Präventative Testungen in sensiblen Einrichtungen

Caritasverband Arnsberg-Sundern startet mit COVIT-19-Abstrichtestungen

 

win­ter­berg-total­lo­kal : Der Cari­tas­ver­band Arns­berg-Sun­dern betreibt in sei­nem Ein­zugs­ge­biet vie­le sen­si­ble Ein­rich­tun­gen und Diens­te. Um die dort ver­sorg­ten, beson­ders durch das Coro­na-Virus gefähr­de­ten Men­schen zu schüt­zen, wur­den die Schutz­maß­nah­men wei­ter aus­ge­wei­tet und mit breit ange­leg­ten Tests auf eine Infek­ti­on mit dem Coro­na-Virus gestartet.

 

Von Anfang an wur­de die Gefahr durch das Virus vom Ver­band sehr ernst genom­men und zum Schutz der Men­schen in den Ein­rich­tun­gen weit­rei­chen­de Maß­nah­men ein­ge­lei­tet, sogar über die Stan­dards des Robert-Koch-Insti­tuts hin­aus, um das Risi­ko für ein Ein­schlep­pen des Virus zu verhindern.

 

Die Bewoh­ner, Pati­en­ten und Gäs­te in den sen­si­blen Ein­rich­tun­gen der Alten- und Behin­der­ten­hil­fe gehö­ren auf­grund ihres Alters, ihrer Pfle­ge­be­dürf­tig­keit, ihrer Behin­de­rung und/​oder des Vor­lie­gens von Vor­er­kran­kun­gen zu dem Per­so­nen­kreis mit erhöh­tem Risi­ko vor allem für einen schwe­ren Krank­heits­ver­lauf, lei­der – wie wir aus ande­ren Ein­rich­tun­gen wis­sen – auch mit Todesfällen.

 

Dar­über hin­aus besteht bei Auf­tre­ten einer COVID-19-Erkran­kung gera­de in den Ein­rich­tun­gen auf­grund der gemein­sa­men räum­li­chen Unter­brin­gung und der Teil­nah­me an gemein­sa­men Akti­vi­tä­ten ein erhöh­tes Risi­ko, dass sich ein­ge­schlepp­te Infek­tio­nen schnell aus­brei­ten kön­nen. Des Wei­te­ren gehört zur Aus­übung der Arbeit in der Pfle­ge und Betreu­ung zum Teil auch ein naher phy­si­scher Kon­takt bei pfle­ge­ri­schen bzw. betreue­ri­schen Tätig­kei­ten, wodurch ein wei­te­res erhöh­tes Risi­ko für den Erwerb und die rasche Aus­brei­tung einer Infek­ti­on besteht. Die dra­ma­ti­schen Fol­gen wur­den bei eini­gen Aus­brü­chen im Bun­des­ge­biet lei­der nur all­zu sehr deut­lich. Und wie schnell sich eine Infek­ti­ons­ket­te ent­wi­ckeln kann, sieht man z.B. an der Ent­wick­lung in Güters­loh, nach Got­tes­diens­ten, Fami­li­en­fei­ern oder an ande­ren Stel­len, wo vie­le Men­schen zusam­men kommen.

 

„Trotz vie­ler Locke­run­gen in den letz­ten Wochen, um auch wie­der sozia­le Kon­tak­te und zwi­schen­mensch­li­che Begeg­nun­gen der Ange­hö­ri­gen zu ermög­li­chen, machen wir uns wei­ter­hin gro­ße Sor­gen um die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner unse­rer Ein­rich­tun­gen. Wir hal­ten des­halb die Coro­na-Hygie­ne­stan­dards wei­ter sehr hoch. Wir bit­ten auch wei­ter den Min­dest­ab­stand, Nies-Eti­ket­te, regel­mä­ßi­ges Hän­de­wa­schen, den Nasen-Mund-Schutz und alle ande­ren Maß­nah­men ein­zu­hal­ten. Gera­de die­ser Schutz hat uns in den ver­gan­ge­nen Mona­ten gehol­fen, das Aus­bruchs­ge­sche­he­nen in Deutsch­land sehr gering zu hal­ten“, dar­auf ver­weist Chris­ti­an Stock­mann, Sozi­al­fach­li­cher Vor­stand des Cari­tas­ver­ban­des Arns­berg-Sun­dern, „Wir soll­ten nichts ver­spie­len, was wir uns hart und bis­her im Unter­schied zu ande­ren Län­dern die­ser Welt auch sehr erfolg­reich, erkämpft haben!“

 

„Neben der Redu­zie­rung des Infek­ti­ons­ri­si­kos hat unser Cari­tas­ver­band seit Beginn der Kri­se auch immer wie­der auf die Not­wen­dig­keit hin­ge­wie­sen, in sen­si­blen Ein­rich­tun­gen prä­ven­tiv und pro­ak­tiv auf das Coro­na-Virus zu tes­ten, um mög­li­che Infek­tio­nen früh­zei­tig erken­nen und so das Risi­ko eines grö­ße­ren Aus­bruchs redu­zie­ren zu kön­nen“, ergänzt Marek Konietz­ny, kauf­män­ni­scher Vorstand.

