Späte Wintersaison mit Höhen, Tiefen und einem guten Endspurt

Winterberg-Totallokal : 60 Tage in beschneiten Skigebieten, 12 Tage Naturschneegebiete, 25 Tage Langlauf

win­ter­berg-total­lo­kal : Noch lau­fen eini­ge Lif­te bei wei­ter­hin guten Schnee­ver­hält­nis­sen. Und die Win­ter­sport­be­din­gun­gen der zurück­lie­gen­den fünf Wochen las­sen ver­ges­sen : Die Sai­son hat spät und schlep­pend begon­nen. Wenn die Lift­be­trei­ber Schul­no­ten ver­ge­ben dürf­ten, so bekä­me die Win­ter­sai­son 2015/2016 zumin­dest für die beschnei­ten Ski­ge­bie­te wohl eine „drei minus“. Rund 600.000 Ski­fah­rer, Snow­boar­der, Rod­ler, Lang­läu­fer, Win­ter­wan­de­rer und Zuschau­er bei zahl­rei­chen Win­ter­sport­ver­an­stal­tun­gen besuch­ten die Regi­on – eine unter­durch­schnitt­li­che Zahl.

Der ers­te Schnee war eigent­lich noch gar nicht Teil der Win­ter­sai­son. Schon Mit­te des Monats hat­te Okto­ber­schnee die Ber­ge mit einer fei­nen wei­ßen Schicht über­zo­gen. Eine gute Por­ti­on brach­te dann auch die Novem­ber­mit­te. Er reich­te zum Rodeln, nicht aber zum Ski­fah­ren. Ende Novem­ber prä­pa­rier­te das Ski­ge­biet Ruhr­quel­le eine ers­te klei­ne Pis­te. Dies jedoch mit Unter­stüt­zung durch die Snow­fac­to­ry, die unab­hän­gig von der Außen­tem­pe­ra­tur klei­ne­re Men­gen Schnee pro­du­zie­ren kann. Abge­se­hen davon jedoch, muss­ten die Win­ter­sport­ler eine lan­ge „Durst­stre­cke“ durchlaufen.

Ski alpin

Erst die Janu­ar­mit­te brach­te Natur­schnee und die lang ersehn­te Käl­te, die zur Schnee­pro­duk­ti­on benö­tigt wird. Ver­ein­zelt dreh­ten sich bereits am zwei­ten Janu­ar­wo­chen­en­de eini­ge Lif­te auf Natur­schnee­de­cke. Das ers­te rich­ti­ge Win­ter­sport­wo­chen­en­de jedoch war das dar­auf Fol­gen­de. Die Ski­ge­bie­te nutz­ten die kal­ten Näch­te, um eine Kunst­schnee­un­ter­la­ge zu pro­du­zie­ren. Mit rund 110 Lif­ten stell­ten die Ski­ge­bie­te am vier­ten Janu­ar­wo­chen­en­de das umfang­reichs­te Ange­bot bereit.

Mit mil­den Tem­pe­ra­tu­ren und star­ken Nie­der­schlä­gen brach­te der Monats­wech­sel einen tie­fen Ein­schnitt. Die ers­te Grund­be­schnei­ung fiel dem fast kom­plett zum Opfer. Für die deut­schen „Kar­ne­vals­flücht­lin­ge“ stand in die­ser Zeit nur ein Rumpf­an­ge­bot bereit.

Erst die zwei­te Febru­ar­wo­che brach­te erneut Natur­schnee, vor allem aber die erfor­der­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren zur erneu­ten Schnee­pro­duk­ti­on. Die Schnee-Erzeu­ger lie­fern eini­ge Tage lang teils im Dau­er­ein­satz und sicher­ten so die wich­ti­ge Zeit der nie­der­län­di­schen Kro­kus­fe­ri­en sowie den Rest der Sai­son. Am ers­ten März­wo­chen­en­de schaff­te es die Regi­on, sich beim Snow­board-Welt­cup-Fina­le einem Mil­lio­nen­pu­bli­kum mit bes­ten Win­ter­sport­ver­hält­nis­sen zu präsentieren.

Der Win­ter der zwei­ten Sai­son­hälf­te spiel­te sich aller­dings fast aus­schließ­lich ober­halb von 600 Meter Höhen­la­ge ab. Natur­schnee­hän­ge schaff­ten es danach nur noch ver­ein­zelt und in hoch gele­ge­nen Regio­nen, an den Start zu gehen.

