Deutsches Bobteam mit viel Potenzial und großen Medaillen-Ambitionen

Andreas Zschocke ist stolz. Der Bob-Landestrainer Sachsen, der das deutsche Bob-Nationalteam bei der bbz Arnsberg Junioren-WM Bob & Skeleton presented by Handwerkskammer Südwestfalen am 8. und 9. Februar 2020 in Winterberg betreut, gab bei der Auftakt-Pressekonferenz in der VELTINS-EisArena Lounge zu : „Ich bin froh, eine so große Mannschaft zu haben, die das Potenzial hat, vorne hineinzufahren.“

win­ter­berg-total­lo­kal : Es sind jeweils fünf Zwei­er- und Vie­rer­bobs sowie drei Schlit­ten bei den Frau­en am Start. Titel­ver­tei­di­ger Richard Oels­ner (Ober­bä­ren­burg) erklär­te ohne Umschwei­fe : „Wir sind gut auf­ge­stellt. Es könn­te klap­pen.“ Mit einem erneu­ten Sieg wür­de er sich gleich­zei­tig die Teil­nah­me an der „gro­ßen“ Welt­meis­ter­schaft vom 17. Febru­ar bis 1. März in Alten­berg sichern. Die­ses WM-Ticket im Zwei­er hat­te ihm Johan­nes Loch­ner (Stutt­gart) ohne­hin erst am letz­ten Wochen­en­de mit dem Welt­cup-Tri­umph in St. Moritz (Schweiz) entrissen. 

Ange­scho­ben wird Oels­ner von Mal­te Schwenz­fei­er, dem für Wies­ba­den star­ten­den Sie­ger­län­der aus Wil­gers­dorf, der auch schon Erfah­run­gen im Welt­cup sam­mel­te und frü­her Ame­ri­can Foot­ball für Gie­ßen in der zwei­ten Liga spiel­te : „Ich füh­le mich gut vor­be­rei­tet.“ Eben­falls ambi­tio­nier­te Zie­le ver­fol­gen Hans-Peter Han­nig­ho­fer, Phil­ipp Ziel­as­ko (bei­de BRC Thü­rin­gen), Maxi­mi­li­an Ill­mann (Ober­bä­ren­burg) und Jonas Jan­nusch (Son­ne­berg-Schal­kau). Ein Top­ten-Platz soll es auf jeden Fall sein.

Bei den Frau­en über­zeug­te Kim Kali­cki (Wies­ba­den) in die­ser Sai­son auch bereits im Welt­cup, unter­lag dann aber in einer wei­te­ren Selek­ti­on der rou­ti­nier­ten Ste­pha­nie Schnei­der : „Da war ich ein biss­chen trau­rig.“ Nach Rang drei bei der letz­ten Junio­ren-WM am Königs­see darf es dies­mal mit Anschie­be­rin Kira Lip­per­hei­de (Glad­beck) noch ein biss­chen mehr sein : „Ich gebe Voll­gas.“ Ihre Kol­le­gin­nen Anne Loben­stein (BRC Thü­rin­gen) und Lisa Buck­witz (Königs­see) müs­sen sich als ehe­ma­li­ge Anschie­be­rin­nen dar­an gewöh­nen, jetzt Che­fin, also Pilo­tin, zu sein. 

Star­ke Kon­kur­renz kommt aus der Schweiz. Der Nach­wuchs­coach der Eid­ge­nos­sen Chris­toph Lan­gen, zuvor deut­scher Bun­des­trai­ner und zwei­ma­li­ger Olym­pia­sie­ger, berich­te­te von einer ande­ren Leis­tungs­sport­Struk­tur im Nach­bar­land mit nicht zu hun­dert Pro­zent frei­ge­stell­ten Ath­le­ten. Trotz­dem sei man auf einem guten Weg : „Es gibt ein Riesenpotenzial.“

Frau­en zuver­sicht­lich, Män­ner ver­hal­ten : Auch Han­nah Nei­se will auf das SkeletonPodest

Skelleton Damen Luisa Hornung, Susanne Kreher und Hannah Neise
Skel­le­ton Damen Lui­sa Hor­nung, Susan­ne Kre­her und Han­nah Neise

