Das Kind soll der Baumeister des eige-nen Lebens sein

Lisa Heinemann ist die neue Leitung der katholischen Kindertageseinrichtung St. Cosmas und Damian in Schmallenberg-Bödefeld

win­ter­berg-total­lo­kal : Der Arbeits­weg, die Räum­lich­kei­ten, die Kin­der, Eltern und Kol­le­gen – das alles hat sich für Lisa Hei­ne­mann nicht geän­dert. Ledig­lich ihre Auf­ga­be ist in der katho­li­schen Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung St. Cos­mas und Dami­an in Böde­feld eine ande­re. Seit Anfang des Jah­res lei­tet sie die Kita in Bödefeld.

Die 31-jäh­ri­ge hat in der Ein­rich­tung bis­lang ihre gesam­te beruf­li­che Lauf­bahn ver­bracht. Ange­fan­gen 2014 mit ihrem Aner­ken­nungs­jahr, wur­de sie 2015 als Fach­kraft über­nom­men. 2018 wur­de Lisa Hei­ne­mann dann stell­ver­tre­ten­de Lei­tung. „Da ich die Ein­rich­tung kann­te und wuss­te, wel­che Auf­ga­ben als Lei­tung auf mich zuka­men, war die Ver­än­de­rung für mich nicht so groß“, sagt sie.

Für Lisa Hei­ne­mann war es auch der rich­ti­ge Zeit­punkt, den nächs­ten Schritt zu gehen. „Ich habe hier bereits viel erlebt und bei vie­len Ver­än­de­run­gen und Ent­wick­lun­gen mit­ge­wirkt“, begrün­det sie ihre Ent­schei­dung zur Bewer­bung. „Zudem weiß ich, dass der Zusam­men­halt im Erzie­her-Team sehr groß ist und sich alle ein­brin­gen und moti­viert an die Arbeit gehen.“ Die­se Fak­to­ren haben ihr die Ent­schei­dung zur Bewer­bung noch leich­ter gemacht, sagt sie.

Bis zu 60 Kin­der wer­den in der Kita St. Cos­mas und Dami­an betreut. Ins­ge­samt 13 Mit­ar­bei­te­rin­nen küm­mern sich dort um deren Wohl. In der Ein­rich­tung wird ein teil­of­fe­nes Päd­ago­gik­kon­zept voll­zo­gen. „Kin­der sind für uns Akteu­re in ihrer eige­nen Ent­wick­lung“, sagt die neue Lei­tung und führt wei­ter aus : „Sie sind in der Lage, ihre Lern­um­ge­bung selbst aus­zu­su­chen. Unse­re Auf­ga­be liegt dar­in, die Lern­um­ge­bun­gen anzu­bie­ten und span­nend zu gestalten.“

Zu einem teil­of­fe­nen Kon­zept gehört für Lisa Hei­ne­mann auch eine inten­si­ve Eltern­ar­beit. „Es macht sehr viel Spaß, mit den Fami­li­en zu arbei­ten. In den ers­ten Lebens­jah­ren wer­den wich­ti­ge Wei­chen für die Ent­wick­lung des Kin­des gestellt. Da ist es wich­tig, Hand in Hand zu arbei­ten.“ In der Kita St. Cos­mas und Dami­an, die auch ein zer­ti­fi­zier­tes Fami­li­en­zen­trum ist, gehört zu die­ser Zusam­men­ar­beit auch eine Refle­xi­on durch die Eltern. „Es ist wich­tig zu wis­sen, was die Eltern von unse­rer Arbeit hal­ten, schließ­lich ver­trau­en sie uns ihre Kin­der an“, erzählt sie.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt ist in der katho­li­schen Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung der christ­li­che Glau­be. „Wir legen sehr gro­ßen Wert dar­auf, den Glau­ben in den All­tag der Kita zu inte­grie­ren“, erzählt die Lei­tung. Gebe­te, Lie­der und ent­spre­chen­de Spie­le sind ein wich­ti­ger Bestand­teil in der Ein­rich­tung. „Wir stel­len die reli­giö­sen Geschich­ten anhand der Kett-Metho­de dar.“ Bei der Klett-Metho­de müs­sen die Kin­der alle Sin­ne ver­wen­den und in der Grup­pe zusam­men­ar­bei­ten. „Somit wer­den die Geschich­ten für die Kin­der anschau­li­cher und wich­ti­ge Aspekt wer­den gefördert.“

