Dächer auf Sturmsicherheit prüfen

Hauseigentümer müssen sich auf mehr Unwetter einstellen
  • Män­gel und Schä­den vom Fach­mann besei­ti­gen lassen
  • Älte­re Gebäu­de auf Sturm­si­cher­heit prüfen
  • Eigen­tü­mer haf­tet für Schäden

win­ter­berg-total­lo­kal : In Zei­ten des Kli­ma­wan­dels müs­sen Haus­be­sit­zer mehr auf die Sturm­si­cher­heit ihres Eigen­heims ach­ten als in der Ver­gan­gen­heit, dar­auf wei­sen die Bau-Sach­ver­stän­di­gen von DEKRA hin. Wer­den durch umher­flie­gen­de Dach­tei­le Men­schen ver­letzt oder Fahr­zeu­ge beschä­digt, kann der Haus­ei­gen­tü­mer im Rah­men sei­ner Ver­kehrs­si­che­rungs­pflicht haft­bar gemacht werden.

Schä­den in Höhe von 3,2 Mil­li­ar­den Euro durch Stür­me, Hagel und Stark­re­gen weist die vor­läu­fi­ge Natur­ge­fah­ren­bi­lanz der Deut­schen Ver­si­che­rer für das Jahr 2019 aus. „Wir müs­sen uns dar­auf ein­stel­len, dass Stür­me und ande­re extre­me Natur­er­eig­nis­se häu­fi­ger und stär­ker wer­den“, sagt Andre­as Kraus, Exper­te für Bau und Immo­bi­li­en bei DEKRA.

Dach im Blick behalten

Vor­beu­gend emp­fiehlt der Sach­ver­stän­di­ge den Haus­ei­gen­tü­mern : „Schau­en Sie regel­mä­ßig, ob am Dach offen­sicht­li­che Schä­den, wie zum Bei­spiel lose oder nicht plan lie­gen­de Dach­zie­gel oder locke­re Ein­fas­sun­gen vor­lie­gen. Sie kön­nen bei Sturm als Angriffs­flä­chen die­nen und sich zu grö­ße­ren Schä­den am Dach ent­wi­ckeln oder zum Ein­drin­gen von Näs­se füh­ren.“ Bei Auf­fäl­lig­kei­ten soll­te man zügig einen Ter­min mit dem Dach­de­cker ver­ein­ba­ren, um für das nächs­te Unwet­ter gewapp­net zu sein.

Älte­re Gebäu­de auf Sturm­si­cher­heit prüfen

In punk­to Sturm­si­cher­heit gel­ten für neue­re Gebäu­de, die nach 2011 erstellt wur­den, höhe­re Anfor­de­run­gen als davor. „Vor allem bei älte­ren Gebäu­den ist es trotz Bestands­schutz sinn­voll, sie auf Sturm­si­cher­heit über­prü­fen zu las­sen“, betont Kraus. Ob ein Gebäu­de an einem bestimm­ten Stand­ort als sturm­si­cher gel­ten kann, ob bei­spiels­wei­se „Biber­schwän­ze“ oder Klam­mern für Zie­gel den auf­tre­ten­den Wind­ge­schwin­dig­kei­ten Paro­li bie­ten kön­nen, müs­se vom Dach­de­cker oder in beson­de­ren Fäl­len durch einen Sta­ti­ker beur­tei­let wer­den.  Auf jeden Fall ist eine sol­che Prü­fung und auch die Besei­ti­gung even­tu­el­ler Män­gel eine Sache für den Fachmann.

Eigen­tü­mer muss Scha­den minimieren

Hat ein Sturm Schä­den am Dach hin­ter­las­sen, ist rasches Zupa­cken gefragt, sonst kann es Ärger mit der Ver­si­che­rung geben. Der Grund : Der Eigen­tü­mer ist zur Scha­den­mi­ni­mie­rung ver­pflich­tet. Wird zum Bei­spiel das Dach auf­ge­ris­sen, muss er ver­su­chen, das Dach pro­vi­so­risch abzu­dich­ten, damit nicht unnö­tig viel Regen ein­drin­gen kann, bis der Scha­den repa­riert ist. „Daher ist es sinn­voll, für so einen Fall eine Pla­ne vor­zu­hal­ten. Aber Vor­sicht : Nie­mand braucht und soll­te sich dabei in Gefahr bringen!“

Haus­ei­gen­tü­mer in der Haftung

Grund­sätz­lich muss der Haus­ei­gen­tü­mer im Rah­men der Ver­kehrs­si­che­rungs­pflicht dafür Sor­ge tra­gen, dass von sei­nem Gebäu­de kei­ne Gefahr für die öffent­li­che Sicher­heit aus­geht. Kom­men Per­so­nen oder Sachen zu Scha­den, kann der Eigen­tü­mer haft­bar gemacht werden.

Ist das Haus aus­rei­chend versichert ?

„Für den Eigen­tü­mer ist es ein ganz wich­ti­ger Punkt zu prü­fen, ob das Gebäu­de über­haupt und aus­rei­chend gegen Sturm- und Hagel­schä­den ver­si­chert ist, denn die­se Leis­tun­gen sind nicht auto­ma­tisch in jeder Gebäu­de­ver­si­che­rung ein­ge­schlos­sen“, erklärt der DEKRA Bau­sach­ver­stän­di­ge Kraus. Sinn­voll ist auch der Check, ob die Poli­ce eine aus­rei­chen­de Absi­che­rung gegen ande­re zuneh­men­de Risi­ken wie Stark­re­gen und Hoch­was­ser vorsieht.

Über DEKRA
Seit mehr als 90 Jahren arbeitet DEKRA für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die DEKRA SE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative Geschäft des Konzerns. Im Jahr 2019 hat DEKRA einen Umsatz von voraussichtlich mehr als 3,4 Milliarden Euro erzielt. Rund 46.000 Mitarbeiter sind in mehr als 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen arbeiten sie für die Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause. Das Portfolio reicht von Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit. Die Vision bis zum 100. Geburtstag im Jahr 2025 lautet: DEKRA wird der globale Partner für eine sichere Welt.

Quel­le : Til­man Vöge­le-Ebering – DEKRA e.V. Stuttgart

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