Die drei deut­schen Ske­le­ton-Pilo­tin­nen bei der bbz Arns­berg Junio­ren-WM Bob& Ske­le­ton pre­sen­ted by Hand­werks­kam­mer Süd­west­fa­len am 8. und 9. Febru­ar 2020 in Win­ter­berg lie­ßen sich nicht lan­ge bit­ten. Susan­ne Kre­her (Ober­bä­ren­burg), Han­nah Nei­se vom hei­mi­schen BSC und Lui­sa Hor­nung (Fried­richro­da) for­mu­lier­ten ihre Zie­le in der VELTINS-Eis­Are­na frank und frei. 

„Die Titel­chan­cen ste­hen nicht schlecht. Der Plan, sich über die Junio­ren-WM für die WM zu qua­li­fi­zie­ren, könn­te auf­ge­hen“, sag­te Kre­her. „Ziel ist ein Podest­platz“, erklär­te Nei­se. „Ich will unter die ers­ten Sechs“, räum­te Hor­nung ein. Als größ­te Riva­lin gilt Anna Fern­staed­to­va (Tsche­chi­en), die 2018 noch für Deutsch­land star­te­te und zum drit­ten Mal hin­ter­ein­an­der Junio­ren-Welt­meis­te­rin wer­den will.

Küchler, Keisinger und Seibel bei der Pressekonferenz
Küch­ler, Kei­sin­ger und Sei­bel bei der Pressekonferenz

Bei den Män­nern klang das etwas kom­pli­zier­ter. Felix Kei­sin­ger (Königs­see) tritt zwar als Titel­ver­tei­di­ger an und ist als bes­ter Deut­scher im Welt­cup längst für die „gro­ße“ WM vom 17. Febru­ar bis 1. März 2020 in Alten­berg qua­li­fi­ziert, gab aber zu beden­ken : „Die Akkus lee­ren sich
lang­sam. Das wird ein offe­nes, knap­pes Ren­nen. Ich habe Bock dar­auf.“ Fabi­an Küch­ler (Suhl), vor Jah­res­frist nur um fünf Hun­derts­tel­se­kun­den geschla­gen auf Rang zwei, war damals nicht ent­täuscht : „Ich hat­te mit einem Infekt zu kämp­fen und war von Sil­ber posi­tiv überrascht. 

Auch dies­mal ist es wie­der ein star­kes Feld.“ Und Lokal­ma­ta­dor Felix Sei­bel vom BRC Hal­len­berg erreich­te mit der WM-Teil­nah­me auf sei­ner Heim­bahn schon das gro­ße Sai­son­ziel : „Der Mus­kel­bün­del­riss aus dem letz­ten Okto­ber ver­folgt mich immer noch etwas. Doch alles ist mög­lich.“ Einig­keit herrsch­te bei Damen und Her­ren dar­über, dass die Start­zei­ten immer wich­ti­ger wür­den. Da müs­se man noch eini­ges tun um näher an die Spit­ze her­an­zu­kom­men. Natür­lich ohne das fah­re­ri­sche Poten­zi­al zu vernachlässigen

WM-Pro­gramm am Samstag

09.00 Uhr Ske­le­ton Män­ner, 1. Lauf
10.00 Uhr Ske­le­ton Män­ner, 2. Lauf

12.00 Uhr Zwei­er­bob Frau­en und Männer,1. Lauf
14.30 Uhr Zwei­er­bob Frau­en und Män­ner, 2. Lauf

Anschlie­ßend Sie­ger­eh­run­gen in der Zielarena.

Die Kas­sen sind ab 8:00 Uhr mor­gen geöff­net. Von 11:00 bis 12:00 Uhr erhal­ten zah­len­de Gäs­te einen 5 Euro Gut­schein für den Ver­zehr auf dem Bahn­ge­län­de – eine will­kom­me­ne Mög­lich­keit, ein schö­nes Event mit einer klei­nen Stär­kung zu erleben.

Quel­le : San­dra Schmitt – VELTINS-EisArena

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