Für jeden Geschmack war etwas dabei
winterberg-totallokal: Titmaringhausen. Knapp 30 Teilnehmer der zweiten kulinarischen Kräuterwanderung in Titmaringhausen ließen sich Anfang September vom Heimatverein “Unse Thitmarcusen“ und der Kräuter- und Heilpflanzenpädagogin Birgit Grebe-Frese mit vielen leckeren Köstlichkeiten aus der Natur verwöhnen. Der Hauptschwerpunkt lag auf den Beeren und Früchten, die man jetzt zur Herbstzeit an den Wegesrändern findet. Ob Schlehenlikör, ein leckeres Dessert aus Brombeeren, „Titmaringhäuser Gummibeerchen“ aus Himbeeren oder Ketchup aus Hagebutten:
Für jeden Geschmack war etwas dabei. Gestartet wurde in der Ortsmitte mit einem Hexentrank aus Brennnesseln, danach ging es zum Ehrenmal hoch, wo in der Nähe einiger Bienenstöcke frischer Titmaringhäuser Blütenhonig verkostet werden konnte. Danach führte der Weg steil am Hochbehälter der Helohquelle vorbei zu „Angeres Köppcken“. Nach dem anstrengenden Anstieg wurde dort der Durst mit selbstgemachtem Amaretto aus Pflaumenkernen und frischem Quellwasser aus der Hellohquelle gelöscht. Weiter ging es, unterbrochen von einigen “Verpflegungsstellen“, unterhalb von Fresen Pön „ab durch die Hecke“ durch einen fast vergessenen Feldweg, der heute wunderschön mit großen Schlehen‑, Hagebutten‑, Weißdorn- und Hollunderhecken eingerahmt wird.
Am höchsten Punkt der Wanderung unter dem Gedenkkreuz für „Fresen Leo“, der vor knapp 70 Jahren bei einem Unfall mit seinem Pferdegespann ums Leben kam, gab es neben einem herrlichen Ausblick auf Titmaringhausen und seine Wälder auch leckeren Buchenblattlikör, bevor es am “Bergestein“ wieder talwärts ging. Birgit Grebe-Frese wußte zu allen Büschen und Pflanzen am Wegesrand viel zu erzählen und beantwortete die zahlreichen interessierten Fragen der Teilnehmer. Nach den vielen Verköstigungen während der Kräuterwanderung klang der Abend im Feuerwehrhaus bei einem kleinen Dinner und leckerer Waldbeerenbowle aus. Zur Erinnerung gab es ein kleines Heft mit allen Rezepten des Abends in dem zusätzlich noch einige Infos aus dem Volksglauben gegeben werden. Denn wer weiß heute zum Beispiel noch, dass Hexen sich Nachts gerne auf Brombeersträuchern zur Ruhe betten?
Quelle: Claudia Pape