Stellenanzeigen richtig deuten : Mit wachem Blick zum Traumjob

Muss- und Kann-Anforderungen unterscheiden – Phrasen erkennen und entschlüsseln – Im Zweifel beim Unternehmen anrufen und nachfragen

win­ter­berg-total­lo­kal : Sie kön­nen aus­schwei­fend oder knapp for­mu­liert sein, ein­far­big oder bunt, mit Foto oder ohne, seri­ös oder flap­sig : Stel­len­an­zei­gen haben vie­le For­men und Gesich­ter. Der Recrui­ting-Dienst­leis­ter IQB Care­er Ser­vices erklärt, auf wel­che Inhal­te Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber bei Stel­len­an­zei­gen ach­ten soll­ten. Denn wer zwi­schen den Zei­len liest, hat bes­se­re Chan­cen, den pas­sen­den Job für sich her­aus­zu­fil­tern und im Bewer­bungs­an­schrei­ben die rich­ti­gen Wor­te zu finden.

Muss-Anfor­de­run­gen : Prio­ri­tät in der Bewerbung

Vie­le Stel­len­an­zei­gen war­ten gleich mit einer gan­zen Anfor­de­rungs­pa­let­te hin­sicht­lich fach­li­cher und sozia­ler Kom­pe­ten­zen auf. Hier gilt es, genau hin­zu­se­hen und als ers­tes die Muss-Anfor­de­run­gen zu iden­ti­fi­zie­ren. Alle Fähig­kei­ten, die ein­deu­tig „vor­aus­ge­setzt“ wer­den oder für die Stel­le „erfor­der­lich“ sind, soll­ten die Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten erfül­len und in ihrem Bewer­bungs­an­schrei­ben auf­grei­fen. Je mehr Muss-Anfor­de­run­gen sie bele­gen kön­nen, des­to grö­ßer ist die Chan­ce auf eine Ein­la­dung zum Vorstellungsgespräch.

Nicht abschre­cken lassen

Weni­ger klein­lich kann man bei den so genann­ten Kann-Anfor­de­run­gen sein, die meis­tens mit Wör­tern wie „idea­ler­wei­se“ oder „wün­schens­wert“ ein­ge­lei­tet wer­den. Wer sie nicht alle erfüllt, soll­te sich trotz­dem bewer­ben. Denn Unter­neh­men beschrei­ben in ihren Stel­len­an­zei­gen oft­mals eine idea­le Per­son, die in Wirk­lich­keit nur sel­ten exis­tiert. Daher lau­tet der fach­li­che Rat von Susan­ne Glück, Geschäfts­füh­re­rin der IQB Care­er Ser­vices : „Nicht von einem ver­meint­lich zu hohen Anfor­de­rungs­pro­fil abschre­cken las­sen ! Man­che Berufs­ein­stei­ge­rin­nen und Berufs­ein­stei­ger zögern mit ihrer Bewer­bung, wenn sie ein über­durch­schnitt­lich abge­schlos­se­nes Stu­di­um vor­wei­sen müs­sen – dabei sind Noten­stan­dards von Fach zu Fach ver­schie­den. Wenn Bewer­ben­de in vie­len ande­ren Punk­ten über­zeu­gen, wird ihr Noten­durch­schnitt für die fina­le Per­so­nal­ent­schei­dung nicht unbe­dingt aus­schlag­ge­bend sein.“

Detek­tiv­ar­beit : Phra­sen rich­tig entschlüsseln

Dyna­misch, belast­bar, mobil : Stan­dard­phra­sen in der Stel­len­an­zei­ge kön­nen Auf­schluss dar­über geben, wie das annon­cie­ren­de Unter­neh­men tickt und was zukünf­ti­ge Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter erwar­tet. Wirbt eine Fir­ma bei­spiels­wei­se damit, „dyna­misch“ zu sein, befin­det sie sich mög­li­cher­wei­se gera­de in einer Pha­se des schnel­len Wachs­tums und ist intern chao­tisch orga­ni­siert. „Fla­che Hier­ar­chien“ erfor­dern zumeist selbst­stän­di­ge Ent­schei­dun­gen. Doch auf­ge­passt : Man­che Unter­neh­men ver­wen­den sol­che Phra­sen stan­dard­mä­ßig. Wer es genau wis­sen will, soll­te ein­fach tele­fo­nisch beim Unter­neh­men nach­fra­gen. Im Ide­al­fall erhält man so wich­ti­ge Zusatz­in­for­ma­tio­nen rund um die Stel­le oder den Bewerbungsprozess.

Auf die Form achten

Eine Faust­re­gel im Wust von Job­por­ta­len und Zei­tungs­an­non­cen : Stel­len­an­zei­gen seriö­ser Unter­neh­men ent­hal­ten eine detail­lier­te Fir­men- und Job­be­schrei­bung, Anga­ben zu fach­li­chen Anfor­de­run­gen an den Bewer­ben­den sowie zum Ein­stel­lungs­ter­min und die voll­stän­di­gen Kon­takt­da­ten des Per­so­nal-ansprech­part­ners. Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber soll­ten Abstand von Stel­len­aus-schrei­bun­gen neh­men, die maß­geb­lich davon abwei­chen, rät Susan­ne Glück : „Fin­ger weg von Job­an­ge­bo­ten, die das schnel­le Geld ver­spre­chen, Tätig­keits­fel­der nicht klar defi­nie­ren oder bei denen der Kon­takt anonym bleibt. Nicht sel­ten ver­ber­gen sich dahin­ter dubio­se Fir­men, mit denen man nichts zu tun haben möchte.“

Bild : Job­su­chen­de soll­ten Stel­len­an­zei­gen inten­siv lesen und ihre Bewer­bung auf die zen­tra­len Anfor­de­run­gen aus­rich­ten – Mut zur Lücke inklusive.

Über die IQB
Die IQB Career Services GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 1996 gegründet und ist seit 2019 Teil der F.A.Z. Verlagsgruppe. Gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft Myjobfair GmbH ist sie heute einer der führenden Recruiting-Dienstleister für Akademikerinnen und Akademiker in Deutschland. IQB und Myjobfair veranstalten jedes Jahr rund 50 Karrieremessen und bietet damit Studierenden, Absolventinnen und Absolventen sowie Unternehmen eine Plattform zum persönlichen Kennenlernen und Netzwerken. Neben Firmenkontaktmessen, die direkt auf dem Campus der Partnerhochschulen oder an Fachbereichen stattfinden, organisiert die IQB auch abseits des Campus spezifische Karrieremessen für Juristen (JURAcon) und Wirtschaftswissenschaftler in verschiedenen deutschen Städten. Mehr auf www.iqb.de.

Bild­quel­le : StartupStockPhotos/​Pixabay

Quel­le : Maxi­mi­li­an Kes­sel – tts agentur05 GmbH

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