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Christopher Weber hat Olympia 2022 fest im Visier

Winterberger Bob-Anschieber über das Duell mit „Franz“, seine sportliche Heimat und die berufliche Zukunft

win­ter­berg-total­lo­kal : Das Ziel ist fest umris­sen : Nach Olym­pia 2018 in Pye­ongChang will sich Bob-Anschie­ber Chris­to­pher Weber im Team von Johan­nes Loch­ner auch für die Spie­le 2022 in Peking qua­li­fi­zie­ren. „Der Count­down für Olym­pia läuft“, sag­te Weber im Gespräch mit der Medi­en­ab­tei­lung des Sport­zen­trums Win­ter­berg (SZW). „Die­se Sai­son mit der WM in Lake Pla­cid ist extrem wich­tig, jetzt wer­den die Wei­chen für Peking gestellt.“ Dort könn­te es zum „gro­ßen Duell“ mit Fran­ces­co Fried­rich kom­men : „Der Franz ist das Non­plus­ul­tra im Bob­sport. Im Vie­rer sind wir aber in Reich­wei­te und haben die Chan­ce, ihn zu ärgern.“ Bis 2022 hat Weber (28) sei­nen Ver­trag beim BSC Win­ter­berg ver­län­gert : „Die VELTINS-Eis­Are­na ist mei­ne sport­li­che Hei­mat. Die Atmo­sphä­re bei den Ren­nen ist einmalig.“

SZW : Chris­to­pher, wie ist momen­tan der Stand der Dinge ?

Weber : Ich bin wie­der voll im Trai­ning. Die Hal­len und das Sta­di­on Rote Erde in Dort­mund ste­hen uns wie­der zur Ver­fü­gung, natür­lich unter stren­gen Hygie­ne­be­din­gun­gen und dem nöti­gen Abstand. Zudem habe ich mir in der Werk­statt des elter­li­chen Auto­hau­ses in Schwer­te-Vil­ligst ein Fit­ness-Stu­dio ein­ge­rich­tet, das noch wei­ter aus­ge­baut wird. So kann ich mei­ne Arbeit im Betrieb und den Sport gut ver­ein­ba­ren. Die Pan­de­mie hat uns in der Trai­nings­ar­beit rela­tiv wenig beeinflusst.

SZW : Bevor wir auf die neue Sai­son zu spre­chen kom­men, lass uns die letz­te Sai­son ein­mal Revue pas­sie­ren. Wie fällt Dein Fazit aus ?

Weber : Es war eine schwe­re Sai­son mit vie­len Zwei­feln und schwie­ri­gen Selek­tio­nen. Vor die­sem Hin­ter­grund waren die bei­den Sil­ber­me­dail­len im Zwei­er und Vie­rer bei der WM in Alten­berg ein groß­ar­ti­ger Abschluss. Auch der EM-Titel im Vie­rer beim Welt­cup in Win­ter­berg am 4. Janu­ar war unge­mein wich­tig. Sil­ber im Zwei­er bei der WM war für Johan­nes Loh­ner und mich wie ein Titel, auch wenn der Rück­stand auf Fran­ces­co Fried­rich sehr groß aus­fiel. Im Vie­rer­bob betrug die­ser ledig­lich fünf hun­derts­tel Sekun­den – nach vier Läu­fen ein Wimpernschlag.

SZW : Lass uns einen Blick auf die neue Sai­son wer­fen. Der Count­down für die Olym­pi­schen Win­ter­spie­le 2022 in Peking läuft …

Weber : Das ist rich­tig. Wir bewe­gen uns im Olym­pia-Zyklus und haben Peking fest im Visier. Die­se Sai­son mit der WM in Lake Plaid ist von gro­ßer Bedeu­tung, die Wei­chen für Olym­pia wer­den gestellt. Die Pla­nun­gen mit u. a. Lehr­gän­gen ste­hen, vor­be­halt­lich mög­li­cher Ein­schrän­kun­gen durch die Pandemie.

Christopher Weber beim Training
Chris­to­pher Weber beim Trai­ning @IngaBremenkamp

SZW : Wie läuft der Kon­takt im Team Lochner ?

Weber : Der­zeit trai­niert jeder für sich allein. Die Trai­nings­plä­ne ste­hen und wer­den umge­setzt. Im Juli tref­fen wir uns wahr­schein­lich. Es geht um das Zusam­men­spiel und ums Team­ge­fü­ge. Wir haben eine star­ke Mann­schaft mit zwei star­ken Neu­en. Eric Fran­ke kommt vom Team Nico Walt­her. Nico hat ja sei­ne Kar­rie­re been­det. Zudem stößt Bene­dikt Her­tel zu uns, ein Kerl wie ein Baum und 2019 U23-Welt­meis­ter mit Jonas Jan­nusch. Wei­ter­hin im Team sind Chris­ti­an Rasp Flo­ri­an Bau­er und Marc Rade­ma­cher, der lei­der ver­letzt ist. Es wird ein har­ter Kon­kur­renz­kampf, der aber wich­tig ist.

SZW : Fran­ces­co Fried­rich ist der abso­lu­te Star der Bob-Sze­ne. Ist der „Franz“ über­haupt schlagbar ?

Weber : Franz ist das Non­plus­ul­tra im Bob­sport. Es ist ganz schwer, ihn zu schla­gen. Bei der WM in Alten­berg lagen wir im Vie­rer aber nur fünf Hun­derts­tel hin­ter ihm, wir waren mehr als in Reich­wei­te. Schon in Alten­berg war es mög­lich, unser Anschub war aber nicht opti­mal. Das ärgert mich, trotz der Sil­ber­me­dail­le. An einem sehr guten Tag haben wir die Chan­ce, ihn zu ärgern, also ihn zu schla­gen. Wir sind dran.

SZW : Du hast eben­so wie Lau­ra Nol­te den Ver­trag beim BSC Win­ter­berg bis 2022 ver­län­gert. Endet dann Dei­ne Kar­rie­re als Bobsportler ?

Weber : Das weiß ich noch nicht genau. Viel­leicht hän­ge ich noch ein Jahr dran, aber einen vol­len olym­pi­schen Zyklus bis 2026 wird es nicht geben. Ich arbei­te im elter­li­chen Auto­haus und Immo­bi­li­en­ge­schäft. Den Betrieb soll ich in mit­tel­ba­rer Zukunft über­neh­men. Noch ein Wort zur Ver­trags­ver­län­ge­rung in Win­ter­berg. Die VELTINS-Eis­Are­na ist mei­ne sport­li­che Hei­mat. Hier habe ich Ende 2016 das Bob­fah­ren gelernt, nach­dem mir Pablo Nol­te die­se Sport­art schmack­haft gemacht hat­te. Ich war Sprin­ter mit einer Best­zeit von 10,76 Sekun­den. Damit wäre ich nie zu Olym­pi­schen Spie­len gekom­men. Wenn alles gut läuft, erle­be ich als Bob­sport­ler nach 2018 in Pye­ongChang 2022 in Peking mei­ne zwei­ten Olym­pi­schen Spie­le. Dafür bin ich dank­bar. Im Übri­gen freu­en wir uns auf den Heim-Welt­cup Anfang Janu­ar 2021 in Win­ter­berg. Die Atmo­sphä­re ist einmalig.

Bil­der : @IngaBremenkamp

Video : VELTINS-EisArena

Quel­le : San­dra Schmitt – Team der VELTINS-EisArena

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