Drei Corona-Fälle im Kreis Paderborn : Reiserückkehrer aus Italien nachweislich mit dem Coronavirus (SARS-CoV‑2) infiziert

Mitreisende und Kontaktpersonen stehen unter häuslicher Quarantäne

win­ter­berg-total­lo­kal : Ein Rei­se­rück­keh­rer aus Ita­li­en ist posi­tiv auf eine Coro­na-Virus-Infek­ti­on (COVID-19) getes­tet wor­den. Ganz Ita­li­en ist seit dem heu­ti­gen Diens­tag, 10. März, vom Robert-Koch-Insti­tut als Risi­ko­ge­biet ein­ge­stuft. Der Infi­zier­te hat grip­pe­ähn­li­che Sym­pto­me. Alle Mit­rei­sen­den und Kon­takt­per­so­nen sind häus­lich iso­liert und wer­den eben­falls getes­tet. Am Abend ist ein drit­ter Fall bekannt gewor­den. Eben­falls ein Rei­se­rück­keh­rer aus Ita­li­en hat sich nach­weis­lich mit dem neu­ar­ti­gen Coro­na-Virus SARS-CoV‑2 infi­ziert. Das Kreis­ge­sund­heits­amt ermit­telt der­zeit die Kontaktpersonen.

Ziel ist es auch bei die­sem zwei­ten Fall, alle Infi­zier­ten und Kon­takt­per­so­nen zu iso­lie­ren, die not­wen­di­gen Test zu ver­an­las­sen und die Infek­ti­ons­ket­ten vor Ort zu durch­bre­chen. Nega­tiv Getes­te­te und unmit­tel­ba­re Kon­takt­per­so­nen kön­nen nach einer Inku­ba­ti­ons­zeit von 14 Tagen wie­der ihren All­tag aufnehmen.

Der Kreis Pader­born wird ab sofort in Abspra­che mit den Bür­ger­meis­tern der Städ­te und Gemein­den nur noch die jewei­li­ge Stadt oder Gemein­de benen­nen und kei­ne wei­te­ren Details mit Blick auf das der­zei­ti­ge Gesche­hen in Del­brück (Wohn­ort des ers­ten nach­weis­lich Infi­zier­ten) benen­nen, „das sämt­li­che Regeln des mensch­li­chen Mit­ein­an­ders und Anstands ver­letzt und schlicht unwür­dig ist“, betont Kreis­di­rek­tor Dr. Ulrich Con­ra­di. Die Betrof­fe­nen, die ein­fach nur Urlaub gemacht, sich beson­nen ver­hal­ten und sofort einen Arzt kon­tak­tiert haben, sehen sich mas­si­ven Anfein­dun­gen, ins­be­son­de­re auch in den sozia­len Netz­wer­ken, aus­ge­setzt. Der Kreis Pader­born betont, dass er daten­schutz­kon­form han­delt, die per­so­nen­be­zo­gen Daten streng schützt und nur jene Anga­ben ver­öf­fent­licht, die zur Ein­däm­mung des Aus­bruchs­ge­sche­hens erfor­der­lich sind.

Der Kreis Pader­born steht in stän­di­gem Aus­tausch mit den Bür­ger­meis­tern der Städ­te und Gemein­den, allen medi­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen und wird ange­sichts des dyna­mi­schen Gesche­hens kurz­fris­tig und adäquat mit ihnen gemein­sam alle erfor­der­li­chen Maß­nah­men zur Ver­lang­sa­mung des Aus­bruchs­ge­sche­hens ergreifen.

Der Kreis Pader­born ruft zur Beson­nen­heit auf : Ziel der Bemü­hun­gen ist es, Risi­ko­pa­ti­en­ten, also Men­schen mit Vor­er­kran­kun­gen (ins­be­son­de­re Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, Lun­gen­er­kran­kun­gen), Immun­ge­schwäch­te und Älte­re zu schüt­zen und aus­rei­chend inten­siv­me­di­zi­nisch betreu­en zu kön­nen. Das funk­tio­niert aber nicht, wenn nicht alle gleich­zei­tig erkranken.

Die obers­te Fach­be­hör­de, das Robert-Koch Insti­tut betont wei­ter­hin, dass der bes­te Schutz der­zeit gründ­li­ches Hän­de­wa­schen mit Was­ser und Sei­fe, eine gute Nies­eti­ket­te und Abstand zu Erkrank­ten sei. Die­se Emp­feh­lun­gen gel­ten auch für die Grip­pe­vi­ren, die der­zeit im Umlauf sind.

Das Pader­bor­ner Kreis­ge­sund­heits­amt rät dazu, auf das Hän­de­schüt­teln zu ver­zich­ten, weil die Hän­de einer der Haupt­über­tra­gungs­we­ge sind.

