Weg vom Mindestlohn | Fünf McDonald’s‑Filialen im Kreis

Fast-Food-Ketten : Gewerkschaft NGG fordert höhere Löhne im Hochsauerlandkreis

win­ter­berg-total­lo­kal : Lohn-Plus fürs Bur­ger-Bra­ten : Im Hoch­sauer­land­kreis sol­len die Beschäf­tig­ten in Fast-Food­Re­stau­rants wie McDonald’s, Bur­ger King & Co. mehr Geld bekommen. 

Das for­dert die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG). „Die Mit­ar­bei­ter ste­hen rund um die Uhr an der Frit­teu­se oder an der Ver­kaufs­the­ke – bekom­men dafür aber meist nur den Min­dest­lohn von 9,35 Euro pro Stun­de“, kri­ti­siert Isa­bell Mura von der NGG Südwestfalen.

Die Gewerk­schaft ver­langt „armuts­fes­te Löh­ne“ von min­des­tens 12 Euro pro Stun­de. Pro­fi­tie­ren wür­den davon auch die Beschäf­tig­ten bei Mar­ken wie Star­bucks, KFC, Nord­see, Vapia­no, Tank & Rast und Piz­za Hut. Allein der Bran­chen­pri­mus McDonald’s betreibt im Hoch­sauer­land­kreis fünf Filialen. 

Hin­ter­grund ist die lau­fen­de Tarif­run­de zwi­schen der Gewerk­schaft NGG und dem Bun­des­ver­band der Sys­tem­gas­tro­no­mie (BdS). Die Bran­che beschäf­tigt bun­des­weit rund 120.000 Beschäf­tig­te in 3.000 Restau­rants und Cafés. „Es ist höchs­te Zeit, vom Min­dest­lohn-Image weg­zu­kom­men. Die Men­schen haben für ihre har­te Arbeit eine fai­re Bezah­lung ver­dient“, betont NGG-Geschäfts­füh­re­rin Mura. Aktu­ell reich­ten die Löh­ne kaum, um ohne einen Zweit­job oder staat­li­che Stüt­ze über die Run­den zu kommen. 

Mura : „Mil­li­ar­den­schwe­re Kon­zer­ne wie McDonald’s zah­len so wenig, dass die Allgemeinheit
ein­sprin­gen muss. Heu­te müs­sen die Steu­er­zah­ler die Löh­ne und spä­ter die Ren­ten auf­sto­cken, damit das Geld zum Leben reicht – hier­mit muss end­lich Schluss sein.“ Die Arbeit­ge­ber hät­ten jedoch ein spür­ba­res Lohn-Plus bis­lang vehe­ment blo­ckiert. „Die Wut der Beschäf­tig­ten ist groß. Wir rufen jetzt in aus­ge­wähl­ten Orten zu Pro­test­ak­tio­nen und Warn­streiks auf, auch im Hoch­sauer­land­kreis könn­te es noch vor der nächs­ten Ver­hand­lung zu Aus­stän­den kom­men“, so die Gewerkschafterin. 

Die Tarif­ver­hand­lun­gen wer­den am 13. und 14. Febru­ar in Stutt­gart fort­ge­setzt. Es ist bereits die drit­te Run­de. Die schlech­te Bezah­lung führt nach Ein­schät­zung der NGG auch zu einem ver­schärf­ten Per­so­nal­man­gel in der Bran­che. „Sowohl aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te als auch Quer­ein­stei­ger über­le­gen sich drei­mal, ob sie den stres­si­gen Job im Schnell­re­stau­rant zum Bil­lig-Tarif machen. Statt­des­sen wech­seln sie häu­fig in ande­re Bran­chen – etwa zum Dis­coun­ter an die Kas­se“, berich­tet Mura. Höhe­re Löh­ne in der Sys­tem­gas­tro­no­mie sei­en ein ent­schei­den­der Bei­trag, um Fach­leu­te in der Bran­che zu hal­ten und Schul­ab­gän­ger für eine Aus­bil­dung zu gewinnen.

Bild­un­ter­zei­le :
Die­ser Ham­bur­ger einer gro­ßen Fast-Food­Ket­te kos­tet 4,29 Euro. Genau 28 Minu­ten muss ein Beschäf­tig­ter im Schnell­re­stau­rant aktu­ell arbei­ten, um sich die­sen Bur­ger selbst zu leis­ten. Die Gewerk­schaft NGG for­dert jetzt ein Ende der Nied­rig­löh­ne bei McDonald’s, Bur­ger King & Co

Quel­le : Isa­bell Mura – NGG-Regi­on Südwestfalen

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