Ein Arbeitsleben – Ein Arbeitgeber

Josef Müller war 48 Jahre bei der Paul Köster GmbH beschäftigt und blickt zurück

win­ter­berg-total­lo­kal : Gelern­ter Schmied genießt seit knapp einem Jahr die Ren­te / Mede­ba­cher Maschi­nen­bau­er setzt auf lang­fris­ti­ge Arbeits­ver­hält­nis­se und Kontinuität.

Sie gehö­ren in der heu­ti­gen, moder­nen Arbeits­welt fast schon zum guten Ton und in jeden Lebens­lauf : Die Job­wech­sel im Ver­lauf einer Kar­rie­re ! Viel­fäl­ti­ge Erfah­run­gen bei unter­schied­li­chen Arbeit­ge­bern sind mit­un­ter Qua­li­täts-Kri­te­ri­en, die bei der Aus­wahl neu­er Mitarbeiter*innen den Aus­schlag geben kön­nen. Dies gilt aber nicht grund­sätz­lich. Schließ­lich haben auch lang­fris­ti­ge Arbeits­ver­hält­nis­se sowohl für Arbeit­ge­ber alsauch für Arbeit­neh­mer vie­le Vor­tei­le. Bes­tes Bei­spiel ist die Paul Kös­ter GmbH in Mede­bach. Der Son­der­ma­schi­nen­bau­er setzt auf Kon­ti­nui­tät beim Per­so­nal, auf ein gutes Aus­bil­dungs­kon­zept und auf aus­ge­wie­se­ne Fach­kom­pe­tenz bei den­s­ehr­spe­zi­fi­schen Arbeits-und Pro­duk­ti­ons­ab­läu­fen. Mit Josef Mül­ler ist ein Arbeit­neh­mer Anfang des Jah­res in den Ruhe­stand getre­ten, der stol­ze 48 Jah­re bei Paul Kös­ter gear­bei­tet hat, die Fir­men-Phi­lo­so­phie wie kein zwei­ter ver­kör­pert und ger­ne auf sein Arbeits­le­ben zurückblickt.

Der aller­ers­te Arbeits­tag ? Da muss der 64-jäh­ri­ge Mede­ba­cher nicht lan­ge über­le­gen. „Am 1. August 1971 habe ich mei­ne Leh­re zum Schmied bei Paul Kös­ter begon­nen.“ Damals war dem jun­gen Mann, des­sen Eltern einen land­wirt­schaft­li­chen Betrieb hat­ten, sicher noch nicht bewusst gewe­sen, dass er sei­nem Arbeit­ge­ber 48 Jah­re lang die Treue hal­ten wird. Knapp ein Jahr nach sei­nem Aus­schei­den aus dem Unter­neh­men im Janu­ar 2020 ver­misst Josef Mül­ler ab und zu schon den täg­li­chen Umgang mit den Kol­le­gen. Mit eini­gen hat er seit Mit­te der 1980 er-Jah­re schließ­lich eini­ge Jahr­zehn­te zusam­men­ge­ar­bei­tet. Und manch­mal treibt es ihn auch noch in die Schlos­se­rei im brand­neu­en Werk 3C, um ein wenig in den Pau­sen zu klö­nen. Das frü­he Auf­ste­hen ver­misst er hin­ge­gen nicht. Als Neben­er­werbs-Land­wirt liegt der 64-Jäh­ri­ge zwar auch heu­te noch nicht bis in die Pup­pen in den Federn, sich die Zeit selbst ein­tei­len zu kön­nen, habe aller­dings vie­le Vor­tei­le. „Ich kann schon sagen im Rück­blick und mit Blick auf die danach begin­nen­den Coro­na-Ent­wick­lun­gen, dass die Ent­schei­dung in den Ruhe­stand zu gehen die rich­ti­ge gewe­sen ist.“

Ste­ti­ge Ent­wick­lung und Wachs­tum des Unter­neh­mens in fast fünf Jahr­zehn­ten haut­nah miterlebt

Abso­lut rich­tig sei aber auch die Ent­schei­dung gewe­sen, die Leh­re beim Mede­ba­cher Son­der­ma­schi­nen­bau­er anzu­tre­ten und fast fünf Jahr­zehn­te dem Unter­neh­men treu zu blei­ben. „Damals war das Unter­neh­men ja noch am Pro­zes­si­ons­weg ansäs­sig und auf Schlos­se­rei und Land­ma­schi­nen spe­zia­li­siert. Da mei­ne Eltern Land­wirt­schaft betrie­ben haben, hat­te ich schon als Jugend­li­cher Kon­takt zur Fir­ma. Nach einem Prak­ti­kum war dann klar, dass ich Schmied wer­den und eine Aus­bil­dung bei Paul Kös­ter begin­nen wollte.“Im Lau­fe der Jahr­zehn­te habe sich vie­les ver­än­dert, ange­fan­gen bei der ste­tig wach­sen­den Beleg­schaft. „Zusam­men mit dem Seni­or­chef waren wir anfangs vier Mit­ar­bei­ter. Dies hat sich kon­ti­nu­ier­lich bis auf 300 Mitarbeiter*innen gestei­gert.“ Auch die Tätig­keits­fel­der waren einem ste­ti­gen Wan­del unter­le­gen. Waren es zunächst die Schmie­de­ar­bei­ten und die Repa­ra­tur von Land­ma­schi­nen, folg­te in den Jah­ren danach mehr und mehr der Bau von Gelän­dern auch durch den Boom in der Bau­bran­che in den 1970 er-Jah­ren. „Es war ein flie­ßen­der Über­gang hin zu vie­len unter­schied­li­chen Tätig­kei­ten im Schlos­se­rei-Bereich“, sagt Josef Müller.

