mit Behin­de­rung. Täg­lich errei­chen die Mit­ar­bei­ten­den 5.000 Men­schen in der Bera­tung, Betreu­ung und Pflege.

Auf­grund des poli­ti­schen Wil­lens und der gesetz­li­chen Vor­ga­ben bewe­gen sich die Cari­tas und die Wohl­fahrts­pfle­ge ins­ge­samt mehr und mehr im Wett­be­werb. 95 Pro­zent des Umsat­zes sind Leis­tungs­er­trä­ge. Nur wenn die Diens­te und Ein­rich­tun­gen aus­ge­las­tet sind, kön­nen die Ein­nah­men erzielt wer­den. „Alle unse­re Diens­te sind gut aus­ge­las­tet“, sagt Vor­stand Eirund. „Bei einem monat­li­chen Finanz­be­darf von 4,5 Mil­lio­nen Euro müs­sen wir des­halb sozi­al­un­ter­neh­me­risch han­deln, in Ver­ant­wor­tung für die Men­schen, die sich uns anver­trau­en und für die wir leis­tungs­fä­hig blei­ben müs­sen sowie für die Mit­ar­bei­ten­den.“ Cari­tas-Rats­vor­sit­zen­der Alb­racht ergänzt : „Zwi­schen Cari­tas­rat und Vor­stand haben wir eine Stra­te­gie 2025 abge­stimmt, die sich mit Blick auf die Men­schen immer nach vor­ne und in die Zukunft orientiert.“

Seit Febru­ar 2020 gilt gefühlt eine neue Zeit­rech­nung : Wir müs­sen mit Coro­na leben und auch arbei­ten. „Wir müs­sen uns auf Ver­än­de­run­gen ein­stel­len, auch kurz­fris­tig, die­se kom­mu­ni­zie­ren und umset­zen“, sagt Vor­stand Heinz-Georg Eirund. Bei­spiels­wei­se wer­den aktu­ell pro Woche im Gesamt­ver­band 9.500 Tes­tun­gen durch­ge­führt. Hin­zu kom­men Hygie­ne- und Schutz­kon­zep­te mit Besu­cher­re­ge­lun­gen sowie die Orga­ni­sa­ti­on der Imp­fun­gen. „Es ist zusätz­li­che Arbeit, die wir leis­ten, um best­mög­lich geschützt durch die Pan­de­mie zu kom­men“, sagt Vor­stand Eirund. Trotz Coro­na konn­ten im Cari­tas­ver­band Bri­lon alle Ange­bo­te auf­recht­erhal­ten wer­den, sofern kei­ne behörd­li­che Anord­nung Son­der­re­ge­lun­gen vor­sah. „Das Jahr und das Virus wer­den uns wei­ter­hin bewe­gen. Aber wir sind zuver­sicht­lich, dass wir gemein­sam die Her­aus­for­de­run­gen meis­tern werden.“

„Da wir in die­sem Jahr auf­grund der Pan­de­mie nicht in gro­ßer Gesell­schaft fei­ern kön­nen, wird die Cari­tas ver­schie­de­ne Aspek­te, Fra­ge­stel­lun­gen und Her­aus­for­de­run­gen über die Medi­en auf­grei­fen, um die sozia­len The­men der Men­schen zu beleuch­ten“, kün­digt Vor­stand Eirund an.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Geschich­te der Cari­tas Bri­lon unter www​.cari​tas​-bri​lon​.de

Bild : Lud­wig Alb­racht, Vor­sit­zen­der Cari­tas­rat, und Heinz-Georg Eirund, Vor­stand Cari­tas­ver­band Brilon.

Foto­credits : CARI­TAS BRILON

Quel­le : CARI­TAS BRILON

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