Nur hoch gele­ge­ne Ski­hän­ge mit sehr hoher Beschnei­ungs­dich­te wer­den es bis zum Sai­son­ende auf 80 Betriebs­ta­ge schaf­fen (eini­ge Lif­te lau­fen noch). Im Schnitt hat­ten die beschnei­ten Ski­ge­bie­te an 60 Tagen geöff­net. 70 Pro­zent davon kamen auf­grund von Schnee­pro­duk­ti­on zustan­de. Natur­schnee­ge­bie­te kom­men je nach Höhen­la­ge auf zehn bis 15 Tage. Mit die­sen Wer­ten bli­cken die beschnei­ten Ski­ge­bie­te auf eine unter­durch­schnitt­li­che Sai­son zurück. Rei­ne Natur­schnee­ge­bie­te haben sogar eine schlech­te Sai­son hin­ter sich gebracht.

Ski nor­disch

Auch die Ski­lang­läu­fer muss­ten lan­ge war­ten. Nach den ergie­bi­gen Schnee­fäl­len der Janu­ar­mit­te haben Loi­pen­spur­ge­rä­te ers­te Spu­ren in den Schnee gezo­gen. Mit 500 Loi­pen­ki­lo­me­tern war es auch im nor­di­schen Win­ter­sport­be­reich das vier­te Janu­ar­wo­chen­en­de, an dem die Gäs­te das umfang­reichs­te Ange­bot vor­fan­den. Einen wei­te­ren klei­nen Höhe­punkt bescher­te das ers­te März­wo­chen­en­de mit knapp 120 Loipenkilometern.

Loi­penski­ge­bie­te in den Hoch­la­gen schaff­ten es auf 25 Win­ter­sport­ta­ge im Schnitt. Gebie­te in den mitt­le­ren Lagen konn­ten an fünf bis zehn Tagen Loi­pen spu­ren. Da die zurück­lie­gen­de Sai­son ver­gleichs­wei­se arm an Natur­schnee war, kam das Ski­lang­lauf­zen­trum West­feld, das ein­zi­ge beschnei­te der Regi­on, sehr viel stär­ker zum Zuge. Dort konn­ten Ski­lang­läu­fer an 61 Tagen ihrem Sport nach­ge­hen. Die West­fel­der hat­ten an den kal­ten Tagen gro­ße Schnee­re­ser­ven pro­du­ziert. Sie reich­ten aus, um den Snow Park mit sei­nen sie­ben Loi­pen­ki­lo­me­tern von Mit­te Janu­ar an durch­ge­hend zu spuren.

Aus­blick

In der zurück­lie­gen­den Sai­son haben die Lift­be­trei­ber rund zehn Mil­lio­nen Euro inves­tiert, um Kom­fort und Schnee­si­cher­heit vor­an­zu­brin­gen. Her­aus­ra­gen­de Neue­rung waren ein neu­er Sech­ser- und ein Ach­ter­ses­sel­lift im Ski­lift­ka­rus­sell Win­ter­berg. Die­se haben in den zurück­lie­gen­den Wochen die War­te­zei­ten erfolg­reich ver­kürzt. Auch in der kom­men Sai­son wol­len die Win­ter­ber­ger einen neu­en Lift bau­en. Auf der Kap­pe, in der Nähe der Bob­bahn, soll ein Vie­rer-Ses­sel­lift ent­ste­hen. Er ersetzt das bis­he­ri­ge Trans­port­band. Damit wird eine leis­tungs­stär­ke­re und sta­bi­le Ver­bin­dung zur Kap­pe geschaf­fen. Über die Ski­brü­cke hin­weg ist das gro­ße Netz an Lif­ten und Pis­ten dann gut zu erreichen.

Medi­en­ar­beit

Erst­mals hat die Win­ter­sport-Are­na Sau­er­land ver­stärkt auf Sozia­len Medi­en gesetzt – und bei­spiels­wei­se ihre Fan­zah­len bei Face­book ver­drei­facht. Ins­be­son­de­re Bil­der und klei­ne Film­clips, unter­füt­tert mit der Dar­stel­lung der aktu­el­len Schnee­si­tua­ti­on stie­ßen auf gro­ßes Inter­es­se. Die Pos­tings erziel­ten Reich­wei­sen von bis zu einem Vier­fa­chen der Fan­zah­len, ein­zel­ne Ski­ge­bie­te errei­chen teils mehr das das Sechs­fa­che der eige­nen Fan­zahl. Dies zeigt, dass Social-Media-Arbeit im Win­ter­sport beson­ders erfolg­reich ist. Trotz Pres­se­ar­beit, Web­cams und Online-Wet­ter­be­rich­ten wün­schen sich Gäs­te direk­ten Kon­takt in die Win­ter­sport­ge­bie­te und Infor­ma­tio­nen aus ers­ter Hand.

Sinn­voll ist das Enga­ge­ment der Win­ter­sport-Are­na auch in Hin­blick auf eine Ver­net­zung mit den ein­zel­nen Ski­ge­bie­ten. Fast alle füh­ren eige­ne Social-Media-Pro­fi­le. Hier fin­det ein reger Aus­tausch statt durch gegen­sei­ti­ges Wei­ter­tei­len von Infor­ma­tio­nen und gegen­sei­ti­ge Erwähnungen.

