Die Handpflege in Zeiten von Corona

KKH-Apotheker rät zu rückfettenden Seifen und hochwertiger Crème

win­ter­berg-total­lo­kal : Die Deut­schen haben sich ver­mut­lich noch nie so häu­fig und gründ­lich die Hän­de gewa­schen wie in die­sen Wochen – aus Angst vor einer Infek­ti­on mit dem Coro­na-Virus. „Alles rich­tig und sogar not­wen­dig“, bestä­tigt Sven Sei­ßel­berg, Apo­the­ker bei der KKH Kauf­män­ni­sche Kran­ken­kas­se. „Doch lei­der belas­tet das regel­mä­ßi­ge Waschen der Hän­de die Haut sehr stark : Sie wird tro­cken, sprö­de und ris­sig. Außer­dem neigt sie zu Ent­zün­dun­gen oder der Bil­dung von Ekze­men. Des­in­fek­ti­ons­mit­tel ver­stär­ken die Sym­pto­me durch die alko­ho­li­schen Inhalts­stof­fe noch zusätzlich.“

Die der­zei­ti­ge Käl­te und die tro­cke­ne Hei­zungs­luft in Woh­nun­gen und Büros set­zen den Hän­den außer­dem zu : Unter sol­chen Bedin­gun­gen ver­liert die Haut kör­per­ei­ge­ne Fett­an­tei­le und ihren natür­li­chen Säu­re­schutz­man­tel beson­ders schnell. Um das zu ver­hin­dern, rät Sei­ßel­berg zu fol­gen­den Maßnahmen :

  • Waschen Sie sich die Hän­de gründ­lich mit lau­war­men Was­ser. Die Behaup­tung, hei­ßes Was­ser rei­ni­ge bes­ser und keim­tö­ten­der, ist ein Irr­glau­be – es scha­det der Haut eher.
  • Ver­wen­den Sie eine Sei­fe oder eine Wasch­sub­stanz mit rück­fet­ten­den Inhalts­stof­fen wie bei­spiels­wei­se pflanz­li­chen Ölen. Sie soll­ten idea­ler­wei­se pH-neu­tral sein oder einen pH-Wert von etwa fünf haben.
  • Put­zen Sie im Haus­halt mög­lichst mit Hand­schu­hen, damit die in Wasch- und Putz­mit­teln ent­hal­te­nen Che­mi­ka­li­en vor allem emp­find­li­che Haut nicht noch zusätz­lich angreifen.
  • Zur Hand­hy­gie­ne gehört auch das gründ­li­che Rei­ni­gen der Fin­ger­nä­gel, gege­be­nen­falls auch mit einer spe­zi­el­len Nagel­bürs­te. Nägel soll­ten momen­tan eher etwas kür­zer gehal­ten wer­den, damit sich erst gar kein Schmutz und Kei­me fest­set­zen können.
  • Das Wich­tigs­te : Cre­men Sie Ihre Hän­de nach dem Waschen regel­mä­ßig mit einer guten Hand­creme ein. Die­se soll­te vor allem reich an hoch­wer­ti­gen Fet­ten sein, statt an feuch­tig­keits­spen­den­den Inhal­ten wie Urea oder Gly­ce­rin. Cremes auf Mine­ral­öl­ba­sis soll­ten aber bes­ser nicht zum Ein­satz kom­men, weil sie die Haut ver­sie­geln und die Poren verstopfen.
  • Wer möch­te, gönnt sei­nen Hän­den am Abend ein Ölbad aus lau­war­mem Was­ser und eini­gen Trop­fen Jojoba‑, Oli­ven- oder Man­del­öl. Die Hän­de für rund 15 Minu­ten ein­tau­chen und anschlie­ßend groß­zü­gig mit einer fett­hal­ti­gen Crè­me ein­rei­ben. Leich­te Baum­woll­hand­schu­he über Nacht las­sen die­se Pfle­ge beson­ders inten­siv wirken.

 

Quel­le : Ulri­ke Schä­fer – KKH Kauf­män­ni­sche Krankenkasse

 

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