Pollenallergie, Asthma und Corona

Worauf müssen Betroffene jetzt besonders achten ?

Exper­ten­te­le­fon in Zusam­men­ar­beit mit dem Deut­schen All­er­gie- und Asth­ma­bund e.V. (DAAB) am  Mitt­woch, 20. Mai 2020 von 16 bis 19 Uhr

Kos­ten­freie Ruf­num­mer für Ihre Leser : 0800 – 060 4000

bri­lon-total­lo­kal : Für Men­schen mit einer Pol­len­all­er­gie oder einem all­er­gi­schen Asth­ma ist das Früh­jahr ohne­hin eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung. Der Pol­len­flug ist auf dem Höhe­punkt, der Auf­ent­halt im Frei­en mit trä­nen­den Augen, Nie­sen und lau­fen­der Nase ver­bun­den. Bei Pati­en­ten mit all­er­gisch beding­tem Asth­ma sind zudem die unte­ren Atem­we­ge von einer all­er­gi­schen Reak­ti­on betrof­fen. Hus­ten­reiz, pfei­fen­de Atmung und eine Enge­ge­fühl in der Brust kön­nen die Fol­ge sein, in schwe­ren Fäl­len auch aku­te Atem­not. Doch mit der Aus­brei­tung des Coro­na­vi­rus kommt aktu­ell eine wei­te­re Sor­ge hinzu :

Weil COVID-19 vor allem die Lun­ge schä­digt, sind vie­le Pol­len­all­er­gi­ker und Asth­ma­pa­ti­en­ten alar­miert. Bin ich beson­ders gefähr­det, mich mit dem Coro­na­vi­rus anzu­ste­cken ? Habe ich ein erhöh­tes Risi­ko für einen schwe­ren Krank­heits­ver­lauf ? Beein­träch­ti­gen mei­ne Medi­ka­men­te die Immun­ab­wehr ? Mit ihren Fra­gen kön­nen sich Betrof­fe­ne kos­ten­frei an die Exper­tin­nen und Exper­ten des Leser­te­le­fons wen­den, das vom Deut­schen All­er­gie- und Asth­ma­bund (DAAB) initi­iert wird.

All­er­gie oder Virusinfektion ?

Nies­at­ta­cken, Fließ­schnup­fen, gerö­te­te, bren­nen­de und trä­nen­de Augen – die typi­schen Anzei­chen einer Pol­len­all­er­gie betref­fen vor allem Nase und Augen, aber es kön­nen auch Hei­ser­keit oder ein aku­ter Reiz­hus­ten auf­tre­ten. Das gilt beson­ders, wenn zur Pol­len­be­las­tung eine andau­ernd tro­cke­ne Luft hin­zu kommt. Spä­tes­tens wenn sich Hus­ten und Hei­ser­keit ein­stel­len, den­ken Betrof­fe­ne an eine ande­re Ursa­che für ihre Beschwerden :

SARS-CoV‑2 – das Coro­na­vi­rus. Für Men­schen mit all­er­gi­schem Asth­ma ist der Zusam­men­hang noch nahe­lie­gen­der, denn bei ihnen schlägt sich die all­er­gi­sche Reak­ti­on in den unte­ren Atem­we­gen – vor allem in den Bron­chi­en – nie­der. Tre­ten Sym­pto­me wie star­ker Hus­ten, plötz­li­che Atem­not oder Kurz­at­mig­keit auf, die auch typisch für eine Infek­ti­on mit dem Coro­na­vi­rus sind, ist die Sor­ge groß. Doch es gibt geeig­ne­te und zuver­läs­si­ge Kri­te­ri­en, mit denen sich unter­schei­den lässt, ob die Sym­pto­me all­er­gie­be­dingt sind oder auf eine mög­li­che COVID-19-Erkran­kung hinweisen.

Erhöh­tes Risi­ko bei Pol­len­all­er­gie und all­er­gi­schem Asthma ?

Dass sich Men­schen mit einer Pol­len­all­er­gie oder all­er­gi­schem Asth­ma mit dem Coro­na­vi­rus anste­cken kön­nen, liegt auf der Hand. Aber ist ihr Risi­ko grund­sätz­lich höher als bei Gesun­den ? Aus Sicht von Prof. Lud­ger Klimek, Lei­ter des Zen­trums für Rhi­no­lo­gie und All­er­go­lo­gie, Wies­ba­den, gibt es dafür im Fall einer Pol­len­all­er­gie bis­her kei­ne Anhalts­punk­te. Auch das Risi­ko für einen schwe­ren Ver­lauf bei einer COVID-19-Erkran­kung sei nach aktu­el­lem Kennt­nis­stand nicht erhöht. Gegen­über dem DAAB1 weist der Medi­zi­ner aller­dings dar­auf hin, dass Men­schen mit einer all­er­gie­be­ding­ten chro­ni­schen Erkran­kung wie einem all­er­gi­schen Asth­ma offen­bar ein erhöh­tes Risi­ko für einen schwe­re­ren Ver­lauf auf­wei­sen. Dies gel­te vor allem, wenn das Asth­ma nicht aus­rei­chend durch die medi­ka­men­tö­se The­ra­pie kon­trol­liert sei.