Beim The­ma Kar­rie­re und Job­wech­sel hat der 64-Jäh­ri­ge, der in sei­ner Frei­zeit ger­ne kegelt und als Land­wirt aktu­ell 14 Mut­ter­kü­he sowie 18 Hekt­ar Land umsorgt, eine dif­fe­ren­zier­te Mei­nung. Auf der einen Sei­te ver­steht er den Wunsch vor allem der jün­ge­ren Kol­le­gen, neue Erfah­run­gen sam­meln und Her­aus­for­de­run­gen suchen zu wol­len. Dies sei in der heu­ti­gen Arbeits­welt wich­tig. Für ihn per­sön­lich sei ein Arbeits­platz-Wech­sel aber aus eben­so guten Grün­den nie infra­ge gekom­men. „Ich habe in all den Jah­ren hier nie nega­ti­ve Erfah­run­gen gemacht. Wir hat­ten immer einen offe­nen Umgang unter den Kol­le­gen und auch stets eine enge Bezie­hung zur Chef­eta­ge. Dies ist sehr wich­tig. Ich hat­te auch in Zei­ten, in denen es wirt­schaft­lich wie bei der welt­wei­ten Kri­se 2008 nicht immer opti­mal lief, immer das Gefühl, einen siche­ren und guten Arbeits­platz zuhaben.“

Kon­stanz in der Beleg­schaft sichert die hohe Qualität

Dies sieht grund­sätz­lich auch Per­so­nal­che­fin Hil­de­gard Kös­ter so:„Man muss in den Lebens­läu­fen immer genau hin­schau­en, wel­che Hin­ter­grün­de Arbeits­platz-Wech­sel haben. Dies ist auch abhän­gig von der jewei­li­gen Bran­che.“ So könn­ten häu­fi­ge­re Arbeits­platz-Wech­sel zum Bei­spiel­bei einem Koch sehr sinn­voll sei­en, um sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. „In unse­rer Bran­che sind stän­di­ge Job­wech­sel aber eher ein Zei­chen, dies sehr genau zu hin­ter­fra­gen.“ Die Paul Kös­ter GmbH set­ze klar auf Kon­ti­nui­tät in der Beleg­schaft. „Unse­re eige­nen Leu­te, die häu­fig ja auch die Aus­bil­dung bei uns gemacht haben, ken­nen unse­re Phi­lo­so­phie, unse­re Pro­duk­te und die sehr spe­zi­fi­schen Arbeits­ab­läu­fe genau. Dies macht es ein­fa­cher, unse­re kom­ple­xen Pro­duk­te nach spe­zi­el­len Qua­li­täts-Kri­te­ri­en zu fer­ti­gen und am Markt erfolg­reich zu sein.“Um die­se Kon­ti­nuit­ätzu gewährleisten,ist die Paul Kös­ter GmbH im Per­so­nal-Manage­ment sehr enga­giert. Ein gutes Bei­spiel dafür ist die Zusam­men­ar­beit mit der Wirt­schafts­för­de­rungs­ge­sell­schaft des Hoch­sauer­land­krei­ses beim Pro­jekt „Heim­vor­teil HSK“. Die­ses Pro­jekt rich­tet sich an Men­schen, die das Sau­er­land ver­las­sen haben und den Weg zurück in die alte Hei­mat suchen. „Natür­lich ver­lässt uns auch mal ein Mit­ar­bei­ter oder eine Mit­ar­bei­te­rin, das ist ganz nor­mal. Wir machen aber die Erfah­rung, dass eini­ge auch ger­ne wie­der zurückkommen.“

Josef Mül­ler, der im Dezem­ber 2019 gebüh­rend ver­ab­schie­det wur­de, ist sich jeden­falls sicher : „Ich wür­de alles wie­der so machen wie in den ver­gan­ge­nen 48 Jah­ren. Es war abso­lut der rich­ti­ge Weg, ich bin immer ger­ne zur Arbeit gegan­gen.“ Eine schö­ne­re Bilanz kann es nach fast fünf Jahr­zehn­ten wohl kaum geben…

Info-Box:
•Die Paul Köster GmbH ist ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Medebach im Sauerland mit einer über 100-jährigen Firmengeschichte;
•DieExpertise und Leidenschaftdes Unternehmensliegt im Sondermaschinenbau;
•Knapp 300 MitarbeiterInnen sind bei Paul Köster beschäftigt;
•Weitere Infos zum Unternehmengibtes im Internet unter www.paul-koester.de.

Bild : Josef Mül­ler (m.) war 48 Jah­re unun­ter­bro­chen bei der Paul Kös­ter GmbH beschäf­tigt. Für Ernst Kös­ter (l., Geschäfts­füh­rung und Lei­tung Bereich Maschi­nen­bau & Ser­vice) sowie Paul Kös­ter (r., Geschäfts­füh­rung und Lei­tung Bereich Stahl­bau) eine beein­dru­cken­de Leis­tung. Sie wür­dig­ten das Enga­ge­ment des ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­ters bei einem Besuch in der neu­en Werks­hal­le 3C.

Foto­credits : Paul Kös­ter GmbH

Quel­le : Paul Kös­ter GmbH

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