Karola Wille : Pressefreiheit sichert den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Krisenzeiten

Zum 26. Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai erinnert Karola Wille, Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des International Press Institute (IPI), an das grundlegende Recht der Pressefreiheit und dessen besonderen Wert in der aktuellen Krise.

win­ter­berg-total­lo­kal : “Sich aus all­ge­mein zugäng­li­chen Quel­len unge­hin­dert unter­rich­ten und eine Mei­nung in Wort, Schrift und Bild frei äußern und ver­brei­ten zu kön­nen, ist in Deutsch­land ein unver­äu­ßer­li­ches Grund­recht, das es den Men­schen, beson­ders auch in Kri­sen­zei­ten, ermög­licht, Fak­ten von Mei­nungs­ma­che, Des­in­for­ma­ti­on und Ver­schwö­rungs­theo­rien zu unter­schei­den.” Dar­auf macht die Vor­sit­zen­de des Deut­schen Natio­nal­ko­mi­tees des Inter­na­tio­nal Press Insti­tut und MDR-Inten­dan­tin, Karo­la Wil­le, zum Inter­na­tio­na­len Tag der Pres­se­frei­heit auf­merk­sam und zeigt sich über­zeugt, dass Pres­se­frei­heit einen wich­ti­gen Bei­trag für die Kri­sen­be­wäl­ti­gung und den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt leistet.

Wil­le erin­nert dar­an, dass die­ses grund­le­gen­de Recht Men­schen in vie­len Regio­nen der Welt nach wie vor ver­wehrt ist. Nach den Fest­stel­lun­gen der IPI-Zen­tra­le in Wien wird die Coro­na-Pan­de­mie zudem von Regie­run­gen dazu genutzt, Pres­se­frei­heits­rech­te aktiv zu beschnei­den, kri­ti­sche Fra­gen zu unter­drü­cken und gegen Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten vorzugehen.

Der kürz­lich gestar­te­te COVID-19 Press Free­dom Tra­cker des IPI, der die Angrif­fe auf die Pres­se­frei­heit sowie auf Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten in Echt­zeit doku­men­tiert, lis­tet bereits über 160 Vor­fäl­le welt­weit, auch inner­halb der Euro­päi­schen Uni­on. Kri­sen­be­ding­te finan­zi­el­le Unsi­cher­hei­ten auf­grund rück­läu­fi­ger Ein­nah­men, u.a. durch Wer­bung, brin­gen unab­hän­gi­ge Medi­en zusätz­lich unter Druck. “Frei­er und unab­hän­gi­ger Jour­na­lis­mus hat in der aktu­el­len Pan­de­mie­si­tua­ti­on, in der Grund­rech­te von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern ein­ge­schränkt wer­den, auch für die Auf­recht­erhal­tung der öffent­li­chen Kon­trol­le und Debat­te eine gesell­schaft­lich wich­ti­ge Funk­ti­on”, so Wil­le in Leipzig.

Das International Press Institute (IPI) ist ein globales Netzwerk von Redakteuren, Journalisten und Medienmanagern, die sich gemeinsam für einen qualitativ hochwertigen, unabhängigen Journalismus einsetzen. Gemeinsam fördern sie die Bedingungen, unter denen der Journalismus seine öffentliche Funktion erfüllen kann. Die wichtigste davon ist die Fähigkeit der Medien, störungsfrei und ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen zu agieren. Die Mission des IPI ist es, die Medienfreiheit und den freien Nachrichtenfluss zu verteidigen, wo immer sie bedroht sind.

Bild : Prof. Dr. Karo­la Wil­le, Inten­dan­tin des Mit­tel­deut­schen Rund­funks / © MDR/​Kirsten Nijhof

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