Außergewöhnliches Fell, aber oft unheilbar krank

Wer sehnt sich nicht danach, sich von anderen positiv abzuheben ? “Schöner” zu sein als die Masse ?

win­ter­berg-total­lo­kal : Die­ser Trend hat auch unse­re Haus­tie­re bezie­hungs­wei­se deren Besit­zer erreicht. Begehrt sind bei­spiels­wei­se blau­schwarz schim­mern­de Dober­män­ner oder silb­rig glän­zen­de Labra­do­re. Doch lei­der bezah­len die­se Schön­hei­ten oft einen völ­lig unan­ge­mes­se­nen Preis für ihre Andersartigkeit.

Sie lei­den unter einer Erkran­kung, die CDA (Colour Dilu­ti­on Alo­pe­cia) oder auch Blue Dog Syn­drom genannt wird. „Bei betrof­fe­nen Tie­ren ist die Pig­men­tie­rung der Haa­re gestört“, erklärt Frau Dr. Tina Höl­scher, Tier­ärz­tin bei akti­on tier e.V. Hier­durch ver­än­dert sich die Fell­far­be. Die ein­zel­nen Haa­re sind dabei schwä­cher und bre­chen schnel­ler ab. Es kommt zum Fell­ver­lust, in der Fach­spra­che Alo­pe­zie genannt.

Das Gemei­ne dar­an : Als Wel­pe sehen die Tie­re wun­der­schön aus. Dann kommt das böse Erwa­chen. Ers­te kah­le Stel­len ent­ste­hen meist ab der Puber­tät oder noch spä­ter. Hin­zu kön­nen ver­mehr­te Schup­pen­bil­dung und Ent­zün­dun­gen der Haut kom­men. „Oft müs­sen die­se mit Anti­bio­ti­ka behan­delt wer­den, um sie in Schach zu hal­ten“, berich­tet die Tier­ärz­tin aus der Pra­xis. „Dann bes­sert sich das Krank­heits­bild durch die Medi­ka­men­te zwar kurz­zei­tig, eine ech­te Hei­lung gibt es aber nicht!“, erläu­tert sie bedau­ernd. Die Tie­re sind lebens­lang gezeich­net. Eine Aus­nah­me bil­det hier­bei der Wei­me­ra­ner. Sein grau­sil­ber­nes Fell ist in aller Regel auch im Alter dicht und weist kei­ne Krank­heits­an­zei­chen auf. War­um das so ist, ist noch nicht abschlie­ßend geklärt.

Ver­ant­wor­tungs­vol­le Züch­ter unter­zie­hen ihre Zucht­tie­re einem Gen­test vor der Ver­paa­rung. Eine ein­fa­che Blut­pro­be reicht als Unter­su­chungs­ma­te­ri­al. So kön­nen sie sicher­stel­len, nur Eltern­tie­re aus­zu­wäh­len, deren Nach­kom­men kei­ne Fehl­far­ben – so wer­den die Fell­ver­än­de­run­gen näm­lich von Fach­leu­ten genannt – zeigen.

Ech­te Tier­lieb­ha­ber neh­men bes­ser Abstand vom Kauf eines Hun­des, der mit einer der­ar­ti­gen Fell­far­be aus­ge­stat­tet ist. Und geht die Tier­lie­be noch eine biss­chen wei­ter, ver­zich­tet man gänz­lich auf den Gang zum Züch­ter und besucht auf der Aus­schau nach einem Vier­bei­ner lie­ber die Tier­hei­me in der Umgebung.

Quel­le : akti­on tier e.V.

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