Azubi-Botschafter des Projekts „Hand ans Werk“ informieren Schüler und Schülerinnen sowie Eltern bei Podiumsdiskussionen

Winterberg-Totallokal : Praktische Tipps aus erster Hand

win­ter­berg-total­lo­kal : Winterberg/​Medebach/​Hallenberg. Die Auf­trags­bü­cher sind voll, die Fach­kräf­te aber rar ! Die­ses Sze­na­rio ist nicht sel­ten in der Hand­werks-Bran­che ! Es fehlt an Fach-Per­so­nal und Nach­wuchs in den Betrie­ben, um die Auf­trä­ge zeit­nah zu erle­di­gen und lang­fris­tig zu pla­nen. In Win­ter­berg, Mede­bach und Hal­len­berg soll das öffent­lich geför­der­te Koope­ra­ti­ons-Pro­jekt „Hand ans Werk“ die­sem Trend ent­ge­gen­wir­ken und das hei­mi­sche Hand­werk dabei unter­stüt­zen, Fach­kräf­te zu bin­den und Aus­zu­bil­den­de von den attrak­ti­ven beruf­li­chen Per­spek­ti­ven zu über­zeu­gen. Eigens aus­ge­bil­de­te Azu­bi-Bot­schaf­ter waren jetzt in den Klas­sen 8 und 9 des Geschwis­ter-Scholl-Gym­na­si­ums Win­ter­berg sowie der Sekun­dar­schu­len Sied­ling­hau­sen und Mede­bach unter­wegs. Bei infor­ma­ti­ven Podi­ums­dis­kus­sio­nen wur­den Schü­ler und Schü­le­rin­nen, Eltern und Leh­rer über die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten einer Aus­bil­dung in den Hand­werks­be­trie­ben aus ers­ter Hand von den Azu­bis, Unter­neh­mern und Ver­tre­tern der Kom­mu­nen informiert.

Im Gym­na­si­um Win­ter­berg hat­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Gele­gen­heit, die Azu­bi-Bot­schaf­ter und deren Chefs zu inter­view­en oder sich durch die von Patrick Feld­mann mode­rier­ten Dis­kus­si­on infor­mie­ren zu las­sen. „Bei wem sonst wür­de man am bes­ten erfah­ren, wie es so ist, in den hei­mi­schen Hand­werks­be­trie­ben zu arbei­ten?“, fragt der Stadt­mar­ke­ting-Geschäfts­füh­rer und Vor­sit­zen­de des Len­kungs­krei­ses Micha­el Beck­mann, der eben­falls vor den Schü­lern sprach. „Wir kön­nen bei die­sen Ver­an­stal­tun­gen ganz kon­kret über die Aus­bil­dung, Auf­stiegs­chan­cen und Ver­dienst­mög­lich­kei­ten infor­mie­ren und mit Kli­schees auf­räu­men“, so Beck­mann wei­ter. „Die Tätig­keits­fel­der im Hand­werk haben sich in den letz­ten Jah­ren stark gewan­delt. Alles ist moder­ner, tech­ni­sier­ter gewor­den. Die Ver­dienst­mög­lich­kei­ten sind längst den aka­de­mi­schen Beru­fen nahe gekom­men. Die Mög­lich­kei­ten Kar­rie­re zu machen sind enorm gestie­gen“, weiß Pro­jekt­lei­te­rin Kris­ti­na Heimann. Ohne­hin ist das Abitur im Hand­werk ein gern gese­he­ner Schul­ab­schluss, da der täg­li­che Work­flow durch die zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung sowie die wach­sen­den Ansprü­che der Kun­den immer anspruchs­vol­ler, kom­ple­xer und umfang­rei­cher wird. „Abitur und Hand­werk – das passt zusam­men“, weiß Kris­ti­na Heimann.

Posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen durch Schü­ler, Leh­rer und Eltern

Dabei geht es den Mit­glie­dern des Len­kungs­krei­ses nicht dar­um, den Schü­le­rIn­nen ein Stu­di­um aus­zu­re­den. „Wir erzäh­len Erfolgs­ge­schich­ten. Wer eine hand­werk­li­che Aus­bil­dung gemacht hat, kann sich im Anschluss mit einem Tech­ni­ker oder Stu­di­um für die Grün­dung oder die Über­nah­me eines eige­nen Betriebs fit machen und hat eine super prak­ti­sche Basis, was vie­le Auf­ga­ben im Stu­di­um ein­fa­cher macht“, so Kris­ti­na Heimann.