Eben­so posi­tiv : Die Zahl der News­let­terabon­nen­ten nimmt leicht, aber ste­tig zu. Hier kommt die Win­ter­sport-Are­na den unter­schied­li­chen Vor­lie­ben der Medi­en­nut­zung ent­ge­gen. Denn Social Media ist kein Ersatz für einen guten News­let­ter­dienst. Sowohl an deut­sche Gäs­te, als auch an nie­der­län­di­sche gin­gen regel­mä­ßig Infor­ma­tio­nen mit sehr guten Öff­nungs­ra­ten raus.

Ein wei­te­rer Erfolg : Das Ski Maga­zin, das größ­te Win­ter­sport­ma­ga­zin im gesam­ten deutsch­spra­chi­gen Raum wird in der kom­men­den Sai­son eine fünf­sei­ti­ge Repor­ta­ge über das Ski­lift­ka­rus­sell machen. Dabei wird vor­aus­sicht­lich auch die Regi­on Erwäh­nung fin­den. Das zeigt, dass die Win­ter­sport-Are­na Sau­er­land nicht nur die füh­ren­de Win­ter­sport­de­sti­na­ti­on der Mit­tel­ge­bir­ge ist, son­dern auch vor dem Hin­ter­grund der alpi­nen Ski­ge­bie­te wahr­ge­nom­men und akzep­tiert wird.

Koope­ra­tio­nen

Die Win­ter­sport-Are­na Sau­er­land ist seit Anfang der Sai­son Teil der Koope­ra­ti­on Dein Winter.Dein Sport. Das ist ein Zusam­men­schluss von Deut­schem Ski­ver­band, Deut­schen Ski­leh­rer­ver­band und dem Snow­board­ver­band Deutsch­land. Hin­zu kom­men wich­ti­ge Part­ner aus der gesam­ten Win­ter­sport­bran­che sowie Win­ter­sport­re­gio­nen. Die Koope­ra­ti­on bewirbt die Vor­zü­ge des Wintersports.

Über­nach­tungs- und Tagesgäste 

Von Mit­te Dezem­ber bis Mit­te März rei­che in der Regel die Win­ter­sai­son, so wün­schen es sich die Ski­ge­bie­te und so läuft es häu­fig. Nicht aber im zurück­lie­gen­den Win­ter. Da fie­len die Weih­nachts­fe­ri­en als ers­te Hoch­sai­son aus. Trost­pflas­ter für sport­lich Akti­ve und Natur­ge­nie­ßer waren die beson­ders mil­den Tem­pe­ra­tu­ren, die zusam­men mit Son­ne und blau­em Him­mel Men­schen raus in die Natur zum Wan­dern und Moun­tain­bi­ken lock­ten. Und so waren die Urlaubs­gäs­te in der gut gebuch­ten Regi­on zufrie­den – die Tou­ris­ti­ker dem­zu­fol­ge auch. Tages­gäs­te, die meist spon­tan auf­grund des Win­ter­sport­an­ge­bots anrei­sen, blie­ben aller­dings viel­fach aus.

Mit dem Schnee zog auch der Strom der Gäs­te in die Ski­ge­bie­te spür­bar an. In den wich­tigs­ten Urlaubs­de­sti­na­tio­nen rech­nen die Tou­ris­ti­ker unterm Strich mit einem Über­nach­tungs­plus von über zehn Pro­zent. Beson­ders gut ent­wi­ckel­te sich der Janu­ar. Nach der lan­gen War­te­zeit buch­ten vie­le Schnee­hung­ri­ge spon­tan einen Kurz­ur­laub in der Regi­on. Auf­grund des sehr guten Win­ter­wet­ters weist auch der März ein deut­li­ches Plus aus. Bei den aus­län­di­schen Gäs­ten waren es vor allen Din­gen Nie­der­län­der und Dänen, die es ver­stärkt in die Regi­on zog. Unter den deut­schen Gäs­ten ent­deck­ten ver­stärkt Nie­der­sa­chen und Ham­bur­ger die Ski­ge­bie­te der Win­ter­sport-Are­na Sauerland.

Der Tages­tou­ris­mus ent­wi­ckel­te sich in den Desti­na­tio­nen unter­schied­lich. Wäh­rend Wil­lin­gen von einem deut­li­chen Plus aus­geht, ver­zeich­net Win­ter­berg Ver­lus­te. Top-Ver­an­stal­tun­gen wie das Welt­cup-Ski­sprin­gen, der Bob- und Ske­le­ton Welt­cup, der Deut­sche Win­ter­wan­der­tag und der Snow­board Welt­cup waren erwie­sen sich als Zuschauermagneten.

 

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