Der Naturraum gewinnt zunehmend an Bedeutung

Naturpark Sauerland Rothaargebirge setzt auf nachhaltige Entwicklung

win­ter­berg-total­lo­kal : Bad Berleburg/​Südwestfalen. Neue Wege zu beschrei­ten ist in Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie unum­gäng­lich. Erst­mals ging die Mit­glie­der­ver­samm­lung des Natur­parks Sau­er­land Rot­haar-gebir­ge daher digi­tal über die Büh­ne –und dies rei­bungs­los. Fol­ge­rich­tig stell­te Bernd Fuhr-mann nicht nur des­halb einen „deut­li­chen Digi­ta­li­sie­rungs­zu­wachs“ fest. Eine posi­ti­ve Ent­wick­lung, wie der Natur­park-Vor­sit­zen­de und Bad Ber­le­bur­ger Bür­ger­meis­ter in Per­so­nal­uni­on mit Blick auf die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung der Natur­park-Struk­tu­ren, aber eben auch die Mit­glie­der­ver­samm­lung als sol­cher befand. Denn der Pan­de­mie und dem Bor­ken­kä­fer-Befall in den hei­mi­schen Wäl­dern zum Trotz, hat der Natur­park Sau­er­land Rot­h­aar­ge­bir­ge im Vor­jahr eine posi­ti­ve Ent­wick­lung ver­bucht. „Die Men­schen ent­de­cken den Natur­raum als Erho­lungs­raum –dies spricht für einen enor­men Bedeu­tungs­zu­wachs“, wuss­te Fuhrmann.

Die digi­ta­le Mit­glie­der­ver­samm­lung war tech­nisch auf­wen­dig kon­zi­piert. Ein Auf­wand, den der Natur­park Sau­er­land Rot­h­aar­ge­bir­ge aller­dings ger­ne betrieb. „Es lohnt sich, das gesam­te Pro­jekt im Sin­ne einer glo­ba­len und loka­len Nach­hal­tig­keit für unse­re Kin­der vor­an­zu­trei­ben“, kon­sta­tier­te Fuhr­mann. Der alte und neue Natur­park-Vor­sit­zen­de hob damit noch ein­mal klar die Bedeu­tung des vor eini­gen Jah­ren aus der Tau­fe geho­be­nen Zusam­men­schlus­ses her­vor. Gera­de in Zei­ten der Pan­de­mie sowie des Bor­ken­kä­fer­be­falls in den hei­mi­schen Wäl­dern ist die Arbeit der Mit­glie­der wich­ti­ger denn je. Bei­de Fak­to­ren, dies ver­hehl­te Fuhr­mann nicht, sind nicht spur­los an den Ver­ant­wort­li­chen vor­bei­ge­gan­gen : „Der Bor­ken­kä­fer­be­fall wird Fol­gen haben –und er hat schon jetzt Fol­gen für die Wald­be­sit­zer, aber auch den Tou­ris­mus.“ Durch Coro­na sei­en zudem Ver­an­stal­tun­gen zuletzt zudem nicht mehr mög­lich gewe­sen. Gera­de dies steht in kras­sem Kon­trast zum im ver­gan­ge­nen Jahr deut­lich gestie­ge­nen Inter­es­se der Men­schen am Nah­erho­lungs­raum Natur all­ge­mein und dem Natur­park Sau­er­land Rot­h­aar­ge­bir­ge spe­zi­ell. Ein kla­rer Beleg dafür : Die Anzahl der Auf­ru­fe der Inter­net­sei­te des Natur­parks hat sich 2020 (335.489 Zugrif­fe) im Ver­gleich zum Vor­jahr ver­dop­pelt. Ob die­ses Bedeu­tungs­zu­wach­ses pla­nen die Ver­ant­wort­li­chen für die­sen Som­mer wie­der öffent­li­chen Füh­run­gen an ver­schie­de­nen Stel­len. Geplant sind derer 54, für die 18 Natur­park­füh­re­rin­nen und ‑füh­rer parat ste­hen –wei­te­re sol­len aus­ge­bil­det wer­den, Inter­es­sen­ten sind stets willkommen.