Eltern und Schü­ler konn­ten Fir­men­chefs und Azu­bi-Bot­schaf­tern im Rah­men der Ver­an­stal­tung kon­kre­te Fra­gen stel­len. Aus­ge­bil­det und beglei­tet wur­den die­se Bot­schaf­ter durch Bian­ca Wei­ckardt von der Hand­werks­kam­mer Süd­west­fa­len. „Mit die­ser Art der Infor­ma­ti­on errei­chen wir alle Schü­ler und Schü­le­rin­nen in der Berufs­wahl­pha­se. Wir haben nach den Ver­an­stal­tun­gen in Win­ter­berg, Sied­ling­hau­sen und Mede­bach sehr posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen durch Schü­ler, Leh­rer und auch von den Azu­bis erhal­ten“, erklärt Bian­ca Wei­ckardt. Auch die sehr guten beruf­li­chen Per­spek­ti­ven von Frau­en im Hand­werk wur­den the­ma­ti­siert. Dass Hand­werk und Frau­en nicht zusam­men­pas­sen, ist längst Geschich­te und über­holt. „Frau­en wer­den sehr ger­ne im Hand­werk ein­ge­stellt und haben aus­ge­zeich­ne­te Chan­cen in den Unter­neh­men. Das Arbeits­um­feld hat sich gewan­delt, schwe­re kör­per­li­che Arbeit wird über­wie­gend von Maschi­nen über­nom­men und ein gutes Team­work von Frau­en und Män­nern ist für jeden Betrieb ein gro­ßer Vor­teil“, sagt Sophia Klüp­pel vom Unter­neh­men SI Wer­be­form in Niedersfeld.

Auch das Leben in der Regi­on spielt wich­ti­ge Rolle

Gemein­sam mit jeweils einem Azu­bi stell­ten sich Jür­gen Brö­ker von Brö­ker Objekt­ein­rich­tun­gen in Win­ter­berg, Sophia Klüp­pel, Hans-Josef Berken­kopf von Elek­tro Berken­kopf aus Hal­len­berg sowie Andre­as Jan­sen von Home­ba­se Sau­er­land den Fra­gen der Gym­na­si­as­ten in Win­ter­berg. Neben Win­ter­bergs Bür­ger­meis­ter Wer­ner Eick­ler stand auch Wirt­schafts­för­de­rer Win­fried Borg­mann den Gäs­ten Rede und Ant­wort. Leben und arbei­ten in der Regi­on – genau das konn­ten die Akteu­re auf der Büh­ne ver­tre­ten – und zwar aus Überzeugung.

Ins­ge­samt nah­men die Fir­men Brö­ker Objekt­ein­rich­tun­gen GmbH & Co. KG, Fried­rich Hoff­mann GmbH & Co KG, Lei­ße & Söh­ne GmbH & Co. KG, Elek­tro Berken­kopf, Elek­tro Lefarth (alle im Len­kungs­kreis ver­tre­ten) sowie die drei exter­nen Fir­men Wie­se & Heck­mann GmbH, Orgel­bau Oppel sowie die Bau­schlos­se­rei Hil­le­brand GmbH & Co. KG an dem Azu­bi-Pro­jekt teil und stell­ten ihre Azu­bis als Bot­schaf­ter für ihr Gewerk ger­ne als Ansprech­part­ner Verfügung.

Pro­Be-Zer­ti­fi­ka­te an 58 Schü­ler überreicht

Im Rah­men der Ver­an­stal­tung an der Sekun­dar­schu­le Mede­bach wur­den die Pro­Be-Zer­ti­fi­ka­te an 58 Jugend­li­che über­ge­ben. Über das frei­wil­li­ge Enga­ge­ment der Schü­ler bei der Berufs­ori­en­tie­rung freu­ten sich auch Micha­el Auf­mhof, Wirt­schafts­för­de­rer Mede­bachs, sowie Mede­bachs Bür­ger­meis­ter Tho­mas Gro­sche und sein Hal­len­ber­ger Pen­dant Micha­el Kro­nau­ge. Sie nutz­ten die Chan­ce und infor­mier­ten die jun­gen Men­schen in einer Talk­run­de mit Domi­nik Kuhl­mann und Azu­bi Mar­cel Peters von Auto­haus Fried­rich Hoff­mann, Azu­bi Mar­lon Gabel­mann von Objekt­ein­rich­tun­gen Brö­ker sowie Frank Lefarth und Azu­bi Jens Nig­ge­mann von Elek­tro Lefarth über die Vor­tei­le des Lebens und Arbei­tens in der hei­mi­schen Region.

Der nächs­te „Hand ans Werk“-Schritt ist bereits geplant und in der Umset­zung. Das Pro­jekt erhält einen eige­nen Inter­net­auf­tritt und soll mit einer Mar­ke­ting-Kam­pa­gne das Image des Hand­werks auf­wer­ten. „Wir möch­ten nach­hal­tig die hie­si­ge Wirt­schafts- und Aus­bil­dungs­re­gi­on stär­ken, damit die vol­len Auf­trags­bü­cher zufrie­den­stel­lend für alle Betei­lig­ten abge­ar­bei­tet wer­den kön­nen“, so Kris­ti­na Heimann abschließend.

Quel­le : Ralf Her­mann, Text Zeit

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