Der Kreis Pader­born hat in Zusam­men­ar­beit mit dem tele­fo­ni­schen Ser­vice-Cen­ter der Stadt Pader­born ein Bür­ger­te­le­fon unter der Tele­fon­num­mer 05251 88–122979 geschal­tet. Bür­ge­rin­nen und Bür­ger errei­chen das Info­te­le­fon mon­tags bis don­ners­tags von 8 bis 16 Uhr, frei­tags von 8 bis 12 Uhr. Beant­wor­tet wer­den häu­fi­ge Fra­gen und Ant­wor­ten. Das Bür­ger­te­le­fon bie­tet kei­ne medi­zi­ni­sche Bera­tung an.

Für jene, die befürch­ten, sich mit dem neu­ar­ti­gen Coro­na­vi­rus infi­ziert zu haben, oder die aus Regio­nen kom­men, in denen es zu Über­tra­gun­gen kommt, gel­ten fol­gen­de Emp­feh­lun­gen des Robert Koch Insti­tuts (RKI)

  • Wer einen per­sön­li­chen Kon­takt zu einem Men­schen hat­te, bei dem labor­be­stä­tigt der SARS-CoV-2-Virus nach­ge­wie­sen wur­de, soll­te sich unver­züg­lich, auch unab­hän­gig von Sym­pto­men, an das Pader­bor­ner Kreis­ge­sund­heits­amt wen­den, Tel.: 05251 308‑3333. Außer­halb der Dienst­zei­ten und an den Wochen­en­den kann der Kon­takt über die Leit­stel­le, 02955 – 7676 0 her­ge­stellt werden.
  • Wer sich in einem vom Robert-Koch-Insti­tut aus­ge­wie­se­nen Risi­ko­ge­biet auf­ge­hal­ten hat, soll­te, unab­hän­gig von Sym­pto­men, unnö­ti­ge Kon­tak­te ver­mei­den und nach Mög­lich­keit zu Hau­se blei­ben. Beim Auf­tre­ten von Sym­pto­men wie Hus­ten, Schnup­fen, Hals­schmer­zen und Fie­ber soll­te der Haus­arzt mit Hin­weis auf den Auf­ent­halt in einem Risi­ko­ge­biet tele­fo­nisch kon­tak­tiert wer­den, der das wei­te­re Vor­ge­hen abklärt. An Wochen­en­den kann ein Arzt über den ärzt­li­chen Bereit­schafts­dienst 116117 erreicht wer­den. Zu den Risi­ko­ge­bie­ten zäh­len der­zeit : In Chi­na die Pro­vinz Hub­ei (inkl. Stadt Wuhan.); Iran und Ita­li­en sowie in Süd­ko­rea : Pro­vinz Gye­ong­sang­buk-do (Nord-Gye­ong­sang). Beson­ders betrof­fe­nes Gebiet in Deutsch­land ist der Land­kreis Heins­berg in Nord­rhein-West­fa­len. Quel­le : RKI, Stand 10.3.2020.
  • Für Rei­sen­de aus Regio­nen, in denen COVID-19-Fäl­le (mit COVID-19 wer­den Erkran­kun­gen mit dem neu­ar­ti­gen Coro­na­vi­rus­er­re­ger bezeich­net) vor­kom­men, die aber kei­ne Risi­ko­ge­biet sind, gilt : Wer inner­halb von 14 Tagen nach Rück­rei­se Fie­ber, Hus­ten oder Atem­not ent­wi­ckelt, soll­te mit Hin­weis auf die Rei­se sei­nen Haus­arzt tele­fo­nisch kon­tak­tie­ren, außer­halb der Sprech- und Öff­nungs­zei­ten der Pra­xen die 116117.

Alle Infos, fort­lau­fend aktua­li­siert : www​.kreis​-pader​born​.de.

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen :
Das Coro­na­vi­rus wird von Mensch zu Mensch über­tra­gen, in ers­ter Linie durch eine Tröpf­chen­in­fek­ti­on, also beim Anhus­ten oder Annie­sen. Die Inku­ba­ti­ons­zeit (Zeit­raum von der Anste­ckung bis zum Aus­bruch der Krank­heit) beträgt bis zu 14 Tage.

Eine Infek­ti­on mit dem neu­ar­ti­gen Coro­na­vi­rus führt der WHO zufol­ge zu Sym­pto­men wie Fie­ber, tro­cke­nem Hus­ten und Abge­schla­gen­heit, in Chi­na wur­den bei eini­gen Pati­en­ten auch Atem­pro­ble­me, Hals­krat­zen, Kopf- und Glie­der­schmer­zen und Schüt­tel­frost berich­tet. Eini­ge Betrof­fe­ne lit­ten an Übel­keit, einer ver­stopf­ten Nase und Durchfall.

Bild : Pader­borns Kreis­di­rek­tor Ulrich Con­ra­di und Bür­ger­meis­ter Micha­el Drei­er arbei­ten Hand in Hand

 

Quel­le : Kreis Paderborn

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