Prüfung per Videokonferenz

Erste Nachholprüfungen an der Fachhochschule Südwestfalen per Videokonferenz

win­ter­berg-total­lo­kal : Eigent­lich soll­ten Ende März an der Fach­hoch­schu­le Süd­west­fa­len Prü­fun­gen statt­fin­den, zwei Wochen lang Klau­su­ren. Doch die Coro­na-Epi­de­mie und der lan­des­wei­te Lock­down kamen dazwi­schen, für tau­sen­de Stu­die­ren­de fie­len die Prü­fun­gen aus. Nun kön­nen sie teil­wei­se ihre Prü­fun­gen nach­ho­len : zum Bei­spiel online, als münd­li­che Prü­fung per Videokonferenz.

Lisa Pütz ist eine der ers­ten, die von der Gele­gen­heit Gebrauch mach­ten. Auf das Ange­bot ihrer Dozen­tin Prof. Dr. Moni­ka Reimpell hin änder­te sie frei­wil­lig die eigent­lich anste­hen­de Klau­sur in eine münd­li­che Prü­fung per Video­kon­fe­renz. Vor Erst- und Zweit­prü­fe­rin muss­te sie rund 40 Minu­ten lang Fra­gen zur Ent­schei­dungs­theo­rie beant­wor­ten und eine mathe­ma­ti­sche Auf­ga­be lösen.

„Zu Beginn war ich ange­spann­ter, als ich es sonst vor Prü­fun­gen bin“, erzählt Lisa Pütz. Ihr fehl­ten eige­ne Erfah­run­gen mit die­ser Prü­fungs­form und auch für ihre Kommiliton*innen war alles neu. „Ich war aber froh über die­se Alter­na­ti­ve, um nicht die gan­ze Prü­fungs­last mit ins nächs­te Semes­ter zu neh­men.“ Um uner­laub­te Hil­fe bei der Prü­fung aus­zu­schlie­ßen, muss­te die Mas­ter­stu­den­tin ein abge­schlos­se­nes Zim­mer nach­wei­sen, per Rund­schwenk mit der Lap­top-Kame­ra. Nicht so ein­fach, da sie sich ihr Home­of­fice mit ihrem Lebens­ge­fähr­ten teilt. So wur­de für die Dau­er der Prü­fung das Büro ihrer Mut­ter zum Prüfungsraum.

Lisa Pütz hat­te sich auf die Klau­sur sorg­fäl­tig vor­be­rei­tet, stand gut im Lern­stoff. Die­ser Umstand und die Mög­lich­keit, die Reak­tio­nen ihrer Prü­fe­rin­nen zu sehen, haben die Situa­ti­on für sie ange­neh­mer gemacht. Letzt­lich lief die Prü­fung gut, die Stu­den­tin ist mit ihrer Note zufrie­den. „In der Klau­sur wäre nichts bes­se­res oder schlech­te­res her­aus­ge­kom­men“, glaubt Pütz. „Es wäre schön für uns Stu­die­ren­de, wenn wir in meh­re­ren Fächern zeit­nah alter­na­ti­ve Prü­fungs­for­men bekom­men könnten.“

Den Rah­men dafür bie­tet seit dem 15. April die Coro­na-Epi­de­mie-Hoch­schul­ver­ord­nung des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len. Die­se gestat­tet es den Rek­to­ra­ten von Hoch­schu­len, Prü­fungs­for­men abzu­än­dern und Online-Prü­fun­gen anzu­bie­ten. In der Fach­hoch­schu­le Süd­west­fa­len arbei­ten die Fach­be­rei­che ent­spre­chen­de Ange­bo­te aus. Statt in münd­li­che Prü­fun­gen kön­nen Klau­su­ren bei­spiels­wei­se auch in Haus­ar­bei­ten umge­wan­delt wer­den. Für die Prüfer*innen ist dies zusätz­li­cher Auf­wand und nicht immer mög­lich. „Aber wir ver­su­chen den Stu­die­ren­den einen mög­lichst nor­ma­len Stu­di­en­ver­lauf und mehr Pla­nungs­si­cher­heit zu ermög­li­chen“, so Prü­fe­rin Prof. Dr. Reimpell.

Foto : Online-Prü­fung geschafft : Lisa Pütz mit der Lösung einer Prüfungsaufgabe

Bild­rech­te : Pütz

Quel­le : Fach­hoch­schu­le Südwestfalen

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