Die Sit­zung lei­te­te Fuhr­mann gemein­sam mit dem Natur­park-Geschäfts­füh­rer Det­lef Lins und des­sen Stell­ver­tre­ter Georg Schmitz aus dem Sit­zungs­saal des Rat­hau­ses in Bad Ber­le­burg her­aus –Coro­na-kon­form, weil getrennt durch Ple­xi­glas­schei­ben, mit genü­gend Abstand und bei per­ma­nen­ter Lüf­tung. Ihnen gegen­über saßen digi­tal –jeweils an ihren eige­nen Bild­schir­men –rund 100 Teil­neh­mer, unter ande­rem zahl­rei­che Bür­ger­meis­ter und die bei­den Land­rä­te Karl Schnei­der und Theo Mel­cher. Eine über­wäl­ti­gen­de Teil­neh­mer­quo­te, immer­hin ver­ein­ten die anwe­sen­den Mit­glie­der 98,11 Pro­zent aller Stim­men bei Abstim­mun­gen auf sich. Das Inter­es­se ist also unge­bro­chen im gesam­ten Natur­park-Netz­werk. „Wir kön­nen all die Her­aus­for­de­run­gen nur part­ner­schaft­lich bewäl­ti­gen –durch unser Netz­werk inner­halb des Natur­parks“, beton­te Det­lef Lins. Und die­ses Netz­werk ist inzwi­schen deut­lich gewach­sen, das jüngs­te Mit­glied ist der LWL. Eine wei­te­re posi­ti­ve Ent­wick­lung : Inzwi­schen koope­riert der Natur­park Sau­er­land-Rot­h­aar­ge­bir­ge nicht nur regio­nal etwa mit Schu­len oder Insti­tu­tio­nen der Erwach­se­nen­bil­dung, son­dern auch inter­na­tio­nal : mit dem grie­chi­schen Geo­park Vios-Aoos. Geplant ist in die­sem Kon­text –wenn es wie­der mög­lich ist –ein Schü­ler­aus­tausch über ERAS­MUS+ zwi­schen der Lud­wig-zu-Sayn-Witt­gen­stein-Schu­le Bad Ber­le­burg, selbst Natur­park-Schu­le, und Schüler*innen aus dem grie­chi­schen Konit­sa. „Es ist wich­tig, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern auf die­se Wei­se den Hori­zont noch wei­ter zu öff­nen“, sag­te Lins. Bis­lang aller­dings beschrän­ke sich die noch jun­ge Koope­ra­ti­on mit dem Geo­park natur­ge­mäß auf Video­kon­fe­ren­zen. Regio­nal pas­sen in die­ses Kon­zept der­weil auch die Natur­ak­ti­ons­ta­ge 2021, an denen je zwei Schu­len aus den Krei­sen Sie­gen-Witt­gen­stein und Olpe teil­neh­men wollen.

Zahl­rei­che Pro­jek­te hat der Natur­park Sau­er­land Rot­h­aar­ge­bir­ge im Vor­jahr umge­setzt, genau an die­ser Stel­le wol­len die Ver­ant­wort­li­chen nun anknüp­fen. Und auf die­se Wei­se eine nach-hal­ti­ge Ent­wick­lung des Natur­parks Sau­er­land-Rot­h­aar­ge­bir­ge gewähr­leis­ten. Geplant ist die dau­er­haf­te Ein­rich­tung von Trek­king-Plät­zen, die ein Natur-Erleb­nis vor der Haus­tür ermög­li-chen sol­len. Zudem liegt ein Fokus auf regio­na­len Pro­duk­ten und nicht zuletzt auf der Umwelt-bil­dung. Die Umset­zung des Lan­des­wett­be­werbs Natur​par​ke​.2021​.NRW, die avi­sier­te Zer­ti­fi­zie­rung als Qua­li­täts­na­tur­park durch den Ver­band Deut­scher Natur­par­ke und die Ein­rich­tung von Ent­deck­er­or­ten spre­chen dafür, dass die Natur­park-Ver­ant­wort­li­chen die Struk­tu­ren per-manent ver­bes­sern wol­len und wer­den. Die geplan­ten Ent­deck­er­or­te etwa –die­se sol­len in Koope­ra­ti­on mit dem Natur­park Arns­ber­ger Wald und dem Natur­park Die­mel­see zur Umset­zung kom­men –haben bereits im August den ers­ten Ster­nim Rah­men der Regio­na­le 2025 erhal­ten, der Antrag für den zwei­ten Stern ist ein­ge­reicht, bis zum Ende des Jah­res soll der drit­te ste­hen. Im kom­men­den Jahr sol­len bereits die ers­ten Ent­deck­er­or­te rea­li­siert wer­den. „Das Inter­es­se der Kom­mu­nen ist da, da sind die Ampeln auf Grün“, berich­te­te Lins. Basis für sämt­li­che Vor­ha­ben ist die intak­te Infra­struk­tur inner­halb des Ein­zugs­ge­biets : „Die Infra­struk­tur ist ein wich­ti­ges The­ma, die wer­den wir wei­ter­hin suk­zes­si­ve instand­set­zen und ‑hal­ten“, ver­riet Georg Schmitz mit Blick auf die Fort­set­zung der Qua­li­täts­of­fen­si­ve Infra­struk­tur. Wei-tere Infor­ma­tio­nen zur Arbeit des Natur­park Sau­er­land-Rot­h­aar­ge­bir­ge gibt es im Inter­net unter www​.natur​park​-sau​er​land​-rot​h​aar​ge​bir​ge​.de.

Foto­credits : Timo Karl

Quel­le : Natur­park Sau­er­land Rot­h­aar­ge­bir­ge e.V.

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