Stichwort der Woche : Frühlingsanfang

Winterberg-Totallokal : Stichwort der Woche von Norbert Schnellen

win­ter­berg-total­lo­kal : Seit vor­ges­tern ist es also offi­zi­ell – der Früh­ling ist da ! Egal, was das Wet­ter jetzt für Kaprio­len treibt, der Win­ter 2016/2017 ist nun end­gül­tig Geschich­te. Wäh­rend wir zum meteo­ro­lo­gi­schen Früh­lings­an­fang am 1. März noch tiefs­ten Win­ter hat­ten, mer­ken wir jetzt zum kalen­da­ri­schen Früh­lings­be­ginn doch schon, dass die Natur um uns her­um erwacht. Nach­dem die Schla­cker­gän­se schon als ers­te Früh­lings­bo­ten über uns hin­weg gezo­gen sind und die ers­ten frü­hen Blüm­chen sich schon an die Erd­ober­flä­che getraut haben, wird nun auch den Mensch lang­sam aktiv. Das Leben kehrt nach drau­ßen zurück. Die Gas­tro­no­mie­be­trie­be stel­len jetzt die Stüh­le raus und lang­sam fül­len sich Gas­sen und Ter­ras­sen. Biker und Wan­de­rer bele­ben das Stra­ßen­bild und auch die ers­ten Gleit­schirm­flie­ger und Cabrio Fah­rer trot­zen der Käl­te. Eigent­lich spielt das Datum beim Früh­lings­be­ginn nur eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le. Wich­tig ist ein­zig und allein das Wet­ter. Sobald das Wet­ter bes­ser ist, bele­ben die Men­schen wie­der die Stra­ßen, Parks und Gärten.

Eigent­lich ist „drau­ßen“ ja auch unser natür­li­cher Lebens­raum. Behau­sun­gen dien­ten den Men­schen frü­her eigent­lich nur als Schutz gegen extre­me Käl­te und zur Sicher­heit vor Raub­tie­ren. Inzwi­schen sehen wir den Auf­ent­halt in Gebäu­den als unse­ren natür­li­chen Lebens­raum an, die so genann­ten „Out­door-Akti­vi­tä­ten“ sind für die meis­ten Men­schen die Aus­nah­me und nur in der Frei­zeit zu genie­ßen. Durch die­se Lebens­wei­se sind wir sehr emp­find­lich und krank­heits­an­fäl­lig gewor­den. Nach der Erwerbs­tä­tig­keit, die heu­te fast aus­schließ­lich in geschlos­se­nen Räu­men statt­fin­det, kom­men wir „nach Hau­se“, das heißt in unse­re Woh­nung, wo dann Haus­ar­beit, Fern­se­hen und digi­ta­le Betä­ti­gung den Rest des Tages bestimmen.

Das Ange­neh­me am Früh­ling ist, dass er uns etwas aus die­sem Kreis­lauf auf­scheucht. Die Aus­re­de „es ist Win­ter“ gilt jetzt nicht mehr und wir soll­ten uns wie­der so oft wie mög­lich in der frei­en Natur auf­hal­ten. Der Auf­ent­halt im Frei­en ist Groß­teils noch kos­ten­los. Es wer­den noch kei­ne Steu­ern und Gebüh­ren für die Nut­zung der Natur erho­ben. Eine „Kör­per-Park­uhr“, wel­che, nach einer Vier­tel­stun­de Zeit zum Bröt­chen holen, den Auf­ent­halt im Frei­en mit Gebüh­ren belas­tet ist vor­erst wohl noch nicht geplant. Ich hof­fe, ich habe jetzt nie­man­den auf fal­sche Gedan­ken gebracht.

Ihr Nor­bert Schnellen

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