 

Um die Not­wen­dig­keit die­ser Tes­tun­gen deut­lich zu machen, wur­den vom Ver­band vie­le gesund­heits­po­li­tisch ver­ant­wort­li­che Stel­len, das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um NRW, die kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung, die Bezirks­re­gie­rung sowie die ört­li­che Gesund­heits­be­hör­de etc. kon­tak­tiert und ange­schrie­ben. Auf die Not­wen­dig­keit des Schut­zes, auch durch die Tests, hat der Cari­tas­ver­band öffent­lich hin­ge­wie­sen und auch viel Untertsüt­zung bekom­men, jedoch feh­len die nöti­gen Rah­men­be­din­gun­gen zur Umsetzung.

 

Unab­hän­gig davon möch­te der Cari­tas­ver­band Arns­berg-Sun­dern aber sei­ne Schutz­maß­nah­men aus­wei­ten und eigen­in­i­ta­tiv prä­ven­ta­ti­ve Tests bei den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter durch­füh­ren. Auf­grund der zuneh­men­den Öff­nung unse­rer Gesell­schaft, der Urlaubs­si­tua­ti­on, der auf­tre­ten­den Hot­spots (nach Got­tes­diens­ten, Fami­li­en­fei­ern, Tön­nies etc.) und den Ent­wick­lun­gen in ande­ren Län­dern mit einer zwei­ten Wel­le, Isra­el, Aus­tra­li­en etc. (die alle gedacht haben das Virus wäre im Griff), hat der Cari­tas­ver­band Arns­berg-Sun­dern mit sei­ner Arbeits­me­di­zi­ne­rin ein ent­spre­chen­des Schutz­kon­zept mit Covid-19 Tes­tun­gen für den Ver­band erar­bei­tet. Auch Unter­neh­men aus der Pri­vat­wirt­schaft set­zen prä­ven­ti­ve Test mitt­ler­wei­le ein. Noch wich­ti­ger ist das gera­de aber in den sen­si­blen Ein­rich­tun­gen und Diensten !

 

Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des Ver­ban­des wur­den zur Umset­zung die­ses Kon­zep­tes und zur Durch­füh­rung des Abstrich­tests inten­siv geschult und qua­li­fi­ziert. Nach der Kon­zept­ent­wick­lung und der not­wen­di­gen Vor­be­rei­tungs­zeit sowie Schu­lung star­te­ten die Tes­tun­gen in den Ein­rich­tun­gen auf das Coro­na­vi­rus zum 22.06.2020.

 

Auf Grund die­ser Tes­tun­gen hat der Cari­tas­ver­band jetzt erst­ma­lig einen posi­ti­ven Fall im Werk­statt-Stand­ort Arns­berg im Alten Feld fest­ge­stellt. Das Gesund­heits­amt ist infor­miert und alles Wei­te­re wird mit dem Gesund­heits­amt abge­spro­chen. Die posi­tiv getes­te­te Per­son und eine wei­te­re Per­son (so genann­te Kate­go­rie 1) gehen für 14 Tage in Qua­ran­tä­ne. „Zual­ler­erst freu­en wir uns mit­tei­len zu kön­nen, dass die­se Per­son kei­ne Sym­pto­me zeigt und daher mit einer bal­di­gen Erho­lung zu rech­nen ist. Vom Gesund­heits­amt haben wir die Rück­mel­dung erhal­ten, dass auf­grund unse­rer gro­ßen Sicher­heits­maß­nah­men der Stand­ort bei kon­se­quen­ter Ein­hal­tung der bestehen­den Hygie­ne- und Schutz­maß­nah­men geöff­net blei­ben kann“, so Frank Dem­ming, Fach­be­reichs­lei­ter Arbeit, Bil­dung & Leben.

 

Noch am Mon­tag 06.07.20 hat Minis­ter Lau­mann über die Pres­se mit­ge­teilt, dass es eine Inten­si­vie­rung in NRW in die­sem Kon­text nicht geben wird (wie z.B. in Bay­ern), son­dern nur Anlass bezo­gen getes­tet wird.

 

Auch wenn der Cari­tas­ver­band jetzt eigen­in­itia­tiv gestar­tet ist, erwar­tet er aber, dass die­se Schutz­maß­nah­me bald auch sei­tens des Bun­des- bzw. Lan­des noch deut­lich inten­si­ver sicher­ge­stellt wird, als bis­her ange­dacht. „Wir alle müs­sen näm­lich noch eine lan­ge Zeit mit dem Virus „leben“ und des­halb die sen­si­blen Ein­rich­tun­gen und Diens­te schüt­zen. Es reicht nicht, dass das Land NRW uns immer wie­der dar­auf hin­weist, wel­che Ver­ant­wor­tung wir haben, ein Infek­ti­ons­ge­sche­hen in den Ein­rich­tun­gen zu ver­hin­dern und mit Ord­nungs­stra­fen zu dro­hen. Wir haben die­se Ver­ant­wor­tung von Anfang an gehabt und den Schutz der uns anver­trau­ten Men­schen bis­her erfolg­reich auch sicher­ge­stellt. Nur erwar­ten wir dann vom Land auch unse­ren hohen Schutz­stan­dard zu unter­stüt­zen. Dies bleibt des­halb wei­ter­hin eine poli­ti­sche Auf­ga­be der Ver­ant­wor­tungs­trä­ger auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne. Wir wer­den nicht locker­las­sen die­se Ver­ant­wor­tung und Unter­stüt­zung ein­zu­for­dern!“, so Chris­ti­an Stockmann.

Quel­le : Cari­tas­ver­band Arns­berg-Sun­dern e.V.

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