Herbert Brücker : „Damit züchtet man Arbeitslosigkeit“

Rheinische Post : Institut IAB warnt vor Sanktionsplänen gegen Flüchtlinge

win­ter­berg-total­lo­kal :  (ots) Das Nürn­ber­ger Insti­tut für Arbeits­markt- und Berufs­for­schung (IAB) hat vor einer Wohn­sitz­auf­la­ge für aner­kann­te Flücht­lin­ge und ande­ren Plä­nen für ein Inte­gra­ti­ons­ge­setz gewarnt. „Eine Wohn­sitz­auf­la­ge, die die Men­schen län­ger dort auf­hält, wo sie kei­ne Jobs fin­den, ist kon­tra­pro­duk­tiv. Damit züch­tet man Arbeits­lo­sig­keit“, sag­te IAB-Exper­te Her­bert Brü­cker der in Düs­sel­dorf erschei­nen­den „Rhei­ni­schen Post“ (Don­ners­tag­aus­ga­be). „Arbeits­mo­bi­li­tät ist eine der wich­tigs­ten Vor­aus­set­zun­gen dafür, dass die Inte­gra­ti­on der Flücht­lin­ge in den Arbeits­markt gelingt“, sag­te der IAB-For­scher. Wer in eine Groß­stadt umzie­hen wol­le, müs­se dort selbst eine Woh­nung zu ange­mes­se­nen Mie­ten fin­den, wenn sie wei­ter durch Hartz IV bezahlt wer­den sol­le, sag­te Brücker.

„Das ist bereits eine Umzugs­brem­se.“ Sank­ti­ons­mög­lich­kei­ten bei den Sozi­al­leis­tun­gen für Flücht­lin­ge gebe es bereits im Asyl­be­wer­ber­leis­tungs- und im Hartz-IV-Gesetz, sag­te Brü­cker. Auch das Auf­ent­halts­ge­setz sehe bereits Stra­fen vor. „Ich kann hier kei­nen Ver­än­de­rungs­be­darf erken­nen“, sag­te der Migra­ti­ons­for­scher. Wei­ter­hin sei das Ange­bot an Inte­gra­ti­ons­kur­sen zu gering. „Wir haben kein Moti­va­ti­ons­pro­blem, son­dern ein Ange­bots­pro­blem. Alle Exper­ten sagen, dass die Moti­va­ti­on der Flücht­lin­ge extrem hoch ist, an den Inte­gra­ti­ons- und Sprach­kur­sen teil­zu­neh­men“, beton­te Brücker.

Quel­le : Rhei­ni­sche Post

 

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