Hochsauerlandkreis : Nach Gastro-Öffnung „zählt jedes Bier“

Ausgehen unter Corona-Bedingungen – Gäste sollen Geduld mitbringen

win­ter­berg-total­lo­kal : Nach dem Shut­down wie­der ins Stamm­lo­kal : Restau­rants und Knei­pen im Hoch­sauer­land­kreis sind wie­der am Start – doch in Zei­ten der Pan­de­mie ist die Geduld der Gäs­te gefragt. Dar­auf weist die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG) hin : „Wir­te und Kell­ner freu­en sich nach extrem har­ten Wochen auf Kund­schaft. Jetzt zählt jedes getrun­ke­ne Bier“, sagt NGG-Geschäfts­füh­re­rin Isa­bell Mura. Mit Blick auf Abstands- und Hygie­ne­re­geln wer­de der Restau­rant­be­such jedoch ein ande­rer sein. Gäs­te soll­ten mehr Zeit mit­brin­gen als sonst – und auch Ver­ständ­nis für die Situa­ti­on des Personals.

„Einer­seits soll die Gas­tro­no­mie end­lich wie­der Genuss und Gesel­lig­keit mög­lich machen. Ande­rer­seits darf die Bran­che unter kei­nen Umstän­den zum Infek­ti­ons­herd wer­den“, so Gewerk­schaf­te­rin Mura. Das gel­te auch für die Hotel­le­rie, die ihren Betrieb in den nächs­ten Wochen lang­sam wie­der hoch­fah­re. Im Hoch­sauer­land­kreis beschäf­tigt das Hotel- und Gast­stät­ten­ge­wer­be laut Arbeits­agen­tur rund 7.100 Men­schen. Vie­le von ihnen sei­en auf den ers­ten vol­len Lohn nach lan­ger Zeit in Kurz­ar­beit ange­wie­sen, so die NGG-Regi­on Süd­west­fa­len. „Des­halb gilt jetzt erst recht : Jedes Trink­geld tut gut.“

Es kom­me nun aber vor allem dar­auf an, den Gesund­heits­schutz peni­bel ein­zu­hal­ten. Hier soll­ten Gas­tro­no­men genug Per­so­nal ein­pla­nen. „Wenn eine Gast­stät­te halb so lang offen hat, heißt das nicht, dass man nur die Hälf­te der Ser­vice- und Küchen­kräf­te braucht. Im Gegen­teil : Hygie­ne kos­tet Zeit. Gera­de dann, wenn es jetzt zum Sturm aufs Schnit­zel kommt. Eben­so das Umstel­len von Buf­fets auf Tel­ler­ge­rich­te oder das bar­geld­lo­se Kas­sie­ren : Die Gas­tro­no­mie muss eine ‚Por­ti­on Extra-Hygie­ne­zeit‘ ein­pla­nen. Und wer acht Stun­den mit Mund­schutz kell­nert, soll­te auch mal eine Pau­se mehr machen dür­fen“, so Mura.

Zugleich pro­fi­tie­ren von der Wie­der­eröff­nung des Gast­ge­wer­bes auch ande­re Bran­chen, betont die NGG. „Über vie­le Wochen muss­ten gera­de Braue­rei­en die Belie­fe­rung der Knei­pen und Gast­stät­ten stop­pen. Auch ihr Export­ge­schäft ist ein­ge­bro­chen. Jetzt gibt es immer­hin einen Licht­blick für die Bran­che“, sagt Mura. Nach einer aktu­el­len Umfra­ge des Deut­schen Brau­er-Bun­des haben bis­lang 88 Pro­zent aller Braue­rei­en Kurz­ar­beit angemeldet.

Betrof­fen ist auch die Ernäh­rungs­in­dus­trie : „Zwar haben die Hams­ter­käu­fe gera­de zu Beginn der Pan­de­mie bei Nudel- und Kon­ser­ven­her­stel­lern zum Hoch­be­trieb geführt. Gleich­zei­tig aber stor­nier­ten wich­ti­ge Groß­ab­neh­mer ihre Bestel­lun­gen : Vom 10-Liter-Eimer Frit­tier­öl bis hin zum Fass­bier – Hotels und Gast­stät­ten fra­gen jetzt wie­der nach“, berich­tet Mura.

Ent­schei­dend sei zudem, dass auch der Tou­ris­mus wie­der eine Per­spek­ti­ve bekom­me. Vie­le Men­schen frag­ten sich jetzt, wie sie ihren Som­mer­ur­laub pla­nen kön­nen. „Klar ist : Wenn eine zwei­te Infek­ti­ons­wel­le aus­bleibt und das Gast­ge­wer­be durch­dach­te Lösun­gen für den Coro­na-Schutz bie­tet, dann könn­te die Bran­che bald schon boo­men und der Hei­mat­ur­laub eine Renais­sance erleben.“

Bild : Ser­vie­ren in Coro­na-Zei­ten : Ohne Hygie­ne- und Abstands­re­geln geht nichts in der Gas­tro­no­mie. Daher soll­ten Gäs­te beim Restau­rant­be­such Geduld mit­brin­gen, meint die Gewerk­schaft NGG.

Quel­le : NGG-Regi­on Südwestfalen

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