Medi­ka­men­te und Immunabwehr

Für Unsi­cher­heit unter den Betrof­fe­nen sorgt auch die Fra­ge, ob sie ihre Medi­ka­ti­on wie gewohnt fort­füh­ren sol­len, ins­be­son­de­re wenn es um kor­ti­son­hal­ti­ge Medi­ka­men­te geht. Doch hier müs­se man genau hin­schau­en, wie Prof. Roland Buhl, Lei­ter des Schwer­punk­tes Pneu­mo­lo­gie an der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Mainz, dem DAAB gegen­über in einem Interview2 aus­führt. Grund­sätz­lich soll­ten alle Pati­en­ten ihre mit dem Arzt bespro­che­ne Medi­ka­ti­on fort­set­zen, ein­schließ­lich der Kor­ti­son­prä­pa­ra­te, die inha­liert wer­den. Bei Kor­ti­son in Tablet­ten­form soll­ten Betrof­fe­ne mit ihrem behan­deln­den Arzt über mög­li­che Alter­na­ti­ven spre­chen, da oral ein­ge­nom­me­nes Kor­ti­son in höhe­rer Dosie­rung die Immun­ab­wehr schwä­chen kann.

Auf Num­mer sicher gehen – mit Rat von Exper­tin­nen und Experten

Kann ich selbst erken­nen, ob mei­ne Beschwer­den durch die All­er­gie oder durch eine Coro­na-Infek­ti­on bedingt sind ? Was soll­te ich je nach Ergeb­nis tun ? Wie unter­schei­den sich ein grip­pa­ler Infekt oder eine Influ­en­za von all­er­gi­schen Sym­pto­men und Coro­na ? Wie sen­ke ich mein Infek­ti­ons­ri­si­ko ? Habe ich ein erhöh­tes Risi­ko für einen schwe­ren Ver­lauf bei einer COVID-19-Infek­ti­on ? Wor­auf muss ich bei der Medi­ka­ti­on ach­ten ? Wel­che Alter­na­ti­ven gibt es zu Kortisontabletten ?

Alle Fra­gen rund um Pol­len­all­er­gie, all­er­gi­sches Asth­ma und Coro­na beant­wor­ten die Exper­tin­nen und Exper­ten am Lesertelefon :

  • Prof. Dr. med. Eck­hardt Hamel­mann ; Fach­arzt für Kin­der- und Jugend­me­di­zin, Kin­der-Pneu­mo­lo­gie, All­er­go­lo­gie und Infek­tio­lo­gie, Chef­arzt der Kli­nik für Kin­der und Jugend­me­di­zin, Evan­ge­li­sches Kli­ni­kum Bethel, Lei­ter des Depart­ment für Kin­der­heil­kun­de der Medi­zi­ni­schen Fakul­tät an der Uni­ver­si­tät Bielefeld
  • Prof. Dr. med. Lud­ger Klimek ; Fach­arzt für HNO-Heil­kun­de, All­er­go­lo­gie, Umwelt­me­di­zin, Natur­heil­ver­fah­ren, Lei­ter des Zen­trums für Rhi­no­lo­gie und All­er­go­lo­gie, Wiesbaden
  • Dipl.-Biologin Anja Schwal­fen­berg ; Wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin im DAAB Bera­tungs­team zum The­ma Asth­ma, Deut­scher All­er­gie- und Asth­ma­bund e.V., Mönchengladbach
  • Prof. Dr. med. Ran­dolf Breh­ler ; Fach­arzt für Der­ma­to­lo­gie, All­er­go­lo­gie, Phle­bo­lo­gie und Umwelt­me­di­zin, Ober­arzt an der Kli­nik für Haut­krank­hei­ten, All­er­go­lo­gie, Berufs­der­ma­to­lo­gie und Umwelt­me­di­zin, Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Münster

Rufen Sie an ! Am Mitt­woch, den 20. Mai 2020 von 16 bis 19 Uhr. Der Anruf unter 0800 – 060 4000 ist aus allen deut­schen Net­zen gebührenfrei.

Bild : Screen­shot der DAAB Website

Quel­le : Deut­schen All­er­gie- und Asth­ma­bund e.V. (DAAB)

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