Schulstart in NRW – IG BAU zur Situation von Reinigungskräften

„Acht Minuten sind zu wenig im Kampf gegen Corona“

win­ter­berg-total­lo­kal : Vor dem Schul­start in Nord­rhein-West­fa­len an die­sem Mitt­woch (12. August) hat die Indus­trie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt (IG BAU) auf die hohe Arbeits­be­las­tung von Rei­ni­gungs­kräf­ten im Zuge der Coro­na­kri­se hin­ge­wie­sen. „Acht Minu­ten – so viel Zeit hat eine Rei­ni­gungs­kraft im Schnitt, um ein Klas­sen­zim­mer zu säu­bern. Die­se Zeit war schon vor der Pan­de­mie viel zu kurz bemes­sen“, sagt Sven Bön­ne­mann, Vize-Regio­nal­lei­ter der IG BAU in West­fa­len. Umfas­sen­der Infek­ti­ons­schutz sei unter sol­chen Bedin­gun­gen kaum möglich.

Dreck in der Schu­le sei für Schü­ler und Eltern in NRW kein neu­es The­ma, so die Gewerk­schaft. In den letz­ten Jah­ren hät­ten die Beschwer­den deut­lich zuge­nom­men. „Es geht so weit, dass Schü­ler in Putz­diens­te ein­ge­teilt und Eltern zum Fens­ter­put­zen beor­dert wer­den. Um die stark ver­schmutz­ten Schul­toi­let­ten zu säu­bern, gibt es man­cher­orts pri­va­te Spen­den­auf­ru­fe für zusätz­li­ches  Rei­ni­gungs­per­so­nal“, berich­tet Bönnemann.

Die Beschäf­tig­ten lit­ten unter einem wach­sen­den Zeit­druck. In immer kür­ze­rer Zeit sei­en immer grö­ße­re Flä­chen zu rei­ni­gen. Die IG BAU spricht von „Tur­bo-Put­zen“. In der Coro­na-Pan­de­mie spiel­ten Sau­ber­keit und Infek­ti­ons­schutz in Schu­len nun eine her­aus­ra­gen­de Rol­le. „Aller­dings wol­len die meis­ten Kom­mu­nen die bestehen­den Auf­trä­ge für Rei­ni­gungs­fir­men nicht der neu­en Lage anpas­sen“, kri­ti­siert Bön­ne­mann. Für das Per­so­nal sei es nicht mach­bar, in der knap­pen vor­ge­se­hen Zeit den gestie­ge­nen Ansprü­chen zu genügen.

Die Gewerk­schaft for­dert vor dem Hin­ter­grund der Pan­de­mie, vor­han­de­ne Kräf­te mit mehr Stun­den zu beauf­tra­gen und wo nötig zusätz­li­ches Per­so­nal ein­zu­stel­len. „Außer­dem muss die Gesund­heit der Rei­ni­gungs­kräf­te selbst noch bes­ser geschützt wer­den“, betont Bön­ne­mann.  Es sei rich­tig, dass Land und Kom­mu­nen spe­zi­el­le Maß­nah­men zum Schutz der Schü­ler, Leh­rer und ande­rer Schul­be­schäf­tig­ten ergrif­fen hät­ten. Aller­dings dürf­ten das Rei­ni­gungs­per­so­nal hier nicht ver­ges­sen wer­den. „Sau­be­re Schu­len gibt es nur mit sau­be­ren Arbeits­be­din­gun­gen“, macht Bön­ne­mann deut­lich. Die Umset­zung der Hygie­ne- und Arbeits­schutz­stan­dards in Schu­len sei ein zen­tra­ler Fak­tor zur Ein­däm­mung der Corona-Pandemie.

Quel­le : Indus­trie­ge­werk­schaft Bauen-Agrar-Umwelt

Print Friendly, PDF & Email