Bundessschützenfest in Medebach – so gab es das noch nie !

 

Zunächst einmal sorgten wieder zahllose Mitarbeiter und Ehrenamtler in einer organisatorischen Meisterleistung für einen reibungslosen Ablauf

win­ter­berg-total­lo­kal : Dabei hat­te die St. Sebas­tia­nus Schüt­zen­bru­der­schaft der Han­se­stadt schon mal 1986 die Ehre, das damals 13. Bun­des­schüt­zen­fest aus­zu­rich­ten, und auch damals schon gab es in Mede­bach etwas bis zu dem Zeit­punkt noch nicht Dage­we­se­nes : die Schüt­zen­brü­der errich­te­ten für die Vor­ent­schei­dung drei beson­de­re Kugel­fän­ge und lös­ten damit das bis dato prak­ti­zier­te Zie­len auf Schieß­schei­ben ab. Und die­ses Jahr ?

Zunächst ein­mal sorg­ten wie­der zahl­lo­se Mit­ar­bei­ter und Ehren­amt­ler in einer orga­ni­sa­to­ri­schen Meis­ter­leis­tung für einen rei­bungs­lo­sen Ablauf. Über 250 ange­mel­de­te Bru­der­schaf­ten, Gesell­schaf­ten und Ver­ei­ne, sowie über 50 Musik­ka­pel­len und Spiel­manns­zü­ge – kaum vor­stell­bar, was hier im Vor­der- und Hin­ter­grund alles geleis­tet wur­de ! Fest­ge­län­de, Tri­bü­ne, Park­plät­ze, sani­tä­re Ein­rich­tun­gen, Geträn­ke und Spei­sen, Pro­gramm, Fest­le­gung und Rege­lung der Abläu­fe, Ver­kehr, Sicher­heit u.v.m. wur­de für etwa 20.000 Men­schen ange­legt. Die fei­er­ten aus­ge­las­sen bei schöns­tem Wet­ter ein rau­schen­des und unver­gess­li­ches Fest, auf das sämt­li­che Schüt­zen­kö­ni­ge Süd­west­fa­lens schon hin gefie­bert hatten.

Unter dem gro­ßen oran­ge­far­be­nen Voll­mond lie­fer­ten sich Frei­tag­abend die Jung­schüt­zen ein lan­ges Duell. Nach­dem man in einer klei­nen Pau­se den Kugel­fang in der fort­ge­schrit­te­nen Däm­me­rung opti­mal aus­ge­leuch­tet hat­te und ein Zuschau­er schon frag­te, ob denn wohl mit Platz­pa­tro­nen geschos­sen wür­de, hol­te dann nach gan­zen 382 Schuss Stef­fen Man­gels, von der St. Sebas­ti­ans Schüt­zen­bru­der­schaft vom hl. Huber­tus Wamel 1827 e.V., den Vogel run­ter und nahm sei­ne Freun­din Lara Kote­witsch zur sei­ner Bundesjungschützenkönigin.

Bis in die frü­hen Mor­gen­stun­den wur­de in der Jung­schüt­zen­dis­co, beglei­tet von DJ Chris Mega und einem Live-Auf­tritt des Mal­lor­ca-Stars Isi Glück, aus­ge­las­sen gefeiert.

Nach dem Emp­fang der Schüt­zen auf dem Markt­platz am Sams­tag­mit­tag ging der Fest­zug nach dem Got­tes­dienst in die Schüt­zen­hal­le. Beim Vogel­schie­ßen am Nach­mit­tag mach­ten die 141 ange­tre­te­nen Köni­ge dann kein lan­ges Feder­le­sen : nach nur 33 Schuss in der End­run­de fiel der Adler und der neue Bun­des­schüt­zen­kö­nig war ermit­telt. Genau­er gesagt : Bun­des­schüt­zen­kö­ni­gin ! Denn als ein­zi­ge Teil­neh­merinhol­te sich Danie­la Kote­witsch von der Schüt­zen­bru­der­schaft St. Huber­tus Wamel die Bun­des­schüt­zen­kro­ne und mach­te damit ihren Mann, Oberst Mat­thi­as, zum Bun­deschüt­zen­kö­nig. Das gab es noch nie. Und dass bei­de neu­en Königs­paa­re auch noch aus­ge­rech­net aus dem­sel­ben Ort kom­men, auch nicht !

Und so wur­de nach der Pro­kla­ma­ti­on und dem ergrei­fen­den gro­ßen Zap­fen­streich wie­der ordent­lich bis in die Mor­gen­däm­me­rung gefeiert.

Da blieb zum Aus­ru­hen nicht viel Zeit, denn schon um 8:30Uhr am Sonn­tag­mor­gen ging es für die Schüt­zen am Markt­platz wei­ter. Nach der Abho­lung der neu­en Majes­tä­ten, dem Bun­des­vor­stand und der Bun­des­stan­dar­te ging der Marsch zum Fest­hoch­amt und zur Kranz­nie­der­le­gung am Ehren­mal. In bewe­gen­den Anspra­chen durch den Prä­ses Pfar­rer Richard Steil­mann beim Fest­got­tes­dienst und Minis­ter­prä­si­dent Armin Laschet am Ehren­mal wur­de es andäch­tig. Vie­le Men­schen sind beim Ein­tre­ten für christ­li­che Wer­te umge­kom­men, gera­de in den Krie­gen. Die Schüt­zen­bru­der­schaf­ten ste­hen für Wer­te, Tra­di­ti­on und sozia­les Enga­ge­ment. „Glau­be, Sit­te, Hei­mat“ bedeu­tet auch mensch­li­ches Mit­ein­an­der und Zusammenhalt.

Und dies war deut­lich zu spü­ren am Antre­te­platz, im Fest­zug und bei der anschlie­ßen­den Stim­mung in der Schüt­zen­hal­le und dem Fest­zelt. Denn trotz teil­wei­sen War­tens in der Hit­ze, bis der kom­plet­te Fest­zug Abmarsch bereit war, und trotz dem, dass dem ein oder ande­ren die letz­ten Tage und Näch­te schon sicht­lich in den Kno­chen steck­ten, war die Atmo­sphä­re eine so aus­ge­las­se­ne, fried­vol­le und har­mo­ni­sche, dass mit Stolz auf die­ses wirk­lich rund­um gelun­ge­ne Bun­des­schüt­zen­fest zurück­ge­blickt wer­den kann, wel­ches mit Sicher­heit für vie­le zu einem unver­gess­lich schö­nen Erleb­nis gewor­den ist.

 

Quel­le : Andrea Gnann

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