Der Aus­tausch mit den Kin­dern und Eltern ist auch wäh­rend der Lock­down-Pha­sen nicht zum Erlie­gen gekom­men. „Wir haben einen Kin­der- und Eltern­gruß erstellt, den wir regel­mä­ßig zu den Fami­li­en geschickt haben“, erin­nert sich Lisa Hei­ne­mann. In den Grü­ßen gab es dann Rezep­te, Bas­tel­ideen, Spie­le und Geschich­ten für Zuhau­se. „Nur, weil wir die Kita schlie­ßen muss­ten, heißt das nicht, dass wir uns nicht um die Kin­der küm­mern“, sagt die neue Lei­tung unmissverständlich.

Hin­zu­kommt, dass noch eine wei­te­re Her­aus­for­de­rung das Erzie­her-Team zur Zeit beschäf­tigt. Die Rezer­ti­fi­zie­rung zum Fami­li­en­zen­trum steht an. „Der Rezer­ti­fi­zie­rungs­pro­zess nimmt uns sehr in Anspruch“, sagt die neue Lei­tung. „Kitas, die nicht nur die Kin­der, son­dern auch die Fami­li­en beglei­ten und unter­stüt­zen wol­len, müs­sen ihr Ange­bot immer wie­der erwei­tern und dür­fen sich nicht mit dem Erreich­ten zufrie­den­ge­ben.“ Das Leben in den Fami­li­en und die Lebens­um­stän­de ver­än­de­re sich immer sehr schnell. Dar­auf müs­se ein Fami­li­en­zen­trum immer reagie­ren, resü­miert die neue Leitung.

Auch wenn der Wech­sel auf den Lei­tungs­pos­ten für Lisa Hei­ne­mann kei­nen Wech­sel des Arbeits­plat­zes oder eine gro­ße Ver­än­de­rung in den Auf­ga­ben bedeu­tet hat­te, waren die ers­ten Tage als Lei­tung von einer beson­de­ren Bedeu­tung für sie. „Es war in den ers­ten Tagen noch ein komi­sches Gefühl, dass ich jetzt die Lei­tung bin“, lacht Lisa Hei­ne­mann. „Aber das hat sich nach ein paar Tagen wie­der gelegt.“ Schließ­lich ist ihr der Kita-All­tag, in dem die Kin­der vie­le Frei­hei­ten genie­ßen, bekannt. „Es ist uns wich­tig, dass wir ein Umfeld schaf­fen, indem das Kind lernt sich selbst zu hel­fen und sei­ne Ent­wick­lung somit selbst beein­flusst“, bringt die Lei­tung das Kon­zept auf dem Punkt. „Das Kind soll, nach Maria Montesso­ri, der Bau­meis­ter des eige­nen Lebens sein.“ Lisa Hei­ne­mann ist von dem Kon­zept über­zeugt und möch­te es, in ihrer neu­en Posi­ti­on, noch wei­ter ver­tie­fen, sobald es wie­der mög­lich ist. „Da unser All­tag sehr vie­le Frei­hei­ten gewährt, gibt es auch vie­le Din­ge, die wir hier ver­wirk­li­chen kön­nen“, sagt sie lächelnd. „Daher freue ich mich, auf vie­le schö­ne und span­nen­de Jah­re in die­ser Kita.“

Quel­le : Katho­li­sche Kitas HSK Wal­deck gGmbH

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