Winterberg-Totallokal : Beim fliegenden Start „den Turbo zünden“
winterberg-totallokal : (ske) Kurz, kompakt und knackig : In der Leichtathletik ist der 100 Meter-Sprint eine Königsdisziplin. Im Rennrodelsport ist der noch junge Sprint auf dem Weg der Emanzipation. Er hat großes Potenzial, den Kufensport noch attraktiver zu machen, auch und besonders für die Zuschauer. Eine wichtige Etappe dabei ist die FIL Rennrodel-WM 2019 in Winterberg. Am ersten Wettkampftag, dem 25. Februar, steht der Sprint auf dem Programm. Zunächst sind die Doppel an der Reihe, danach die Damen und die Herren. „Der Sprint ist ein kompaktes Wettkampfformat, bei dem nur die besten 15 Sportler an den Start gehen“, sagt David Gamm (BSC Winterberg), der Doppelsitzer-Partner von Robin Geueke. „Weil die Zeitnahme erst in der Bahn beginnt, werden die Entscheidungen natürlich noch knapper und die Rennen umso spannender.“
Das Reglement des Rennrodel-Weltverbandes (FIL) sieht vor, dass die Zeitmessung erst nach 100 bis 150 Metern nach dem Startblock beginnt. Nach diesem „fliegenden Start“ geht es dann abwärts ins Ziel. Es gibt nur einen Durchgang, alle drei Disziplinen starten zusammenhängend, also hintereinander. Teilnahmeberechtigt sind die ersten 15 der Weltcup-Wertung. Sie starten in umgekehrter Reihenfolge der Platzierungen im Weltcup. Für die Sportler bedeutet das : Sie müssen bei der Zeitmessung, also beim scharfen Start, „den Turbo voll zünden“. Das heißt : Wer mit der größten Geschwindigkeit die Lichtschranke durchfährt, hat bei der verkürzten Messtrecke die größten Chancen auf den Sieg. Diese Disziplin stellt also höchste Anforderungen an die Sportler, zumal es keinen zweiten Lauf gibt. Es geht dabei um alles, auch um 100 Punkte bei einem Sieg, die in die Weltcup-Gesamtwertung einfließen. Bei den klassischen Einzel- und Doppel-Disziplinen werden ebenfalls 100-Siegpunkte im Weltcup vergeben.
Usain Bolt der „ideale Sprinter“ bei fliegendem Start
Vergleicht man den Rennrodelsprint mit dem 100 Meter-Lauf in der Leichtathletik, so fällt sofort der Name Usain Bolt ein. Der Jamaikaner kam schwer aus den Starblöcken, zündete aber nach rund 30 Metern seinen Turbo und stürmte unwiderstehlich ins Ziel. Würde es beim 100 Meter-Lauf nach 30 Metern einen „fliegenden Start“ geben, wäre Bolt als idealer Sprinter kaum oder nicht zu schlagen gewesen.
Quelle : i.A. Sandra Schmitt, VELTINS-EisArena